Von der südlichen Brücke (Neue Brücke) aus betrachtet, biete Stettin ein malerisch bewegtes Bild dar. Genau unterscheidet man die beiden Haupthügel der Altstadt, auf deren nördlichem der massige Bau des alten Herzogschlosses, auf dem südlichen aber die im XIII. Jahrhundert erbaute Jakobikirche ehrwürdig thronen.
Das alte Schloss mit seiner eigenthümlichen Uhr am südlichen Thurme entstand in der Zeit von 1503 bis 1577, wurde aber im Laufe des XVIII. Jahrhunderts und neuester Zeit umgebaut. Gegen- wärtig haben darin das Oberpräsidium, die Regierung und das Oberlandesgericht ihre Bureaux, und ist das antiquarische Museum dortselbst untergebracht.
Die Gruft der Schlosskirche enthält die Gräber der Herzoge von Pommern. Von Interesse ist die Erzbüste des grossen Kurfürsten im Schlosshofe.
Die Stadt bietet im Grunde genommen nur wenig Sehenswür- digkeiten. Die Kirchen, anderwärts meist imposante Bauwerke und durch Werke der Kunst geziert, entbehren hier der künstlerischen Bedeutung, sie sind einfache Backsteinbauten ohne hochaufragende Thürme.
Am berühmtesten ist die 1124 durch Bischof Otto von Bamberg erbaute Peter-Paulkirche als ältestes religiöses Bauwerk Pommerns. Die Kirche wurde während der Belagerung von 1677 zerstört, durch den Krieg 1806 verwüstet und 1816 und 1817 wieder hergestellt.
In der Altstadt folgen die Strassen der Terrainform und fallen gegen die Oder meist steil ab. Manch altes Haus steht hier mit seiner Giebelseite an der Gassenfront.
Am Königsplatz erhebt sich das Erzstandbild Friedrichs des Grossen und vor dem Theater das 1849 errichtete Marmorbild Fried- rich Wilhelm III.
Unter den Profanbauten verdienen das neue Rathhaus und das 1884 vollendete Concerthaus, die Hauptwache, das Amtsgericht und andere genannt zu werden.
Die Strassen der Neustadt zeichnen sich durch eine stattliche Breite, viele aber auch durch grosse Länge aus, und wird das neue Stettin, wenn einmal ausgebaut, durch den grossen Zug seiner Anlage vortheilhaft zur Geltung kommen.
Grossartig geplant ist die Kaiser Wilhelmstrasse, eine wahre Riesin unter den anderen Verkehrsadern, und prächtig gedacht ist der gleichnamige Platz, von welchem aus acht Strassen radial auslaufen.
Der atlantische Ocean.
Von der südlichen Brücke (Neue Brücke) aus betrachtet, biete Stettin ein malerisch bewegtes Bild dar. Genau unterscheidet man die beiden Haupthügel der Altstadt, auf deren nördlichem der massige Bau des alten Herzogschlosses, auf dem südlichen aber die im XIII. Jahrhundert erbaute Jakobikirche ehrwürdig thronen.
Das alte Schloss mit seiner eigenthümlichen Uhr am südlichen Thurme entstand in der Zeit von 1503 bis 1577, wurde aber im Laufe des XVIII. Jahrhunderts und neuester Zeit umgebaut. Gegen- wärtig haben darin das Oberpräsidium, die Regierung und das Oberlandesgericht ihre Bureaux, und ist das antiquarische Museum dortselbst untergebracht.
Die Gruft der Schlosskirche enthält die Gräber der Herzoge von Pommern. Von Interesse ist die Erzbüste des grossen Kurfürsten im Schlosshofe.
Die Stadt bietet im Grunde genommen nur wenig Sehenswür- digkeiten. Die Kirchen, anderwärts meist imposante Bauwerke und durch Werke der Kunst geziert, entbehren hier der künstlerischen Bedeutung, sie sind einfache Backsteinbauten ohne hochaufragende Thürme.
Am berühmtesten ist die 1124 durch Bischof Otto von Bamberg erbaute Peter-Paulkirche als ältestes religiöses Bauwerk Pommerns. Die Kirche wurde während der Belagerung von 1677 zerstört, durch den Krieg 1806 verwüstet und 1816 und 1817 wieder hergestellt.
In der Altstadt folgen die Strassen der Terrainform und fallen gegen die Oder meist steil ab. Manch altes Haus steht hier mit seiner Giebelseite an der Gassenfront.
Am Königsplatz erhebt sich das Erzstandbild Friedrichs des Grossen und vor dem Theater das 1849 errichtete Marmorbild Fried- rich Wilhelm III.
Unter den Profanbauten verdienen das neue Rathhaus und das 1884 vollendete Concerthaus, die Hauptwache, das Amtsgericht und andere genannt zu werden.
Die Strassen der Neustadt zeichnen sich durch eine stattliche Breite, viele aber auch durch grosse Länge aus, und wird das neue Stettin, wenn einmal ausgebaut, durch den grossen Zug seiner Anlage vortheilhaft zur Geltung kommen.
Grossartig geplant ist die Kaiser Wilhelmstrasse, eine wahre Riesin unter den anderen Verkehrsadern, und prächtig gedacht ist der gleichnamige Platz, von welchem aus acht Strassen radial auslaufen.
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Der atlantische Ocean.
Von der südlichen Brücke (Neue Brücke) aus betrachtet, biete
Stettin ein malerisch bewegtes Bild dar. Genau unterscheidet man
die beiden Haupthügel der Altstadt, auf deren nördlichem der massige
Bau des alten Herzogschlosses, auf dem südlichen aber die im
XIII. Jahrhundert erbaute Jakobikirche ehrwürdig thronen.
Das alte Schloss mit seiner eigenthümlichen Uhr am südlichen
Thurme entstand in der Zeit von 1503 bis 1577, wurde aber im
Laufe des XVIII. Jahrhunderts und neuester Zeit umgebaut. Gegen-
wärtig haben darin das Oberpräsidium, die Regierung und das
Oberlandesgericht ihre Bureaux, und ist das antiquarische Museum
dortselbst untergebracht.
Die Gruft der Schlosskirche enthält die Gräber der Herzoge von
Pommern. Von Interesse ist die Erzbüste des grossen Kurfürsten im
Schlosshofe.
Die Stadt bietet im Grunde genommen nur wenig Sehenswür-
digkeiten. Die Kirchen, anderwärts meist imposante Bauwerke und
durch Werke der Kunst geziert, entbehren hier der künstlerischen
Bedeutung, sie sind einfache Backsteinbauten ohne hochaufragende
Thürme.
Am berühmtesten ist die 1124 durch Bischof Otto von Bamberg
erbaute Peter-Paulkirche als ältestes religiöses Bauwerk Pommerns.
Die Kirche wurde während der Belagerung von 1677 zerstört, durch
den Krieg 1806 verwüstet und 1816 und 1817 wieder hergestellt.
In der Altstadt folgen die Strassen der Terrainform und fallen
gegen die Oder meist steil ab. Manch altes Haus steht hier mit seiner
Giebelseite an der Gassenfront.
Am Königsplatz erhebt sich das Erzstandbild Friedrichs des
Grossen und vor dem Theater das 1849 errichtete Marmorbild Fried-
rich Wilhelm III.
Unter den Profanbauten verdienen das neue Rathhaus und das
1884 vollendete Concerthaus, die Hauptwache, das Amtsgericht und
andere genannt zu werden.
Die Strassen der Neustadt zeichnen sich durch eine stattliche
Breite, viele aber auch durch grosse Länge aus, und wird das neue
Stettin, wenn einmal ausgebaut, durch den grossen Zug seiner Anlage
vortheilhaft zur Geltung kommen.
Grossartig geplant ist die Kaiser Wilhelmstrasse, eine wahre
Riesin unter den anderen Verkehrsadern, und prächtig gedacht ist der
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 814. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/834>, abgerufen am 23.11.2024.
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