Ländern spielt Java die erste Rolle. Die steigende Zufuhr von Zucker ist ein Be- weis der Blüthe der Raffinerien Marseilles.
Die Einfuhr von Wein in Fässern hat sich innerhalb der letzten fünf Jahre verdoppelt; sie betrug 1884 603.751 hl, 1887 bereits 1,105.694 hl, 1888 1,282.944 hl. Spanien war von Anfang an sehr wichtig für Marseille, seine An- fuhren und die von Algier sind seit 1888 auf Kosten Italiens gewaltig gestiegen. Auch Griechenland und Portugal sind dabei betheiligt und in kleinem Masse Oesterreich-Ungarn.
Von süssem Wein wurden 1888 40.667 hl, 1887 34.638 hl besonders aus Spanien und Samos zugeführt.
Der Erzeugung von Wein dient ein grosser Theil der eingeführten Ro- sinen 1888 836.000 q, 1887 993.200 q.
Von Getränken werden ausser Wein eingeführt Branntwein, Alkohol und Spirituosen (1888 52.000 hl) und Bier aus Deutschland, Belgien und Grossbritan- nien 7000--8000 hl.
Die Einfuhr von Orangen und Citronen aus Italien, Spanien und Nord- afrika erreichte 1888 92.285 q, 1887 98.103 q.
In Marseille hat auch der Handel mit Droguen, Gewürznelken und Gerbe- mitteln grosse Bedeutung. In diesen Artikeln wie in Kautschuk sind die Ur- sprungsländer der Senegal, Madagaskar und die diesen benachbarten Küsten Afrikas, mit denen Marseille in directer Dampferverbindung steht. Aus diesen Ländern und der Levante kommt auch Wachs 1888 37.740 q. Die Einfuhr von Farbhölzern nimmt zu.
Die Zufuhren von Blättertabak aus der Union, Ungarn, Kleinasien, Su- matra und Griechenland erreichten zusammen 1888 64.231 q (Werth 9·6 Millionen Francs), 1887 69.864 q.
In Böttcher-, Tischler- und Bauholz stehen adriatische Fassdauben (1888 ungefähr 5 Millionen Stück) an der Spitze der Einfuhr.
Der Markt ist seit 1889 mit Fassdauben überfüllt, dagegen kann auch die Fiumaner Creditbank, welche hier ein Entrepot hat, nichts ausrichten.
Vom adriatischen Meere kommen auch Tannenwerkholz, Balken und Bretter, vom Schwarzen Meere Eichen-, Eschen- und Ulmenholz, Fichten und Tannen von der Ostsee, und 1888 sind hier auch aus Canada Balken von Pitch-Pineholz einge- führt worden.
Für diese grossen Holzmassen, die jetzt ihren Weg nach Marseille neh- men, reichen die Quais nicht mehr aus.
Marseille versorgt mit Baumwolle Frankreich an der Rhone hinauf bis Belfort ausschliesslich; dort begegnet es aber der Concurrenz von Antwerpen und Bremen, die Marseille vom elsässischen Markt abzudrängen suchen. Marseille ist auch ein Centralmarkt für Italien und Spanien.
Dem inländischen Consum dienen vor Allem die levantinischen (Jumel, Sa- lonich, Tarsus, Idelep) und indischen Sorten. Letztere gehen auch nach dem Elsass, egyptische und amerikanische ausschliesslich dahin.
Einfuhr 1888 152.552 q (22·8 Millionen Francs), 1887 149.474 q.
Marseille als Hafen von Lyon, dem ersten Platze für Seidenindustrie in der Welt, hat einen sehr bedeutenden Seidenhandel. Die französischen Filanden und Filatorien in Syrien schicken ihr ganzes Erzeugniss hieher, ferner China und Griechenland, zusammen 1888 2768 Ballen, 1887 2679 Ballen. Cocons kamen
Marseille.
Ländern spielt Java die erste Rolle. Die steigende Zufuhr von Zucker ist ein Be- weis der Blüthe der Raffinerien Marseilles.
Die Einfuhr von Wein in Fässern hat sich innerhalb der letzten fünf Jahre verdoppelt; sie betrug 1884 603.751 hl, 1887 bereits 1,105.694 hl, 1888 1,282.944 hl. Spanien war von Anfang an sehr wichtig für Marseille, seine An- fuhren und die von Algier sind seit 1888 auf Kosten Italiens gewaltig gestiegen. Auch Griechenland und Portugal sind dabei betheiligt und in kleinem Masse Oesterreich-Ungarn.
Von süssem Wein wurden 1888 40.667 hl, 1887 34.638 hl besonders aus Spanien und Samos zugeführt.
Der Erzeugung von Wein dient ein grosser Theil der eingeführten Ro- sinen 1888 836.000 q, 1887 993.200 q.
Von Getränken werden ausser Wein eingeführt Branntwein, Alkohol und Spirituosen (1888 52.000 hl) und Bier aus Deutschland, Belgien und Grossbritan- nien 7000—8000 hl.
Die Einfuhr von Orangen und Citronen aus Italien, Spanien und Nord- afrika erreichte 1888 92.285 q, 1887 98.103 q.
In Marseille hat auch der Handel mit Droguen, Gewürznelken und Gerbe- mitteln grosse Bedeutung. In diesen Artikeln wie in Kautschuk sind die Ur- sprungsländer der Senegal, Madagaskar und die diesen benachbarten Küsten Afrikas, mit denen Marseille in directer Dampferverbindung steht. Aus diesen Ländern und der Levante kommt auch Wachs 1888 37.740 q. Die Einfuhr von Farbhölzern nimmt zu.
Die Zufuhren von Blättertabak aus der Union, Ungarn, Kleinasien, Su- matra und Griechenland erreichten zusammen 1888 64.231 q (Werth 9·6 Millionen Francs), 1887 69.864 q.
In Böttcher-, Tischler- und Bauholz stehen adriatische Fassdauben (1888 ungefähr 5 Millionen Stück) an der Spitze der Einfuhr.
Der Markt ist seit 1889 mit Fassdauben überfüllt, dagegen kann auch die Fiumaner Creditbank, welche hier ein Entrepôt hat, nichts ausrichten.
Vom adriatischen Meere kommen auch Tannenwerkholz, Balken und Bretter, vom Schwarzen Meere Eichen-, Eschen- und Ulmenholz, Fichten und Tannen von der Ostsee, und 1888 sind hier auch aus Canada Balken von Pitch-Pineholz einge- führt worden.
Für diese grossen Holzmassen, die jetzt ihren Weg nach Marseille neh- men, reichen die Quais nicht mehr aus.
Marseille versorgt mit Baumwolle Frankreich an der Rhône hinauf bis Belfort ausschliesslich; dort begegnet es aber der Concurrenz von Antwerpen und Bremen, die Marseille vom elsässischen Markt abzudrängen suchen. Marseille ist auch ein Centralmarkt für Italien und Spanien.
Dem inländischen Consum dienen vor Allem die levantinischen (Jumel, Sa- lonich, Tarsus, Idelep) und indischen Sorten. Letztere gehen auch nach dem Elsass, egyptische und amerikanische ausschliesslich dahin.
Einfuhr 1888 152.552 q (22·8 Millionen Francs), 1887 149.474 q.
Marseille als Hafen von Lyon, dem ersten Platze für Seidenindustrie in der Welt, hat einen sehr bedeutenden Seidenhandel. Die französischen Filanden und Filatorien in Syrien schicken ihr ganzes Erzeugniss hieher, ferner China und Griechenland, zusammen 1888 2768 Ballen, 1887 2679 Ballen. Cocons kamen
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Marseille.
Ländern spielt Java die erste Rolle. Die steigende Zufuhr von Zucker ist ein Be-
weis der Blüthe der Raffinerien Marseilles.
Die Einfuhr von Wein in Fässern hat sich innerhalb der letzten fünf
Jahre verdoppelt; sie betrug 1884 603.751 hl, 1887 bereits 1,105.694 hl, 1888
1,282.944 hl. Spanien war von Anfang an sehr wichtig für Marseille, seine An-
fuhren und die von Algier sind seit 1888 auf Kosten Italiens gewaltig gestiegen.
Auch Griechenland und Portugal sind dabei betheiligt und in kleinem Masse
Oesterreich-Ungarn.
Von süssem Wein wurden 1888 40.667 hl, 1887 34.638 hl besonders
aus Spanien und Samos zugeführt.
Der Erzeugung von Wein dient ein grosser Theil der eingeführten Ro-
sinen 1888 836.000 q, 1887 993.200 q.
Von Getränken werden ausser Wein eingeführt Branntwein, Alkohol und
Spirituosen (1888 52.000 hl) und Bier aus Deutschland, Belgien und Grossbritan-
nien 7000—8000 hl.
Die Einfuhr von Orangen und Citronen aus Italien, Spanien und Nord-
afrika erreichte 1888 92.285 q, 1887 98.103 q.
In Marseille hat auch der Handel mit Droguen, Gewürznelken und Gerbe-
mitteln grosse Bedeutung. In diesen Artikeln wie in Kautschuk sind die Ur-
sprungsländer der Senegal, Madagaskar und die diesen benachbarten Küsten
Afrikas, mit denen Marseille in directer Dampferverbindung steht. Aus diesen
Ländern und der Levante kommt auch Wachs 1888 37.740 q. Die Einfuhr von
Farbhölzern nimmt zu.
Die Zufuhren von Blättertabak aus der Union, Ungarn, Kleinasien, Su-
matra und Griechenland erreichten zusammen 1888 64.231 q (Werth 9·6 Millionen
Francs), 1887 69.864 q.
In Böttcher-, Tischler- und Bauholz stehen adriatische Fassdauben (1888
ungefähr 5 Millionen Stück) an der Spitze der Einfuhr.
Der Markt ist seit 1889 mit Fassdauben überfüllt, dagegen kann auch die
Fiumaner Creditbank, welche hier ein Entrepôt hat, nichts ausrichten.
Vom adriatischen Meere kommen auch Tannenwerkholz, Balken und Bretter,
vom Schwarzen Meere Eichen-, Eschen- und Ulmenholz, Fichten und Tannen von
der Ostsee, und 1888 sind hier auch aus Canada Balken von Pitch-Pineholz einge-
führt worden.
Für diese grossen Holzmassen, die jetzt ihren Weg nach Marseille neh-
men, reichen die Quais nicht mehr aus.
Marseille versorgt mit Baumwolle Frankreich an der Rhône hinauf bis
Belfort ausschliesslich; dort begegnet es aber der Concurrenz von Antwerpen und
Bremen, die Marseille vom elsässischen Markt abzudrängen suchen. Marseille ist
auch ein Centralmarkt für Italien und Spanien.
Dem inländischen Consum dienen vor Allem die levantinischen (Jumel, Sa-
lonich, Tarsus, Idelep) und indischen Sorten. Letztere gehen auch nach dem Elsass,
egyptische und amerikanische ausschliesslich dahin.
Einfuhr 1888 152.552 q (22·8 Millionen Francs), 1887 149.474 q.
Marseille als Hafen von Lyon, dem ersten Platze für Seidenindustrie in der
Welt, hat einen sehr bedeutenden Seidenhandel. Die französischen Filanden
und Filatorien in Syrien schicken ihr ganzes Erzeugniss hieher, ferner China und
Griechenland, zusammen 1888 2768 Ballen, 1887 2679 Ballen. Cocons kamen
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/427>, abgerufen am 22.11.2024.
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