Bier sendet meist London; Einfuhr 1888 15.439 Barrels; Weizen und Mehl (1888 31.095 q) kommen auch über Hamburg, Marseille und Fiume.
Raffinirten Zucker schickt neben England meist Oesterreich-Ungarn; Ein- fuhr 1888 36.036 q. Dafür hat letzteres seine frühere dominirende Stellung in Tabak aus Ungarn an Deutschland und England abgegeben.
Thierische Nahrungsmittel (Provisions), die theilweise auch zur Versorgung der Schiffe dienen, schickt England, lebendes Rindvieh für den Bedarf der Garnison Marokko, und Gemüse und Früchte bringen die spanischen Nachbarn aus dem Städtchen San Roque an die "Linea", und rächen sich durch hohe Preise an den Briten, die noch immer diesen Theil des Bodens Spaniens besetzt halten.
Als Importartikel sind noch zu nennen Kaffee, Thee, Tabakfabricafe und Korkholz für die ansehnliche Stöpselindustrie des Platzes. Ueber Gibraltar kommen ausser den eigentlich nur transitirenden Artikeln der Einfuhr noch Mandeln, Süd- früchte und Wein aus Südspanien zur Ausfuhr nach London.
Der regelmässigen Schiffahrtslinien, die Gibraltar berühren, sind mehr als 20, ihre Namen haben wir bei Egypten und den Plätzen Italiens angeführt.
Mit London und Malaga besitzt Gibraltar auch eine eigene Verbindung durch die Hall Line, die Compagnie Paquet verbindet es mit Marseille, Ceuta, Tanger und den anderen Häfen Marokkos, die Cie. Generale Transatlantique mit Oran und Tanger, und von Algeciras geht täglich ein spanischer Dampfer nach Ceuta.
Gibraltar hat über Spanien und Frankreich eine tägliche Postverbin- dung mit England, eine Landtelegraphenlinie nach Spanien und Kabel der Eastern Telegraph Cy. nach Lissabon, nach Villa Real de Santo Antonio in Portugal, nach Cadiz, Malta und Tanger.
Im Jahre 1888 wurde hier eine Niederlassung der Anglo-Egyptian-Bank errichtet. Legale Münze ist in Gibraltar die spanische Peseta, daher ist Gold hier sehr selten, und man sieht nur das minderwerthige 5 Peseta-Stück. In englischem Gelde werden nur Geldanweisungen und Postaufträge ausgedrückt.
Consulate haben in Gibraltar: Argentina, Belgien, Bolivia, Brasilien, Columbia (G.-C.), Dänemark, Deutsches Reich, Grossbritannien (G.-C.), Monaco, Nicaragua, Niederlande, Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Peru, Portugal (G.-C.), Schweiz, Spanien (G.-C.), Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten von Amerika.
Das Mittelmeerbecken.
Bier sendet meist London; Einfuhr 1888 15.439 Barrels; Weizen und Mehl (1888 31.095 q) kommen auch über Hamburg, Marseille und Fiume.
Raffinirten Zucker schickt neben England meist Oesterreich-Ungarn; Ein- fuhr 1888 36.036 q. Dafür hat letzteres seine frühere dominirende Stellung in Tabak aus Ungarn an Deutschland und England abgegeben.
Thierische Nahrungsmittel (Provisions), die theilweise auch zur Versorgung der Schiffe dienen, schickt England, lebendes Rindvieh für den Bedarf der Garnison Marokko, und Gemüse und Früchte bringen die spanischen Nachbarn aus dem Städtchen San Roque an die „Linea“, und rächen sich durch hohe Preise an den Briten, die noch immer diesen Theil des Bodens Spaniens besetzt halten.
Als Importartikel sind noch zu nennen Kaffee, Thee, Tabakfabricafe und Korkholz für die ansehnliche Stöpselindustrie des Platzes. Ueber Gibraltar kommen ausser den eigentlich nur transitirenden Artikeln der Einfuhr noch Mandeln, Süd- früchte und Wein aus Südspanien zur Ausfuhr nach London.
Der regelmässigen Schiffahrtslinien, die Gibraltar berühren, sind mehr als 20, ihre Namen haben wir bei Egypten und den Plätzen Italiens angeführt.
Mit London und Málaga besitzt Gibraltar auch eine eigene Verbindung durch die Hall Line, die Compagnie Paquet verbindet es mit Marseille, Ceuta, Tanger und den anderen Häfen Marokkos, die Cie. Générale Transatlantique mit Oran und Tanger, und von Algeciras geht täglich ein spanischer Dampfer nach Ceuta.
Gibraltar hat über Spanien und Frankreich eine tägliche Postverbin- dung mit England, eine Landtelegraphenlinie nach Spanien und Kabel der Eastern Telegraph Cy. nach Lissabon, nach Villa Real de Santo Antonio in Portugal, nach Cádiz, Malta und Tanger.
Im Jahre 1888 wurde hier eine Niederlassung der Anglo-Egyptian-Bank errichtet. Legale Münze ist in Gibraltar die spanische Peseta, daher ist Gold hier sehr selten, und man sieht nur das minderwerthige 5 Peseta-Stück. In englischem Gelde werden nur Geldanweisungen und Postaufträge ausgedrückt.
Consulate haben in Gibraltar: Argentina, Belgien, Bolivia, Brasilien, Columbia (G.-C.), Dänemark, Deutsches Reich, Grossbritannien (G.-C.), Monaco, Nicaragua, Niederlande, Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Peru, Portugal (G.-C.), Schweiz, Spanien (G.-C.), Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten von Amerika.
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Raffinirten Zucker schickt neben England meist Oesterreich-Ungarn; Ein-
fuhr 1888 36.036 q. Dafür hat letzteres seine frühere dominirende Stellung in
Tabak aus Ungarn an Deutschland und England abgegeben.
Thierische Nahrungsmittel (Provisions), die theilweise auch zur Versorgung
der Schiffe dienen, schickt England, lebendes Rindvieh für den Bedarf der
Garnison Marokko, und Gemüse und Früchte bringen die spanischen Nachbarn aus
dem Städtchen San Roque an die „Linea“, und rächen sich durch hohe Preise
an den Briten, die noch immer diesen Theil des Bodens Spaniens besetzt halten.
Als Importartikel sind noch zu nennen Kaffee, Thee, Tabakfabricafe und
Korkholz für die ansehnliche Stöpselindustrie des Platzes. Ueber Gibraltar kommen
ausser den eigentlich nur transitirenden Artikeln der Einfuhr noch Mandeln, Süd-
früchte und Wein aus Südspanien zur Ausfuhr nach London.
Der regelmässigen Schiffahrtslinien, die Gibraltar berühren, sind mehr
als 20, ihre Namen haben wir bei Egypten und den Plätzen Italiens angeführt.
Mit London und Málaga besitzt Gibraltar auch eine eigene Verbindung durch
die Hall Line, die Compagnie Paquet verbindet es mit Marseille, Ceuta, Tanger
und den anderen Häfen Marokkos, die Cie. Générale Transatlantique mit Oran und
Tanger, und von Algeciras geht täglich ein spanischer Dampfer nach Ceuta.
Gibraltar hat über Spanien und Frankreich eine tägliche Postverbin-
dung mit England, eine Landtelegraphenlinie nach Spanien und Kabel der Eastern
Telegraph Cy. nach Lissabon, nach Villa Real de Santo Antonio in Portugal, nach
Cádiz, Malta und Tanger.
Im Jahre 1888 wurde hier eine Niederlassung der Anglo-Egyptian-Bank
errichtet. Legale Münze ist in Gibraltar die spanische Peseta, daher ist Gold hier
sehr selten, und man sieht nur das minderwerthige 5 Peseta-Stück. In englischem
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Consulate haben in Gibraltar: Argentina, Belgien, Bolivia, Brasilien,
Columbia (G.-C.), Dänemark, Deutsches Reich, Grossbritannien (G.-C.), Monaco,
Nicaragua, Niederlande, Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Peru, Portugal (G.-C.), Schweiz,
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/510>, abgerufen am 22.11.2024.
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