grossartiges Panorama über die weit ausgreifende Stadt und ihre schöne Umgebung.
Im Süden mündet an einem flachen Strande der in den Pyrenäen entspringende Llobregatfluss; ein dickleibiger Leuchtthurm markirt diesen Ort. Einwärts breitet sich eine liebliche Landschaft aus, in welche die unzähligen Verkehrswege Barcelonas strahlenförmig aus- laufen. Villen, Gärten, lachende Ortschaften und Fabriken haben dort beneidenswerthe Punkte eingenommen. Nächst dem Llobregat gewahrt man die Baulichkeiten des Rennplatzes und des ausgedehnten Irren- hauses. Der nördliche Küstenstrand bietet ein Bild malerisch bewegten Lebens dar. Eine Reihe anmuthiger Hafenstädte lagert dort in fried- licher Ruhe am Abhange eines die Küste begleitenden Höhenzuges; zunächst der beliebte Ausflugsort Badalena mit seinem herrlichen Strand, den zahlreichen Fabriken für Zucker- und Petroleum-Raffinerie, für Glas und chemische Producte. Unter den Villeggiaturen von Badalena hat die prachtvolle Quinta des reichen Bankiers und geschätzten Philantropen Sr. Arnou's eine locale Berühmtheit erlangt. Weiter folgen, sämmtlich durch eine längs des Strandes führende Eisenbahn und durch Dampfer verbunden, die kleinen Orte Tiana, Premia de Mar, S. Juan de Vilasar, dann die über 18.000 Einwohner zählende Stadt Mataro. In weiter Ferne schimmert der Ort Arenys de Mar.
Von der Höhe des Montjuich zeigt sich uns die Physiognomie des Häusermeeres von Barcelona mit der Deutlichkeit eines Planes. Man vermag die grossen Verkehrsadern der anwachsenden Stadt mit Leichtigkeit zu verfolgen, man erkennt auf den ersten Blick die Altstadt von Barcelona, welche durch die breite Ramblastrasse in zwei fast gleich grosse Theile geschnitten wird, man sieht den äusseren Boule- vard den alten Kern umspannen und beobachtet mit einiger Ver- wunderung die seltsame Anordnung der neuen Stadt mit ihren breiten Strassen, Alleen und den zahllosen achteckigen Plätzen. In seiner Originalität trägt der Stadterweiterungsplan einen entschieden genialen Zug an sich und scheint auch den hygienischen Anforderungen besser zu entsprechen, als die meisten und selbst neuesten amerikanischen Stadtbauprojecte.
Seitdem im Jahre 1868 die Wälle von Barcelona geschleift wurden, erhielt die Stadt eine prächtige Ringstrasse (Ronda), an welche sich gegen aussen die Neustadt anschliesst.
Zwischen den normalen Strassenzügen sind dort breite Avenuen eingeschaltet, welche beiderseits mit Alleen und weiten Trottoirs aus- gestattet, die Pulsadern für die grössten Bevölkerungsmassen bilden.
Das Mittelmeerbecken.
grossartiges Panorama über die weit ausgreifende Stadt und ihre schöne Umgebung.
Im Süden mündet an einem flachen Strande der in den Pyrenäen entspringende Llobregatfluss; ein dickleibiger Leuchtthurm markirt diesen Ort. Einwärts breitet sich eine liebliche Landschaft aus, in welche die unzähligen Verkehrswege Barcelonas strahlenförmig aus- laufen. Villen, Gärten, lachende Ortschaften und Fabriken haben dort beneidenswerthe Punkte eingenommen. Nächst dem Llobregat gewahrt man die Baulichkeiten des Rennplatzes und des ausgedehnten Irren- hauses. Der nördliche Küstenstrand bietet ein Bild malerisch bewegten Lebens dar. Eine Reihe anmuthiger Hafenstädte lagert dort in fried- licher Ruhe am Abhange eines die Küste begleitenden Höhenzuges; zunächst der beliebte Ausflugsort Badalena mit seinem herrlichen Strand, den zahlreichen Fabriken für Zucker- und Petroleum-Raffinerie, für Glas und chemische Producte. Unter den Villeggiaturen von Badalena hat die prachtvolle Quinta des reichen Bankiers und geschätzten Philantropen Sr. Arnou’s eine locale Berühmtheit erlangt. Weiter folgen, sämmtlich durch eine längs des Strandes führende Eisenbahn und durch Dampfer verbunden, die kleinen Orte Tiana, Premia de Mar, S. Juan de Vilasar, dann die über 18.000 Einwohner zählende Stadt Mataró. In weiter Ferne schimmert der Ort Arenys de Mar.
Von der Höhe des Montjuich zeigt sich uns die Physiognomie des Häusermeeres von Barcelona mit der Deutlichkeit eines Planes. Man vermag die grossen Verkehrsadern der anwachsenden Stadt mit Leichtigkeit zu verfolgen, man erkennt auf den ersten Blick die Altstadt von Barcelona, welche durch die breite Ramblastrasse in zwei fast gleich grosse Theile geschnitten wird, man sieht den äusseren Boule- vard den alten Kern umspannen und beobachtet mit einiger Ver- wunderung die seltsame Anordnung der neuen Stadt mit ihren breiten Strassen, Alleen und den zahllosen achteckigen Plätzen. In seiner Originalität trägt der Stadterweiterungsplan einen entschieden genialen Zug an sich und scheint auch den hygienischen Anforderungen besser zu entsprechen, als die meisten und selbst neuesten amerikanischen Stadtbauprojecte.
Seitdem im Jahre 1868 die Wälle von Barcelona geschleift wurden, erhielt die Stadt eine prächtige Ringstrasse (Ronda), an welche sich gegen aussen die Neustadt anschliesst.
Zwischen den normalen Strassenzügen sind dort breite Avenuen eingeschaltet, welche beiderseits mit Alleen und weiten Trottoirs aus- gestattet, die Pulsadern für die grössten Bevölkerungsmassen bilden.
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Das Mittelmeerbecken.
grossartiges Panorama über die weit ausgreifende Stadt und ihre
schöne Umgebung.
Im Süden mündet an einem flachen Strande der in den Pyrenäen
entspringende Llobregatfluss; ein dickleibiger Leuchtthurm markirt
diesen Ort. Einwärts breitet sich eine liebliche Landschaft aus, in
welche die unzähligen Verkehrswege Barcelonas strahlenförmig aus-
laufen. Villen, Gärten, lachende Ortschaften und Fabriken haben dort
beneidenswerthe Punkte eingenommen. Nächst dem Llobregat gewahrt
man die Baulichkeiten des Rennplatzes und des ausgedehnten Irren-
hauses. Der nördliche Küstenstrand bietet ein Bild malerisch bewegten
Lebens dar. Eine Reihe anmuthiger Hafenstädte lagert dort in fried-
licher Ruhe am Abhange eines die Küste begleitenden Höhenzuges;
zunächst der beliebte Ausflugsort Badalena mit seinem herrlichen
Strand, den zahlreichen Fabriken für Zucker- und Petroleum-Raffinerie,
für Glas und chemische Producte. Unter den Villeggiaturen von Badalena
hat die prachtvolle Quinta des reichen Bankiers und geschätzten
Philantropen Sr. Arnou’s eine locale Berühmtheit erlangt. Weiter
folgen, sämmtlich durch eine längs des Strandes führende Eisenbahn
und durch Dampfer verbunden, die kleinen Orte Tiana, Premia de
Mar, S. Juan de Vilasar, dann die über 18.000 Einwohner zählende
Stadt Mataró. In weiter Ferne schimmert der Ort Arenys de Mar.
Von der Höhe des Montjuich zeigt sich uns die Physiognomie
des Häusermeeres von Barcelona mit der Deutlichkeit eines Planes.
Man vermag die grossen Verkehrsadern der anwachsenden Stadt mit
Leichtigkeit zu verfolgen, man erkennt auf den ersten Blick die Altstadt
von Barcelona, welche durch die breite Ramblastrasse in zwei fast
gleich grosse Theile geschnitten wird, man sieht den äusseren Boule-
vard den alten Kern umspannen und beobachtet mit einiger Ver-
wunderung die seltsame Anordnung der neuen Stadt mit ihren breiten
Strassen, Alleen und den zahllosen achteckigen Plätzen. In seiner
Originalität trägt der Stadterweiterungsplan einen entschieden genialen
Zug an sich und scheint auch den hygienischen Anforderungen besser
zu entsprechen, als die meisten und selbst neuesten amerikanischen
Stadtbauprojecte.
Seitdem im Jahre 1868 die Wälle von Barcelona geschleift
wurden, erhielt die Stadt eine prächtige Ringstrasse (Ronda), an
welche sich gegen aussen die Neustadt anschliesst.
Zwischen den normalen Strassenzügen sind dort breite Avenuen
eingeschaltet, welche beiderseits mit Alleen und weiten Trottoirs aus-
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/464>, abgerufen am 22.11.2024.
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