Höhe des Importes bedingt, denn dieser umfasst Güter, welche Raum einnehmen, wie Petroleum, Hölzer, Getreide.
Am Ende des Jahres 1888 besass Havre eine eigene Marine von 169 Dampfern mit 153.477 Tons und von 167 Segelschiffen mit 31.808 Tons.
Die Schiffahrt von Havre weist folgende Ziffern aus:
[Tabelle]
1889 erreichte der Gesammtverkehr etwa 5·6 Millionen Tons.
Im auswärtigen Verkehr entfällt die grösste Zahl der Tonnen auf England (1888 1,455.993 Tons), dann folgen die Vereinigten Staaten (862.777 Tons) und Deutschland (416.545 Tons).
Die wichtigsten Flaggen sind die französische, knapp auf sie folgt die englische, dann die deutsche, die spanische, die norwegische.
Havre ist Ausgangspunkt einer so grossen Reihe von Dampferlinien, dass wir uns mit einer kurzen Auswahl derselben und ihrer Schiffscurse begnügen müssen.
Von Havre gehen dreimal in der Woche Postschiffe nach Southampton (110 Seemeilen) an der Küste Englands in 8 Stunden, und von hier bestehen directe Verbindungen fast mit allen grösseren Häfen des britischen Reiches. Zahl- reiche Linien knüpfen die französischen Häfen, wie Bordeaux, Bayonne, Nantes, Brest, Dünkirchen und andere, an Havre. Hervorzuheben sind die Cie. Generale des bateaux a vapeur a helice du Nord aus Dünkirchen; die Societe Navale de l'Ouest geht nach den französischen Häfen bis Marseille, dann nach Antwerpen, Portugal, Spanien und Marokko; die Cie. Havraise Peninsulaire de Navigation a Vapeur führt nach der pyrenäischen Halbinsel bis Malaga, nach Algier, Italien und der Levante; die General Steam Navigation Cy. vermittelt den Verkehr mit Porto, Edinbourg, Stettin, die "Adria" aus Fiume mit dem adriatischen Meere. Andere Gesell- schaften laufen Italien an, eine alle grösseren Häfen des Schwarzen und des Asow'schen Meeres.
Nach Nordeuropa führen die Cie. det Forende Dampskibsselskab aus Kopen- hagen, die Cie. Gothenburg, die Cie. der Sonendenfjelds Norske Dampskibsselskab aus Christiania und andere.
Wir wenden uns nun zu den Verbindungen mit den fremden Continenten und sehen von Nordafrika ab, dessen Hafenplätze schon genannt wurden.
Von besonderer Bedeutung ist der Verkehr mit New-York. Diesen ver- mittelt zunächst eine nationale Gesellschaft, die Cie. Generale Transatlantique welche in 7--8 Tagen den Weg nach New-York (3187 Seemeilen) zurücklegt, und jeden Dienstag die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actiengesellschaft auf ihrer Linie Hamburg-New-York. Auch die anderen Häfen der Union und Canada haben Verkehr mit Havre.
Besonders zahlreich sind die Verbindungen mit Westindien.
Havre ist Kopfstation von drei Linien der Cie. Generale Transatlantique; die eine geht über Bordeaux und Port de France (franz. West-Indien) nach Colon,
Der atlantische Ocean.
Höhe des Importes bedingt, denn dieser umfasst Güter, welche Raum einnehmen, wie Petroleum, Hölzer, Getreide.
Am Ende des Jahres 1888 besass Hâvre eine eigene Marine von 169 Dampfern mit 153.477 Tons und von 167 Segelschiffen mit 31.808 Tons.
Die Schiffahrt von Hâvre weist folgende Ziffern aus:
[Tabelle]
1889 erreichte der Gesammtverkehr etwa 5·6 Millionen Tons.
Im auswärtigen Verkehr entfällt die grösste Zahl der Tonnen auf England (1888 1,455.993 Tons), dann folgen die Vereinigten Staaten (862.777 Tons) und Deutschland (416.545 Tons).
Die wichtigsten Flaggen sind die französische, knapp auf sie folgt die englische, dann die deutsche, die spanische, die norwegische.
Hâvre ist Ausgangspunkt einer so grossen Reihe von Dampferlinien, dass wir uns mit einer kurzen Auswahl derselben und ihrer Schiffscurse begnügen müssen.
Von Hâvre gehen dreimal in der Woche Postschiffe nach Southampton (110 Seemeilen) an der Küste Englands in 8 Stunden, und von hier bestehen directe Verbindungen fast mit allen grösseren Häfen des britischen Reiches. Zahl- reiche Linien knüpfen die französischen Häfen, wie Bordeaux, Bayonne, Nantes, Brest, Dünkirchen und andere, an Hâvre. Hervorzuheben sind die Cie. Générale des bateaux à vapeur à hélice du Nord aus Dünkirchen; die Sociéte Navale de l’Ouest geht nach den französischen Häfen bis Marseille, dann nach Antwerpen, Portugal, Spanien und Marokko; die Cie. Hâvraise Péninsulaire de Navigation à Vapeur führt nach der pyrenäischen Halbinsel bis Málaga, nach Algier, Italien und der Levante; die General Steam Navigation Cy. vermittelt den Verkehr mit Porto, Edinbourg, Stettin, die „Adria“ aus Fiume mit dem adriatischen Meere. Andere Gesell- schaften laufen Italien an, eine alle grösseren Häfen des Schwarzen und des Asow’schen Meeres.
Nach Nordeuropa führen die Cie. det Forende Dampskibsselskab aus Kopen- hagen, die Cie. Gothenburg, die Cie. der Sonendenfjelds Norske Dampskibsselskab aus Christiania und andere.
Wir wenden uns nun zu den Verbindungen mit den fremden Continenten und sehen von Nordafrika ab, dessen Hafenplätze schon genannt wurden.
Von besonderer Bedeutung ist der Verkehr mit New-York. Diesen ver- mittelt zunächst eine nationale Gesellschaft, die Cie. Générale Transatlantique welche in 7—8 Tagen den Weg nach New-York (3187 Seemeilen) zurücklegt, und jeden Dienstag die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actiengesellschaft auf ihrer Linie Hamburg-New-York. Auch die anderen Häfen der Union und Canada haben Verkehr mit Hâvre.
Besonders zahlreich sind die Verbindungen mit Westindien.
Hâvre ist Kopfstation von drei Linien der Cie. Générale Transatlantique; die eine geht über Bordeaux und Port de France (franz. West-Indien) nach Colon,
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Der atlantische Ocean.
Höhe des Importes bedingt, denn dieser umfasst Güter, welche Raum einnehmen,
wie Petroleum, Hölzer, Getreide.
Am Ende des Jahres 1888 besass Hâvre eine eigene Marine von
169 Dampfern mit 153.477 Tons und von 167 Segelschiffen mit 31.808 Tons.
Die Schiffahrt von Hâvre weist folgende Ziffern aus:
_
1889 erreichte der Gesammtverkehr etwa 5·6 Millionen Tons.
Im auswärtigen Verkehr entfällt die grösste Zahl der Tonnen auf England
(1888 1,455.993 Tons), dann folgen die Vereinigten Staaten (862.777 Tons) und
Deutschland (416.545 Tons).
Die wichtigsten Flaggen sind die französische, knapp auf sie folgt die
englische, dann die deutsche, die spanische, die norwegische.
Hâvre ist Ausgangspunkt einer so grossen Reihe von Dampferlinien,
dass wir uns mit einer kurzen Auswahl derselben und ihrer Schiffscurse begnügen
müssen.
Von Hâvre gehen dreimal in der Woche Postschiffe nach Southampton
(110 Seemeilen) an der Küste Englands in 8 Stunden, und von hier bestehen
directe Verbindungen fast mit allen grösseren Häfen des britischen Reiches. Zahl-
reiche Linien knüpfen die französischen Häfen, wie Bordeaux, Bayonne, Nantes,
Brest, Dünkirchen und andere, an Hâvre. Hervorzuheben sind die Cie. Générale des
bateaux à vapeur à hélice du Nord aus Dünkirchen; die Sociéte Navale de l’Ouest
geht nach den französischen Häfen bis Marseille, dann nach Antwerpen, Portugal,
Spanien und Marokko; die Cie. Hâvraise Péninsulaire de Navigation à Vapeur führt
nach der pyrenäischen Halbinsel bis Málaga, nach Algier, Italien und der Levante;
die General Steam Navigation Cy. vermittelt den Verkehr mit Porto, Edinbourg,
Stettin, die „Adria“ aus Fiume mit dem adriatischen Meere. Andere Gesell-
schaften laufen Italien an, eine alle grösseren Häfen des Schwarzen und des
Asow’schen Meeres.
Nach Nordeuropa führen die Cie. det Forende Dampskibsselskab aus Kopen-
hagen, die Cie. Gothenburg, die Cie. der Sonendenfjelds Norske Dampskibsselskab
aus Christiania und andere.
Wir wenden uns nun zu den Verbindungen mit den fremden Continenten
und sehen von Nordafrika ab, dessen Hafenplätze schon genannt wurden.
Von besonderer Bedeutung ist der Verkehr mit New-York. Diesen ver-
mittelt zunächst eine nationale Gesellschaft, die Cie. Générale Transatlantique
welche in 7—8 Tagen den Weg nach New-York (3187 Seemeilen) zurücklegt, und
jeden Dienstag die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actiengesellschaft auf ihrer
Linie Hamburg-New-York. Auch die anderen Häfen der Union und Canada haben
Verkehr mit Hâvre.
Besonders zahlreich sind die Verbindungen mit Westindien.
Hâvre ist Kopfstation von drei Linien der Cie. Générale Transatlantique;
die eine geht über Bordeaux und Port de France (franz. West-Indien) nach Colon,
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 618. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/638>, abgerufen am 22.11.2024.
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