Auf Segelschiffen wurden 1888 nur mehr 0·01 % der Passagiere befördert.
An die Seeschiffahrt schliessen sich in Hamburg-Altona die Flussschiffahrt auf der Oberelbe und die Eisenbahnen an. Der Waarenverkehr ist stromabwärts um etwa ein Viertel grösser als stromaufwärts. Fast ein Drittel der jetzt in Ver- wendung stehenden Fahrzeuge sind Dampfer.
Der Schiff- und Flossverkehr zwischen Hamburg-Altona und der Oberelbe zeigt für das Jahr 1888 in der Thalfahrt 10.812 Fahrzeuge mit einer Ladungs- fähigkeit von 2,006.968 t und 15,792.850 q Ladung, in der Bergfahrt 10.467 Fahr- zeuge mit einer Ladungsfähigkeit von 1,929.944 t und 12,232.796 q Ladung.
Von Hamburg-Altona gehen, abgesehen von zwei Locallinien, vier Eisen- bahnen aus. Von den drei auf dem rechten Elbeufer liegenden führt eine nach Kiel und hat zahlreiche Verzweigungen in Holstein, die zweite verbindet Ham- burg mit Lübeck (Lübeck-Hamburger Eisenbahn), die dritte mit der Oberelbe und mit Berlin (Berlin-Hamburger Eisenbahn). Durch die Bahn, welche von Hamburg nach Harburg auf der anderen Seite der Elbe geht, wird Hamburg mit Cuxhaven, Bremen und Hannover verbunden (Venlo-Hamburger Eisenbahn). Die Berlin- Hamburger und Venlo-Hamburger Eisenbahn sind die Hauptträger des Bahn- verkehres.
Im Jahre 1888 gab es 11 Hamburger Seeversicherungsgesellschaften, welche 1888 eine Summe von 1.412,041.430 Mark, 1887 von 1.204,896.100 Mark versicherten. Mit Einschluss der Betheiligung der Privatassecurateure und der Agenturen auswärtiger Gesellschaften belief sich 1887 die versicherte Summe auf 2.029,416.000 Mark.
Die wichtigsten Banken Hamburgs sind die Reichsbankhauptstelle in Ham- burg, die Nachfolgerin der Hamburger Bank, die Norddeutsche Bank, die Vereins- bank, die Commerz- und Discontobank und die Filiale der Deutschen Bank.
Dazu kommen andere Banken, unter diesen die Waarenliquidationscasse, welche bis jetzt nur Kaffee und Zucker in ihren Wirkungskreis gezogen hat, und hervorragende Bankgeschäfte.
Die im hamburgischen Staatsgebiete verkauften Wechselstempel und Wechselblanquets entsprachen 1888 einem Wechselwerthe von 1.341,752.800 Mark, der Geschäftsumsatz der Reichsbankhauptstelle erreichte im selben Jahre 8.455,017.800 Mark.
Der Mittelpunkt des Handelsbetriebes ist die Börse. Hier finden wir vereinigt eine Getreide- und eine Fondsbörse, eine Kaffee-, Tabak-, eine Waaren- börse, eine Abtheilung, wo die Speditionshäuser stehen, eine andere für die Ex- porteure. Unter den Arcaden der einen Seite ist die Assecuranzbörse. Auch die Advocaten besuchen täglich die Börse und haben zum Theile feste Plätze. Hier finden sich die Schiffscapitäne ein, wenn sie von ihrer weiten Fahrt kommen, und die Flussschiffer versammeln sich auf dem Plateau vor der Getreidebörse.
Und rings um alle Börsesäle ziehen sich die Comptoire der Makler, die Zweigbureaus vieler Handelsfirmen, Spediteure, Rheder und Gesellschaften. Das
Hamburg.
Auswanderung über Hamburg:
[Tabelle]
Auf Segelschiffen wurden 1888 nur mehr 0·01 % der Passagiere befördert.
An die Seeschiffahrt schliessen sich in Hamburg-Altona die Flussschiffahrt auf der Oberelbe und die Eisenbahnen an. Der Waarenverkehr ist stromabwärts um etwa ein Viertel grösser als stromaufwärts. Fast ein Drittel der jetzt in Ver- wendung stehenden Fahrzeuge sind Dampfer.
Der Schiff- und Flossverkehr zwischen Hamburg-Altona und der Oberelbe zeigt für das Jahr 1888 in der Thalfahrt 10.812 Fahrzeuge mit einer Ladungs- fähigkeit von 2,006.968 t und 15,792.850 q Ladung, in der Bergfahrt 10.467 Fahr- zeuge mit einer Ladungsfähigkeit von 1,929.944 t und 12,232.796 q Ladung.
Von Hamburg-Altona gehen, abgesehen von zwei Locallinien, vier Eisen- bahnen aus. Von den drei auf dem rechten Elbeufer liegenden führt eine nach Kiel und hat zahlreiche Verzweigungen in Holstein, die zweite verbindet Ham- burg mit Lübeck (Lübeck-Hamburger Eisenbahn), die dritte mit der Oberelbe und mit Berlin (Berlin-Hamburger Eisenbahn). Durch die Bahn, welche von Hamburg nach Harburg auf der anderen Seite der Elbe geht, wird Hamburg mit Cuxhaven, Bremen und Hannover verbunden (Venlo-Hamburger Eisenbahn). Die Berlin- Hamburger und Venlo-Hamburger Eisenbahn sind die Hauptträger des Bahn- verkehres.
Im Jahre 1888 gab es 11 Hamburger Seeversicherungsgesellschaften, welche 1888 eine Summe von 1.412,041.430 Mark, 1887 von 1.204,896.100 Mark versicherten. Mit Einschluss der Betheiligung der Privatassecurateure und der Agenturen auswärtiger Gesellschaften belief sich 1887 die versicherte Summe auf 2.029,416.000 Mark.
Die wichtigsten Banken Hamburgs sind die Reichsbankhauptstelle in Ham- burg, die Nachfolgerin der Hamburger Bank, die Norddeutsche Bank, die Vereins- bank, die Commerz- und Discontobank und die Filiale der Deutschen Bank.
Dazu kommen andere Banken, unter diesen die Waarenliquidationscasse, welche bis jetzt nur Kaffee und Zucker in ihren Wirkungskreis gezogen hat, und hervorragende Bankgeschäfte.
Die im hamburgischen Staatsgebiete verkauften Wechselstempel und Wechselblanquets entsprachen 1888 einem Wechselwerthe von 1.341,752.800 Mark, der Geschäftsumsatz der Reichsbankhauptstelle erreichte im selben Jahre 8.455,017.800 Mark.
Der Mittelpunkt des Handelsbetriebes ist die Börse. Hier finden wir vereinigt eine Getreide- und eine Fondsbörse, eine Kaffee-, Tabak-, eine Waaren- börse, eine Abtheilung, wo die Speditionshäuser stehen, eine andere für die Ex- porteure. Unter den Arcaden der einen Seite ist die Assecuranzbörse. Auch die Advocaten besuchen täglich die Börse und haben zum Theile feste Plätze. Hier finden sich die Schiffscapitäne ein, wenn sie von ihrer weiten Fahrt kommen, und die Flussschiffer versammeln sich auf dem Plateau vor der Getreidebörse.
Und rings um alle Börsesäle ziehen sich die Comptoire der Makler, die Zweigbureaus vieler Handelsfirmen, Spediteure, Rheder und Gesellschaften. Das
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Hamburg.
Auswanderung über Hamburg:
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Auf Segelschiffen wurden 1888 nur mehr 0·01 % der Passagiere befördert.
An die Seeschiffahrt schliessen sich in Hamburg-Altona die Flussschiffahrt
auf der Oberelbe und die Eisenbahnen an. Der Waarenverkehr ist stromabwärts
um etwa ein Viertel grösser als stromaufwärts. Fast ein Drittel der jetzt in Ver-
wendung stehenden Fahrzeuge sind Dampfer.
Der Schiff- und Flossverkehr zwischen Hamburg-Altona und der Oberelbe
zeigt für das Jahr 1888 in der Thalfahrt 10.812 Fahrzeuge mit einer Ladungs-
fähigkeit von 2,006.968 t und 15,792.850 q Ladung, in der Bergfahrt 10.467 Fahr-
zeuge mit einer Ladungsfähigkeit von 1,929.944 t und 12,232.796 q Ladung.
Von Hamburg-Altona gehen, abgesehen von zwei Locallinien, vier Eisen-
bahnen aus. Von den drei auf dem rechten Elbeufer liegenden führt eine nach
Kiel und hat zahlreiche Verzweigungen in Holstein, die zweite verbindet Ham-
burg mit Lübeck (Lübeck-Hamburger Eisenbahn), die dritte mit der Oberelbe und
mit Berlin (Berlin-Hamburger Eisenbahn). Durch die Bahn, welche von Hamburg
nach Harburg auf der anderen Seite der Elbe geht, wird Hamburg mit Cuxhaven,
Bremen und Hannover verbunden (Venlo-Hamburger Eisenbahn). Die Berlin-
Hamburger und Venlo-Hamburger Eisenbahn sind die Hauptträger des Bahn-
verkehres.
Im Jahre 1888 gab es 11 Hamburger Seeversicherungsgesellschaften,
welche 1888 eine Summe von 1.412,041.430 Mark, 1887 von 1.204,896.100 Mark
versicherten. Mit Einschluss der Betheiligung der Privatassecurateure und der
Agenturen auswärtiger Gesellschaften belief sich 1887 die versicherte Summe auf
2.029,416.000 Mark.
Die wichtigsten Banken Hamburgs sind die Reichsbankhauptstelle in Ham-
burg, die Nachfolgerin der Hamburger Bank, die Norddeutsche Bank, die Vereins-
bank, die Commerz- und Discontobank und die Filiale der Deutschen Bank.
Dazu kommen andere Banken, unter diesen die Waarenliquidationscasse,
welche bis jetzt nur Kaffee und Zucker in ihren Wirkungskreis gezogen hat, und
hervorragende Bankgeschäfte.
Die im hamburgischen Staatsgebiete verkauften Wechselstempel und
Wechselblanquets entsprachen 1888 einem Wechselwerthe von 1.341,752.800
Mark, der Geschäftsumsatz der Reichsbankhauptstelle erreichte im selben Jahre
8.455,017.800 Mark.
Der Mittelpunkt des Handelsbetriebes ist die Börse. Hier finden wir
vereinigt eine Getreide- und eine Fondsbörse, eine Kaffee-, Tabak-, eine Waaren-
börse, eine Abtheilung, wo die Speditionshäuser stehen, eine andere für die Ex-
porteure. Unter den Arcaden der einen Seite ist die Assecuranzbörse. Auch die
Advocaten besuchen täglich die Börse und haben zum Theile feste Plätze. Hier
finden sich die Schiffscapitäne ein, wenn sie von ihrer weiten Fahrt kommen,
und die Flussschiffer versammeln sich auf dem Plateau vor der Getreidebörse.
Und rings um alle Börsesäle ziehen sich die Comptoire der Makler, die
Zweigbureaus vieler Handelsfirmen, Spediteure, Rheder und Gesellschaften. Das
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 767. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/787>, abgerufen am 23.11.2024.
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