Das benachbarte Neumühlen führte 1889 338.249 q Weizen und 42.009 q Roggen ein. Dazu kamen in Kiel 1889 149.694 q, 1888 127.073 q Grützen, Graupen und Mehl.
Von anderen Artikeln der Einfuhr wäre noch zu nennen etwa Spiritus aus Ost- und Westpreussen über Königsberg und Danzig 1889 40.946 q, 1888 90.424 q, 1887 146.811 q; er ist meist russischen Ursprungs.
Von lebendem Vieh wurden eingeführt Rindvieh 1889 13.623 Stück, 1888 9.450 Stück, 1887 12.171 Stück und Schweine 1889 14.791 Stück, 1887 83.996 Stück. Dieser Rückgang in der Einfuhr von Schweinen ist darauf zurückzuführen, dass seit 29. November 1887 die Einfuhr von Schweinen und Schweinefleisch dänischen, schwedischen und norwegischen Ursprungs verboten war und erst neuerdings wieder zugelassen ist. Der grösste Theil der Schweine ging weiter nach Hamburg.
Der Hauptausfuhrartikel von Schleswig-Holstein ist Butter. "Kieler Butter" leidet aber jetzt auf dem englischen Markte stark unter der Concurrenz der französischen, dänischen und schwedischen Butter. 1889 wurden in Kiel see- wärts 12.913 q eingeführt und 181 q ausgeführt. Der Hauptversandt von Kiel wie von der ganzen Provinz geschieht über Hamburg, wird also durch diese Ziffern nicht nachgewiesen.
Die Ausfuhr von Weizen zur See erreichte 1889 110.475 q, 1888 111.465 q, die von Graupen, Grütze, Mehl 57.759 q. Das benachbarte Neumühlen führte 1889 268.182 q Mehl aus.
Ferner gelangten seewärts zur Ausfuhr 1889 255.919 q Steinkohlen und Cokes und 64.229 q, 1888 38.034 q Eisen und Eisenwaaren.
Der Schiffsverkehr im engeren Hafengebiete von Kiel umfasste:
[Tabelle]
Viele Schiffe gehen in Ballast aus. Der Personenverkehr auf der hiesigen Föhrde gewinnt entsprechend dem Aufschwunge Kiels und der Umgegend als Anziehungspunkten für den Fremdenverkehr fortgesetzt an Ausdehnung. Die deutsche Flagge und nach ihr die dänische besorgen den grössten Theil des Verkehrs, denen sich die britische, schwedische und russische anschliessen.
Der stärkste Verkehr findet statt mit Dänemark, Grossbritannien, den deutschen Häfen in der Ostsee und Russland. In Kiel hat die Neue Dampfer-Compagnie ihren Sitz. Die weitaus bedeutendste private Rhederei Kiels ist diejenige der Firma Sartori & Berger daselbst.
Die Handelsflotte Kiels zählte 1. Jänner 1890 95 Seeschiffe mit 99.522 m3 netto Tragfähigkeit, davon 89 Dampfer mit 98.311 m3 netto.
Regelmässige Verbindungen unterhalten täglich von und nach Korsör die kaiserlich deutschen und die königlich dänischen Postdampfer.
Frachtdampfer gehen nach den dänischen Inseln, nach Kopenhagen, Gothen- burg, den preussischen Ostseehäfen und Bremen.
In Kiel bestehen eine Reichsbankstelle und vier grössere Geldinstitute.
In Kiel haben Consularvertretungen: Grossbritannien, Italien, die Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Russland, Schweden-Norwegen, Spanien und die Vereinigten Staaten von Nordamerika.
Kiel.
Das benachbarte Neumühlen führte 1889 338.249 q Weizen und 42.009 q Roggen ein. Dazu kamen in Kiel 1889 149.694 q, 1888 127.073 q Grützen, Graupen und Mehl.
Von anderen Artikeln der Einfuhr wäre noch zu nennen etwa Spiritus aus Ost- und Westpreussen über Königsberg und Danzig 1889 40.946 q, 1888 90.424 q, 1887 146.811 q; er ist meist russischen Ursprungs.
Von lebendem Vieh wurden eingeführt Rindvieh 1889 13.623 Stück, 1888 9.450 Stück, 1887 12.171 Stück und Schweine 1889 14.791 Stück, 1887 83.996 Stück. Dieser Rückgang in der Einfuhr von Schweinen ist darauf zurückzuführen, dass seit 29. November 1887 die Einfuhr von Schweinen und Schweinefleisch dänischen, schwedischen und norwegischen Ursprungs verboten war und erst neuerdings wieder zugelassen ist. Der grösste Theil der Schweine ging weiter nach Hamburg.
Der Hauptausfuhrartikel von Schleswig-Holstein ist Butter. „Kieler Butter“ leidet aber jetzt auf dem englischen Markte stark unter der Concurrenz der französischen, dänischen und schwedischen Butter. 1889 wurden in Kiel see- wärts 12.913 q eingeführt und 181 q ausgeführt. Der Hauptversandt von Kiel wie von der ganzen Provinz geschieht über Hamburg, wird also durch diese Ziffern nicht nachgewiesen.
Die Ausfuhr von Weizen zur See erreichte 1889 110.475 q, 1888 111.465 q, die von Graupen, Grütze, Mehl 57.759 q. Das benachbarte Neumühlen führte 1889 268.182 q Mehl aus.
Ferner gelangten seewärts zur Ausfuhr 1889 255.919 q Steinkohlen und Cokes und 64.229 q, 1888 38.034 q Eisen und Eisenwaaren.
Der Schiffsverkehr im engeren Hafengebiete von Kiel umfasste:
[Tabelle]
Viele Schiffe gehen in Ballast aus. Der Personenverkehr auf der hiesigen Föhrde gewinnt entsprechend dem Aufschwunge Kiels und der Umgegend als Anziehungspunkten für den Fremdenverkehr fortgesetzt an Ausdehnung. Die deutsche Flagge und nach ihr die dänische besorgen den grössten Theil des Verkehrs, denen sich die britische, schwedische und russische anschliessen.
Der stärkste Verkehr findet statt mit Dänemark, Grossbritannien, den deutschen Häfen in der Ostsee und Russland. In Kiel hat die Neue Dampfer-Compagnie ihren Sitz. Die weitaus bedeutendste private Rhederei Kiels ist diejenige der Firma Sartori & Berger daselbst.
Die Handelsflotte Kiels zählte 1. Jänner 1890 95 Seeschiffe mit 99.522 m3 netto Tragfähigkeit, davon 89 Dampfer mit 98.311 m3 netto.
Regelmässige Verbindungen unterhalten täglich von und nach Korsör die kaiserlich deutschen und die königlich dänischen Postdampfer.
Frachtdampfer gehen nach den dänischen Inseln, nach Kopenhagen, Gothen- burg, den preussischen Ostseehäfen und Bremen.
In Kiel bestehen eine Reichsbankstelle und vier grössere Geldinstitute.
In Kiel haben Consularvertretungen: Grossbritannien, Italien, die Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Russland, Schweden-Norwegen, Spanien und die Vereinigten Staaten von Nordamerika.
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Kiel.
Das benachbarte Neumühlen führte 1889 338.249 q Weizen und 42.009 q Roggen
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Von anderen Artikeln der Einfuhr wäre noch zu nennen etwa Spiritus aus
Ost- und Westpreussen über Königsberg und Danzig 1889 40.946 q, 1888 90.424 q,
1887 146.811 q; er ist meist russischen Ursprungs.
Von lebendem Vieh wurden eingeführt Rindvieh 1889 13.623 Stück, 1888
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Dieser Rückgang in der Einfuhr von Schweinen ist darauf zurückzuführen, dass seit
29. November 1887 die Einfuhr von Schweinen und Schweinefleisch dänischen,
schwedischen und norwegischen Ursprungs verboten war und erst neuerdings wieder
zugelassen ist. Der grösste Theil der Schweine ging weiter nach Hamburg.
Der Hauptausfuhrartikel von Schleswig-Holstein ist Butter. „Kieler
Butter“ leidet aber jetzt auf dem englischen Markte stark unter der Concurrenz
der französischen, dänischen und schwedischen Butter. 1889 wurden in Kiel see-
wärts 12.913 q eingeführt und 181 q ausgeführt. Der Hauptversandt von Kiel wie
von der ganzen Provinz geschieht über Hamburg, wird also durch diese Ziffern
nicht nachgewiesen.
Die Ausfuhr von Weizen zur See erreichte 1889 110.475 q, 1888 111.465 q,
die von Graupen, Grütze, Mehl 57.759 q. Das benachbarte Neumühlen führte 1889
268.182 q Mehl aus.
Ferner gelangten seewärts zur Ausfuhr 1889 255.919 q Steinkohlen und Cokes
und 64.229 q, 1888 38.034 q Eisen und Eisenwaaren.
Der Schiffsverkehr im engeren Hafengebiete von Kiel umfasste:
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Viele Schiffe gehen in Ballast aus. Der Personenverkehr auf der hiesigen
Föhrde gewinnt entsprechend dem Aufschwunge Kiels und der Umgegend als
Anziehungspunkten für den Fremdenverkehr fortgesetzt an Ausdehnung. Die deutsche
Flagge und nach ihr die dänische besorgen den grössten Theil des Verkehrs, denen
sich die britische, schwedische und russische anschliessen.
Der stärkste Verkehr findet statt mit Dänemark, Grossbritannien, den deutschen
Häfen in der Ostsee und Russland. In Kiel hat die Neue Dampfer-Compagnie ihren Sitz.
Die weitaus bedeutendste private Rhederei Kiels ist diejenige der Firma Sartori &
Berger daselbst.
Die Handelsflotte Kiels zählte 1. Jänner 1890 95 Seeschiffe mit 99.522 m3
netto Tragfähigkeit, davon 89 Dampfer mit 98.311 m3 netto.
Regelmässige Verbindungen unterhalten täglich von und nach Korsör die
kaiserlich deutschen und die königlich dänischen Postdampfer.
Frachtdampfer gehen nach den dänischen Inseln, nach Kopenhagen, Gothen-
burg, den preussischen Ostseehäfen und Bremen.
In Kiel bestehen eine Reichsbankstelle und vier grössere Geldinstitute.
In Kiel haben Consularvertretungen: Grossbritannien, Italien, die
Niederlande, Oesterreich-Ungarn, Russland, Schweden-Norwegen, Spanien und die
Vereinigten Staaten von Nordamerika.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 799. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/819>, abgerufen am 23.11.2024.
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