Wie in fast allen Häfen Westeuropas nimmt England auch in Rotter- dam die erste Stelle ein, 1888 mit 9,965.608 m3, dann folgt die holländische Flagge mit 2,333.784 m3. An dritter Stelle steht die deutsche Flagge mit 1,591.300 m3. Grössere Wichtigkeit besitzen noch die dänische, norwegische und spanische Flagge.
Die wichtigsten Schiffahrtsgesellschaften auf dem Rhein sind die Köln-Düsseldorfer und die Niederländische Rhederei.
Zahlreiche Seeverbindungen bestehen nach den übrigen niederländischen, nach englischen und deutschen Häfen.
Als Reiselinie wird die Verbindung Rotterdam-Harwich (-London) stark benützt.
In England werden ausserdem regelmässig angelaufen London, Grimsby, Hull, Goole, Newcastle, Leith, Glasgow, Grangemouth, Liverpool, Southampton, Plymouth und Bristol, in den übrigen Ländern Europas Bergen, Christiania, Hamburg, Bremen, Dünkirchen, Havre, Bordeaux, Oporto und Genua.
Abwechselnd mit Amsterdam gehen von hier die Schiffe der Nieder- ländisch-Amerikanischen Dampfschiffahrt-Gesellschaft nach New-York (3407 Seemeilen) und nach Brasilien, Montevideo und Buenos Ayres.
Die Verbindung mit Java unterhält hauptsächlich der "Rotterdamsche Lloyd" über Southampton und Marseille. Im Jahre 1889 wurden 15.252 Aus- wanderer über Rotterdam nach der Union und Buenos Ayres (2420) befördert.
Die Zahl der hier verkehrenden Flussschiffe lässt sich nicht genau er- mitteln, weil diese Fahrzeuge seit 1866 das Hafengeld im Jahresabonnement be- zahlen dürfen. Man nimmt an, dass in Rotterdam 1889 72.351 Schiffe mit 6,695.556 m3 Gehalt auf den Binnengewässern angekommen sind; diese Ziffern wundern Einen nicht mehr, wenn man hört, dass Rotterdam mit 65 Plätzen des Inlandes regel- mässige Dampferverbindungen hat.
Die wichtigsten Banken sind die Bijbank der Nederlandsche Bank und die Rotterdamsche Bank.
Am 1. Januar 1890 besass Rotterdam eine Seehandelsmarine von 52 Dampfern mit 88.191 Reg.-Tonnen und von 34 Segelschiffen mit 23.042 Reg.-Tonnen, zu- sammen 86 Schiffe mit 111.233 Reg.-Tonnen.
Wie in fast allen Häfen Westeuropas nimmt England auch in Rotter- dam die erste Stelle ein, 1888 mit 9,965.608 m3, dann folgt die holländische Flagge mit 2,333.784 m3. An dritter Stelle steht die deutsche Flagge mit 1,591.300 m3. Grössere Wichtigkeit besitzen noch die dänische, norwegische und spanische Flagge.
Die wichtigsten Schiffahrtsgesellschaften auf dem Rhein sind die Köln-Düsseldorfer und die Niederländische Rhederei.
Zahlreiche Seeverbindungen bestehen nach den übrigen niederländischen, nach englischen und deutschen Häfen.
Als Reiselinie wird die Verbindung Rotterdam-Harwich (-London) stark benützt.
In England werden ausserdem regelmässig angelaufen London, Grimsby, Hull, Goole, Newcastle, Leith, Glasgow, Grangemouth, Liverpool, Southampton, Plymouth und Bristol, in den übrigen Ländern Europas Bergen, Christiania, Hamburg, Bremen, Dünkirchen, Hâvre, Bordeaux, Oporto und Genua.
Abwechselnd mit Amsterdam gehen von hier die Schiffe der Nieder- ländisch-Amerikanischen Dampfschiffahrt-Gesellschaft nach New-York (3407 Seemeilen) und nach Brasilien, Montevideo und Buenos Ayres.
Die Verbindung mit Java unterhält hauptsächlich der „Rotterdamsche Lloyd“ über Southampton und Marseille. Im Jahre 1889 wurden 15.252 Aus- wanderer über Rotterdam nach der Union und Buenos Ayres (2420) befördert.
Die Zahl der hier verkehrenden Flussschiffe lässt sich nicht genau er- mitteln, weil diese Fahrzeuge seit 1866 das Hafengeld im Jahresabonnement be- zahlen dürfen. Man nimmt an, dass in Rotterdam 1889 72.351 Schiffe mit 6,695.556 m3 Gehalt auf den Binnengewässern angekommen sind; diese Ziffern wundern Einen nicht mehr, wenn man hört, dass Rotterdam mit 65 Plätzen des Inlandes regel- mässige Dampferverbindungen hat.
Die wichtigsten Banken sind die Bijbank der Nederlandsche Bank und die Rotterdamsche Bank.
Am 1. Januar 1890 besass Rotterdam eine Seehandelsmarine von 52 Dampfern mit 88.191 Reg.-Tonnen und von 34 Segelschiffen mit 23.042 Reg.-Tonnen, zu- sammen 86 Schiffe mit 111.233 Reg.-Tonnen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0707"n="687"/><fwplace="top"type="header">Rotterdam.</fw><lb/><p>Wie in fast allen Häfen Westeuropas nimmt England auch in Rotter-<lb/>
dam die erste Stelle ein, 1888 mit 9,965.608 <hirendition="#i">m</hi><hirendition="#sup">3</hi>, dann folgt die holländische<lb/>
Flagge mit 2,333.784 <hirendition="#i">m</hi><hirendition="#sup">3</hi>. An dritter Stelle steht die deutsche Flagge mit<lb/>
1,591.300 <hirendition="#i">m</hi><hirendition="#sup">3</hi>. Grössere Wichtigkeit besitzen noch die dänische, norwegische und<lb/>
spanische Flagge.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">wichtigsten</hi> Schiffahrtsgesellschaften <hirendition="#g">auf dem Rhein</hi> sind die<lb/><hirendition="#g">Köln-Düsseldorfer</hi> und die Niederländische <hirendition="#g">Rhederei</hi>.</p><lb/><p>Zahlreiche Seeverbindungen bestehen nach den übrigen niederländischen,<lb/>
nach englischen und deutschen Häfen.</p><lb/><p>Als <hirendition="#g">Reiselinie</hi> wird die Verbindung <hirendition="#g">Rotterdam-Harwich</hi> (-London)<lb/>
stark benützt.</p><lb/><p>In England werden ausserdem regelmässig angelaufen London, Grimsby,<lb/>
Hull, Goole, Newcastle, Leith, Glasgow, Grangemouth, Liverpool, Southampton,<lb/>
Plymouth und Bristol, in den übrigen Ländern Europas Bergen, Christiania,<lb/>
Hamburg, Bremen, Dünkirchen, Hâvre, Bordeaux, Oporto und Genua.</p><lb/><p>Abwechselnd mit Amsterdam gehen von hier die Schiffe der <hirendition="#g">Nieder-<lb/>
ländisch-Amerikanischen Dampfschiffahrt-Gesellschaft</hi> nach New-York<lb/>
(3407 Seemeilen) und nach Brasilien, Montevideo und Buenos Ayres.</p><lb/><p>Die Verbindung mit Java unterhält hauptsächlich der „<hirendition="#g">Rotterdamsche<lb/>
Lloyd</hi>“ über Southampton und Marseille. Im Jahre 1889 wurden 15.252 <hirendition="#g">Aus-<lb/>
wanderer</hi> über Rotterdam nach der Union und Buenos Ayres (2420) befördert.</p><lb/><p>Die Zahl der hier verkehrenden <hirendition="#g">Flussschiffe</hi> lässt sich nicht genau er-<lb/>
mitteln, weil diese Fahrzeuge seit 1866 das Hafengeld im Jahresabonnement be-<lb/>
zahlen dürfen. Man nimmt an, dass in Rotterdam 1889 72.351 Schiffe mit 6,695.556 <hirendition="#i">m</hi><hirendition="#sup">3</hi><lb/>
Gehalt auf den Binnengewässern angekommen sind; diese Ziffern wundern Einen<lb/>
nicht mehr, wenn man hört, dass Rotterdam mit 65 Plätzen des Inlandes regel-<lb/>
mässige Dampferverbindungen hat.</p><lb/><p>Die wichtigsten Banken sind die Bijbank der Nederlandsche Bank und die<lb/>
Rotterdamsche Bank.</p><lb/><p>Am 1. Januar 1890 besass Rotterdam eine Seehandelsmarine von 52 Dampfern<lb/>
mit 88.191 Reg.-Tonnen und von 34 Segelschiffen mit 23.042 Reg.-Tonnen, zu-<lb/>
sammen 86 Schiffe mit 111.233 Reg.-Tonnen.</p><lb/><p><hirendition="#g">Consulate</hi> haben in Rotterdam: Argentinien, Belgien, Bolivia, Brasilien<lb/>
(G.-C.), Chile, Columbia, Dänemark (G.-C.), Deutschland, Dominik. Republik, Frank-<lb/>
reich (G.-C.), Griechenland, Grossbritannien, Guatemala, Honduras (G.-C.), Italien,<lb/>
Congo-Staat, Liberia (G.-C.), Mexico, Monaco, Nicaragua, Oesterreich-Ungarn, Ru-<lb/>
mänien, Russland, Salvador, Schweiz, Siam, Spanien, Türkei, Uruguay (G.-C.),<lb/>
Venezuela, Vereinigte Staaten.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></div></body></text></TEI>
[687/0707]
Rotterdam.
Wie in fast allen Häfen Westeuropas nimmt England auch in Rotter-
dam die erste Stelle ein, 1888 mit 9,965.608 m3, dann folgt die holländische
Flagge mit 2,333.784 m3. An dritter Stelle steht die deutsche Flagge mit
1,591.300 m3. Grössere Wichtigkeit besitzen noch die dänische, norwegische und
spanische Flagge.
Die wichtigsten Schiffahrtsgesellschaften auf dem Rhein sind die
Köln-Düsseldorfer und die Niederländische Rhederei.
Zahlreiche Seeverbindungen bestehen nach den übrigen niederländischen,
nach englischen und deutschen Häfen.
Als Reiselinie wird die Verbindung Rotterdam-Harwich (-London)
stark benützt.
In England werden ausserdem regelmässig angelaufen London, Grimsby,
Hull, Goole, Newcastle, Leith, Glasgow, Grangemouth, Liverpool, Southampton,
Plymouth und Bristol, in den übrigen Ländern Europas Bergen, Christiania,
Hamburg, Bremen, Dünkirchen, Hâvre, Bordeaux, Oporto und Genua.
Abwechselnd mit Amsterdam gehen von hier die Schiffe der Nieder-
ländisch-Amerikanischen Dampfschiffahrt-Gesellschaft nach New-York
(3407 Seemeilen) und nach Brasilien, Montevideo und Buenos Ayres.
Die Verbindung mit Java unterhält hauptsächlich der „Rotterdamsche
Lloyd“ über Southampton und Marseille. Im Jahre 1889 wurden 15.252 Aus-
wanderer über Rotterdam nach der Union und Buenos Ayres (2420) befördert.
Die Zahl der hier verkehrenden Flussschiffe lässt sich nicht genau er-
mitteln, weil diese Fahrzeuge seit 1866 das Hafengeld im Jahresabonnement be-
zahlen dürfen. Man nimmt an, dass in Rotterdam 1889 72.351 Schiffe mit 6,695.556 m3
Gehalt auf den Binnengewässern angekommen sind; diese Ziffern wundern Einen
nicht mehr, wenn man hört, dass Rotterdam mit 65 Plätzen des Inlandes regel-
mässige Dampferverbindungen hat.
Die wichtigsten Banken sind die Bijbank der Nederlandsche Bank und die
Rotterdamsche Bank.
Am 1. Januar 1890 besass Rotterdam eine Seehandelsmarine von 52 Dampfern
mit 88.191 Reg.-Tonnen und von 34 Segelschiffen mit 23.042 Reg.-Tonnen, zu-
sammen 86 Schiffe mit 111.233 Reg.-Tonnen.
Consulate haben in Rotterdam: Argentinien, Belgien, Bolivia, Brasilien
(G.-C.), Chile, Columbia, Dänemark (G.-C.), Deutschland, Dominik. Republik, Frank-
reich (G.-C.), Griechenland, Grossbritannien, Guatemala, Honduras (G.-C.), Italien,
Congo-Staat, Liberia (G.-C.), Mexico, Monaco, Nicaragua, Oesterreich-Ungarn, Ru-
mänien, Russland, Salvador, Schweiz, Siam, Spanien, Türkei, Uruguay (G.-C.),
Venezuela, Vereinigte Staaten.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 687. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/707>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.