zeuge, denn der Export dieser zu Flechtarbeiten aller Art, zu Seilen, Matten, ja selbst zur Papierfabrication verwendeten Nutzpflanze bildet die Hauptthätigkeit des hiesigen Handels. Enorme Quantitäten verlassen in durch Dampfkraft gepressten Ballen den Hafen.
In der nördlich der Stadt gelegenen blühenden Huerta haben sich wie bei Valencia grosse Bewässerungsanlagen aus maurischer Zeit erhalten.
Ein wunderbares Klima lässt in dieser Huerta eine völlig un- unterbrochene Folge von Ernten gedeihen. In diesem Paradiese der Ceres und Pomona kennt man keinen Winter.
Unter den zahlreichen Häfen Spaniens ist das 191 km südlich von Valencia gelegene Alicante in Bezug auf den Handelsverkehr einer der wichtigsten.
Die Ausfuhr beruht auf den in der Umgebung gewonnenen Feldfrüchten, unter denen für den Localconsum Gerste sehr wichtig ist.
Der Hauptartikel der Ausfuhr ist Wein; es wurden 1888 1,467.654 hl (Werth 14·4 Millionen Pesetas) ins Ausland, und zwar nach Cette, Havre und Rouen, 34.145 q im Küstenhandel versendet.
Von Weinstein wurden 14.965 q ausgeführt.
Alicante ist Spaniens erster Ausfuhrhafen für Safran (1888 14.294 kg), für Anis und Anisbranntwein nach Frankreich und England, für getrocknete Feigen und Mandeln (1888 8335 q).
Es werden ferner ausgeführt Olivenöl (1888 13.436 q) und Süssholz, nach Amerika.
Aus den Minen der Umgebung kommt Blei (1888 9700 t, 1887 16.200 t) nach England und Italien zur Ausfuhr, ferner Böttcherwaaren um 4·8 Millionen Pesetas und Hanfschuhe. Der Reexport in Böttcherwaaren erreichte 1888 5·3 Mil- lionen Pesetas und um 2 Millionen Pesetas kamen leere Fässer zurück.
Die Einfuhr umfasst Expartogras und Jute (1888 12.808 q), Zucker (im Küstenhandel), Cacao, Sprit aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich (1888 21.500 hl, 1887 31.309 hl), Fassdauben 953.000 Stück, Bauholz aus Schweden, Norwegen und Russland ungefähr 22.000 m3.
Zur Verarbeitung in der hiesigen grossen Tabakfabrik wird Tabak von den Philippinen eingeführt.
Von Weizen kamen 1888 84.457 q, von Weizenmehl 11.156 q an.
Die Einfuhr von Stockfischen, die zum grössten Theile England von Neufoundland sendet, ist 1888 auf 42.304 q gesunken; durch den Küstenhandel kommen 48.789 q gesalzener Fische. Ferner werden eingeführt Holzkohlen; Stein- kohlen durchschnittlich 25.000 t, Petroleum (1888 100.000 q), das zum Theile im Küstenhandel weiter geht. Eisen und Eisenwaaren durch den Küstenhandel und Schafwollstoffe.
Der Handel Alicantes erreichte 1888: Einfuhr aus dem Auslande 26,057.065 Pesetas, durch den Küstenhandel 26,233.478 Pesetas, zusammen 52,290.543 Pe- setas; Ausfuhr ins Ausland 64,852.072 Pesetas, durch den Küstenhandel 24,072.437 Pesetas, zusammen 88,924.509 Pesetas.
Das Mittelmeerbecken.
zeuge, denn der Export dieser zu Flechtarbeiten aller Art, zu Seilen, Matten, ja selbst zur Papierfabrication verwendeten Nutzpflanze bildet die Hauptthätigkeit des hiesigen Handels. Enorme Quantitäten verlassen in durch Dampfkraft gepressten Ballen den Hafen.
In der nördlich der Stadt gelegenen blühenden Huerta haben sich wie bei Valencia grosse Bewässerungsanlagen aus maurischer Zeit erhalten.
Ein wunderbares Klima lässt in dieser Huerta eine völlig un- unterbrochene Folge von Ernten gedeihen. In diesem Paradiese der Ceres und Pomona kennt man keinen Winter.
Unter den zahlreichen Häfen Spaniens ist das 191 km südlich von Valencia gelegene Alicante in Bezug auf den Handelsverkehr einer der wichtigsten.
Die Ausfuhr beruht auf den in der Umgebung gewonnenen Feldfrüchten, unter denen für den Localconsum Gerste sehr wichtig ist.
Der Hauptartikel der Ausfuhr ist Wein; es wurden 1888 1,467.654 hl (Werth 14·4 Millionen Pesetas) ins Ausland, und zwar nach Cette, Hâvre und Rouen, 34.145 q im Küstenhandel versendet.
Von Weinstein wurden 14.965 q ausgeführt.
Alicante ist Spaniens erster Ausfuhrhafen für Safran (1888 14.294 kg), für Anis und Anisbranntwein nach Frankreich und England, für getrocknete Feigen und Mandeln (1888 8335 q).
Es werden ferner ausgeführt Olivenöl (1888 13.436 q) und Süssholz, nach Amerika.
Aus den Minen der Umgebung kommt Blei (1888 9700 t, 1887 16.200 t) nach England und Italien zur Ausfuhr, ferner Böttcherwaaren um 4·8 Millionen Pesetas und Hanfschuhe. Der Reexport in Böttcherwaaren erreichte 1888 5·3 Mil- lionen Pesetas und um 2 Millionen Pesetas kamen leere Fässer zurück.
Die Einfuhr umfasst Expartogras und Jute (1888 12.808 q), Zucker (im Küstenhandel), Cacao, Sprit aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich (1888 21.500 hl, 1887 31.309 hl), Fassdauben 953.000 Stück, Bauholz aus Schweden, Norwegen und Russland ungefähr 22.000 m3.
Zur Verarbeitung in der hiesigen grossen Tabakfabrik wird Tabak von den Philippinen eingeführt.
Von Weizen kamen 1888 84.457 q, von Weizenmehl 11.156 q an.
Die Einfuhr von Stockfischen, die zum grössten Theile England von Neufoundland sendet, ist 1888 auf 42.304 q gesunken; durch den Küstenhandel kommen 48.789 q gesalzener Fische. Ferner werden eingeführt Holzkohlen; Stein- kohlen durchschnittlich 25.000 t, Petroleum (1888 100.000 q), das zum Theile im Küstenhandel weiter geht. Eisen und Eisenwaaren durch den Küstenhandel und Schafwollstoffe.
Der Handel Alicantes erreichte 1888: Einfuhr aus dem Auslande 26,057.065 Pesetas, durch den Küstenhandel 26,233.478 Pesetas, zusammen 52,290.543 Pe- setas; Ausfuhr ins Ausland 64,852.072 Pesetas, durch den Küstenhandel 24,072.437 Pesetas, zusammen 88,924.509 Pesetas.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0492"n="472"/><fwplace="top"type="header">Das Mittelmeerbecken.</fw><lb/>
zeuge, denn der Export dieser zu Flechtarbeiten aller Art, zu Seilen,<lb/>
Matten, ja selbst zur Papierfabrication verwendeten Nutzpflanze bildet<lb/>
die Hauptthätigkeit des hiesigen Handels. Enorme Quantitäten verlassen<lb/>
in durch Dampfkraft gepressten Ballen den Hafen.</p><lb/><p>In der nördlich der Stadt gelegenen blühenden Huerta haben<lb/>
sich wie bei Valencia grosse Bewässerungsanlagen aus maurischer<lb/>
Zeit erhalten.</p><lb/><p>Ein wunderbares Klima lässt in dieser Huerta eine völlig un-<lb/>
unterbrochene Folge von Ernten gedeihen. In diesem Paradiese der<lb/>
Ceres und Pomona kennt man keinen Winter.</p><lb/><p>Unter den zahlreichen Häfen Spaniens ist das 191 <hirendition="#i">km</hi> südlich von Valencia<lb/>
gelegene Alicante in Bezug auf den Handelsverkehr einer der wichtigsten.</p><lb/><p>Die Ausfuhr beruht auf den in der Umgebung gewonnenen Feldfrüchten,<lb/>
unter denen für den Localconsum Gerste sehr wichtig ist.</p><lb/><p>Der Hauptartikel der Ausfuhr ist <hirendition="#g">Wein</hi>; es wurden 1888 1,467.654 <hirendition="#i">hl</hi><lb/>
(Werth 14·4 Millionen Pesetas) ins Ausland, und zwar nach Cette, Hâvre und<lb/>
Rouen, 34.145 <hirendition="#i">q</hi> im Küstenhandel versendet.</p><lb/><p>Von <hirendition="#g">Weinstein</hi> wurden 14.965 <hirendition="#i">q</hi> ausgeführt.</p><lb/><p>Alicante ist Spaniens erster Ausfuhrhafen für <hirendition="#g">Safran</hi> (1888 14.294 <hirendition="#i">kg</hi>),<lb/>
für <hirendition="#g">Anis</hi> und Anisbranntwein nach Frankreich und England, für getrocknete<lb/>
Feigen und <hirendition="#g">Mandeln</hi> (1888 8335 <hirendition="#i">q</hi>).</p><lb/><p>Es werden ferner ausgeführt <hirendition="#g">Olivenöl</hi> (1888 13.436 <hirendition="#i">q</hi>) und <hirendition="#g">Süssholz</hi>,<lb/>
nach Amerika.</p><lb/><p>Aus den Minen der Umgebung kommt Blei (1888 9700 <hirendition="#i">t</hi>, 1887 16.200 <hirendition="#i">t</hi>)<lb/>
nach England und Italien zur Ausfuhr, ferner Böttcherwaaren um 4·8 Millionen<lb/>
Pesetas und Hanfschuhe. Der Reexport in Böttcherwaaren erreichte 1888 5·3 Mil-<lb/>
lionen Pesetas und um 2 Millionen Pesetas kamen leere Fässer zurück.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">Einfuhr</hi> umfasst Expartogras und Jute (1888 12.808 <hirendition="#i">q</hi>), Zucker (im<lb/>
Küstenhandel), Cacao, Sprit aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich<lb/>
(1888 21.500 <hirendition="#i">hl</hi>, 1887 31.309 <hirendition="#i">hl</hi>), <hirendition="#g">Fassdauben</hi> 953.000 Stück, Bauholz aus<lb/>
Schweden, Norwegen und Russland ungefähr 22.000 <hirendition="#i">m</hi><hirendition="#sup">3</hi>.</p><lb/><p>Zur Verarbeitung in der hiesigen grossen Tabakfabrik wird <hirendition="#g">Tabak</hi> von den<lb/>
Philippinen eingeführt.</p><lb/><p>Von <hirendition="#g">Weizen</hi> kamen 1888 84.457 <hirendition="#i">q</hi>, von Weizenmehl 11.156 <hirendition="#i">q</hi> an.</p><lb/><p>Die Einfuhr von <hirendition="#g">Stockfischen</hi>, die zum grössten Theile England von<lb/>
Neufoundland sendet, ist 1888 auf 42.304 <hirendition="#i">q</hi> gesunken; durch den Küstenhandel<lb/>
kommen 48.789 <hirendition="#i">q</hi> gesalzener Fische. Ferner werden eingeführt Holzkohlen; Stein-<lb/>
kohlen durchschnittlich 25.000 <hirendition="#i">t</hi>, Petroleum (1888 100.000 <hirendition="#i">q</hi>), das zum Theile im<lb/>
Küstenhandel weiter geht. Eisen und Eisenwaaren durch den Küstenhandel und<lb/>
Schafwollstoffe.</p><lb/><p>Der Handel Alicantes erreichte 1888: <hirendition="#g">Einfuhr</hi> aus dem Auslande 26,057.065<lb/>
Pesetas, durch den Küstenhandel 26,233.478 Pesetas, zusammen 52,290.543 Pe-<lb/>
setas; <hirendition="#g">Ausfuhr</hi> ins Ausland 64,852.072 Pesetas, durch den Küstenhandel<lb/>
24,072.437 Pesetas, zusammen 88,924.509 Pesetas.</p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[472/0492]
Das Mittelmeerbecken.
zeuge, denn der Export dieser zu Flechtarbeiten aller Art, zu Seilen,
Matten, ja selbst zur Papierfabrication verwendeten Nutzpflanze bildet
die Hauptthätigkeit des hiesigen Handels. Enorme Quantitäten verlassen
in durch Dampfkraft gepressten Ballen den Hafen.
In der nördlich der Stadt gelegenen blühenden Huerta haben
sich wie bei Valencia grosse Bewässerungsanlagen aus maurischer
Zeit erhalten.
Ein wunderbares Klima lässt in dieser Huerta eine völlig un-
unterbrochene Folge von Ernten gedeihen. In diesem Paradiese der
Ceres und Pomona kennt man keinen Winter.
Unter den zahlreichen Häfen Spaniens ist das 191 km südlich von Valencia
gelegene Alicante in Bezug auf den Handelsverkehr einer der wichtigsten.
Die Ausfuhr beruht auf den in der Umgebung gewonnenen Feldfrüchten,
unter denen für den Localconsum Gerste sehr wichtig ist.
Der Hauptartikel der Ausfuhr ist Wein; es wurden 1888 1,467.654 hl
(Werth 14·4 Millionen Pesetas) ins Ausland, und zwar nach Cette, Hâvre und
Rouen, 34.145 q im Küstenhandel versendet.
Von Weinstein wurden 14.965 q ausgeführt.
Alicante ist Spaniens erster Ausfuhrhafen für Safran (1888 14.294 kg),
für Anis und Anisbranntwein nach Frankreich und England, für getrocknete
Feigen und Mandeln (1888 8335 q).
Es werden ferner ausgeführt Olivenöl (1888 13.436 q) und Süssholz,
nach Amerika.
Aus den Minen der Umgebung kommt Blei (1888 9700 t, 1887 16.200 t)
nach England und Italien zur Ausfuhr, ferner Böttcherwaaren um 4·8 Millionen
Pesetas und Hanfschuhe. Der Reexport in Böttcherwaaren erreichte 1888 5·3 Mil-
lionen Pesetas und um 2 Millionen Pesetas kamen leere Fässer zurück.
Die Einfuhr umfasst Expartogras und Jute (1888 12.808 q), Zucker (im
Küstenhandel), Cacao, Sprit aus Deutschland, den Niederlanden und Frankreich
(1888 21.500 hl, 1887 31.309 hl), Fassdauben 953.000 Stück, Bauholz aus
Schweden, Norwegen und Russland ungefähr 22.000 m3.
Zur Verarbeitung in der hiesigen grossen Tabakfabrik wird Tabak von den
Philippinen eingeführt.
Von Weizen kamen 1888 84.457 q, von Weizenmehl 11.156 q an.
Die Einfuhr von Stockfischen, die zum grössten Theile England von
Neufoundland sendet, ist 1888 auf 42.304 q gesunken; durch den Küstenhandel
kommen 48.789 q gesalzener Fische. Ferner werden eingeführt Holzkohlen; Stein-
kohlen durchschnittlich 25.000 t, Petroleum (1888 100.000 q), das zum Theile im
Küstenhandel weiter geht. Eisen und Eisenwaaren durch den Küstenhandel und
Schafwollstoffe.
Der Handel Alicantes erreichte 1888: Einfuhr aus dem Auslande 26,057.065
Pesetas, durch den Küstenhandel 26,233.478 Pesetas, zusammen 52,290.543 Pe-
setas; Ausfuhr ins Ausland 64,852.072 Pesetas, durch den Küstenhandel
24,072.437 Pesetas, zusammen 88,924.509 Pesetas.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/492>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.