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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Marseille.
Ausfuhr 1,786.746 t, 1887 in der Einfuhr 2,590.725 t, in der Ausfuhr 1,675.879 t.
Der Werth der Einfuhr wird für 1888 mit 991·1 Millionen Francs, für 1887 mit
904·4 Millionen Francs, der der Ausfuhr für 1888 mit 758·9, für 1887 mit
728·1 Millionen Francs angegeben. Die Durchfuhr wird für 1888 mit 4,624.950 t
angegeben.

Der gesammte Schiffsverkehr von Marseille umfasste:

[Tabelle]

Von dem Verkehre des Jahres 1888 entfielen auf die

[Tabelle]

Dem internationalen Handel dienten:

[Tabelle]

Aus diesen Tabellen ersieht man, dass auch in Ansehung des Schiffverkehrs
Marseille ein französischer Hafen und dass es ein internationaler Handelsplatz ist.
Marseille hat eine selten grosse Zahl von regelmässigen Dampfschiffsverbindungen,
die hauptsächlich dem internationalen Verkehre dienen, weil für die Küstenschiff-
fahrt an der Mittelmeerküste Frankreichs nicht viel zu holen ist.

Marseille besitzt (1889) eine Marine von 240 Dampfschiffen und 53 Segel-
schiffen. Von den Dampfern gehören 62 mit 108.538 t den Messageries mari-
times, 30 mit 25.216 t der Compagnie generale transatlantique, 25 mit 21.336 t
der Compagnie Marseillaise (Fraissinet & Co.), 17 mit 21.239 t der Societe gene-
rale de transports maritimes, 13 mit 16.389 t der Compagnie Francaise (Cypr.
Fabre & Co.) und 8 mit 21.126 t der Compagnie Nationale.

Wenn wir nun eine übersichtliche Darstellung der wichtigsten Schiffscurse,
deren Ausgangspunkt Marseille ist, geben wollen, so tritt uns Marseille als der Aus-
gangspunkt eines wirklichen Weltverkehres, der von New-York und London bis
La Plata, Yokohama und Australien reicht, entgegen. Nicht wenig zu dieser
Entwicklung der französischen Rhederei trugen das Bestreben der Regierung, alle
Colonien mit Post-Dampferlinien zu versehen, und die damit zusammenhängenden
hohen Subventionen bei. Da der Verkehr in die Levante die uralte Grundlage
des Verkehrs von Marseille ist, so stellen wir diesen an die Spitze. Dorthin gehen
die Messageries Maritimes mit einer Linie über Smyrna, Salonichi nach Constanti-
nopel, wo die Linien des Schwarzen Meeres ihren Anfang nehmen. Dieselben
Linien befährt die Compagnie Fraissinet, und die Compagnie de Navigation maro-
caine et armenienne (P. Paquet & Co.) geht ins Schwarze Meer. Caillol et

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Marseille.
Ausfuhr 1,786.746 t, 1887 in der Einfuhr 2,590.725 t, in der Ausfuhr 1,675.879 t.
Der Werth der Einfuhr wird für 1888 mit 991·1 Millionen Francs, für 1887 mit
904·4 Millionen Francs, der der Ausfuhr für 1888 mit 758·9, für 1887 mit
728·1 Millionen Francs angegeben. Die Durchfuhr wird für 1888 mit 4,624.950 t
angegeben.

Der gesammte Schiffsverkehr von Marseille umfasste:

[Tabelle]

Von dem Verkehre des Jahres 1888 entfielen auf die

[Tabelle]

Dem internationalen Handel dienten:

[Tabelle]

Aus diesen Tabellen ersieht man, dass auch in Ansehung des Schiffverkehrs
Marseille ein französischer Hafen und dass es ein internationaler Handelsplatz ist.
Marseille hat eine selten grosse Zahl von regelmässigen Dampfschiffsverbindungen,
die hauptsächlich dem internationalen Verkehre dienen, weil für die Küstenschiff-
fahrt an der Mittelmeerküste Frankreichs nicht viel zu holen ist.

Marseille besitzt (1889) eine Marine von 240 Dampfschiffen und 53 Segel-
schiffen. Von den Dampfern gehören 62 mit 108.538 t den Messageries mari-
times, 30 mit 25.216 t der Compagnie générale transatlantique, 25 mit 21.336 t
der Compagnie Marseillaise (Fraissinet & Co.), 17 mit 21.239 t der Société géné-
rale de transports maritimes, 13 mit 16.389 t der Compagnie Française (Cypr.
Fabre & Co.) und 8 mit 21.126 t der Compagnie Nationale.

Wenn wir nun eine übersichtliche Darstellung der wichtigsten Schiffscurse,
deren Ausgangspunkt Marseille ist, geben wollen, so tritt uns Marseille als der Aus-
gangspunkt eines wirklichen Weltverkehres, der von New-York und London bis
La Plata, Yokohama und Australien reicht, entgegen. Nicht wenig zu dieser
Entwicklung der französischen Rhederei trugen das Bestreben der Regierung, alle
Colonien mit Post-Dampferlinien zu versehen, und die damit zusammenhängenden
hohen Subventionen bei. Da der Verkehr in die Levante die uralte Grundlage
des Verkehrs von Marseille ist, so stellen wir diesen an die Spitze. Dorthin gehen
die Messageries Maritimes mit einer Linie über Smyrna, Salonichi nach Constanti-
nopel, wo die Linien des Schwarzen Meeres ihren Anfang nehmen. Dieselben
Linien befährt die Compagnie Fraissinet, und die Compagnie de Navigation maro-
caine et arménienne (P. Paquet & Co.) geht ins Schwarze Meer. Caillol et

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[411/0431] Marseille. Ausfuhr 1,786.746 t, 1887 in der Einfuhr 2,590.725 t, in der Ausfuhr 1,675.879 t. Der Werth der Einfuhr wird für 1888 mit 991·1 Millionen Francs, für 1887 mit 904·4 Millionen Francs, der der Ausfuhr für 1888 mit 758·9, für 1887 mit 728·1 Millionen Francs angegeben. Die Durchfuhr wird für 1888 mit 4,624.950 t angegeben. Der gesammte Schiffsverkehr von Marseille umfasste: _ Von dem Verkehre des Jahres 1888 entfielen auf die _ Dem internationalen Handel dienten: _ Aus diesen Tabellen ersieht man, dass auch in Ansehung des Schiffverkehrs Marseille ein französischer Hafen und dass es ein internationaler Handelsplatz ist. Marseille hat eine selten grosse Zahl von regelmässigen Dampfschiffsverbindungen, die hauptsächlich dem internationalen Verkehre dienen, weil für die Küstenschiff- fahrt an der Mittelmeerküste Frankreichs nicht viel zu holen ist. Marseille besitzt (1889) eine Marine von 240 Dampfschiffen und 53 Segel- schiffen. Von den Dampfern gehören 62 mit 108.538 t den Messageries mari- times, 30 mit 25.216 t der Compagnie générale transatlantique, 25 mit 21.336 t der Compagnie Marseillaise (Fraissinet & Co.), 17 mit 21.239 t der Société géné- rale de transports maritimes, 13 mit 16.389 t der Compagnie Française (Cypr. Fabre & Co.) und 8 mit 21.126 t der Compagnie Nationale. Wenn wir nun eine übersichtliche Darstellung der wichtigsten Schiffscurse, deren Ausgangspunkt Marseille ist, geben wollen, so tritt uns Marseille als der Aus- gangspunkt eines wirklichen Weltverkehres, der von New-York und London bis La Plata, Yokohama und Australien reicht, entgegen. Nicht wenig zu dieser Entwicklung der französischen Rhederei trugen das Bestreben der Regierung, alle Colonien mit Post-Dampferlinien zu versehen, und die damit zusammenhängenden hohen Subventionen bei. Da der Verkehr in die Levante die uralte Grundlage des Verkehrs von Marseille ist, so stellen wir diesen an die Spitze. Dorthin gehen die Messageries Maritimes mit einer Linie über Smyrna, Salonichi nach Constanti- nopel, wo die Linien des Schwarzen Meeres ihren Anfang nehmen. Dieselben Linien befährt die Compagnie Fraissinet, und die Compagnie de Navigation maro- caine et arménienne (P. Paquet & Co.) geht ins Schwarze Meer. Caillol et 52*

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/431>, abgerufen am 22.11.2024.