um den Antheil am Handel eines Hafens, der vor 30 Jahren noch fast verödet, nur selten von Dampfern grosser Compagnien aufgesucht wurde. Wie viel gesünder ist das Aufblühen Genuas, als das von Triest oder Venedig! Genua ist der Haupterbe des durch den Suez- Canal wieder erwachten Ueberlandhandels nach Indien, aber es ist nicht nur der reiche Erbe durch das Glück der geographischen Lage, zumeist hat es sich seinen Löwenantheil durch die eigene Intelligenz seiner Bürger erstritten, welche vor wenigen Jahren auch eine Hochschule für Handelswissenschaften errichtet haben, die Scuola superiore di applicazione per gli studi commerciali.
In Genua bestehen 11 Banken und Banksuccursalen. Die wichtigsten sind: Banca generale, Banca di Genova und Banca Nazionale; zahlreiche Assecuranz- Gesellschaften haben hier ihren Sitz. Der Vermittlung des grossartigen Verkehres dienen eine Börse und ein Clearinghouse. Ferner sind zu nennen das "Bureau für kaufmännische Informationen" (A. Caligo & Cie.) und das Weltannoncenblatt "Globus".
Consulate haben in Genua: Argentinien, Belgien (G.-C.), Bolivia, Brasilien (G.-C.), Chile, Columbia (G.-C.), Costarica, Dänemark, Deutsches Reich (G.-C.), Dominik. Republik (G.-C.), Ecuador, Frankreich (G.-C.), Griechenland, Gross- britannien, Guatemala, Haiti (G.-C.), Hawaii, Honduras, Liberia (G.-C.), Mexico (G.-C.), Monaco (G.-R.), Niederlande (G.-C.), Nicaragua (G.-C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Paraguay, Persien, Peru (G.-C.), Portugal (G.-C.), Russland (G.-C.), Sal- vador (G.-C.), S. Marino, Schweden-Norwegen (G.-R.), Schweiz, Serbien, Spanien (G.-C.), Türkei, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten.
Von den zahlreichen Häfen Liguriens hat neben Genua nur Savona grössere Bedeutung für den Handel, weil es ausser den Bahnen, die längs der Küste laufen, noch eine Eisenbahnverbindung mit dem Innern nach Turin und Alessandria besitzt.
Sein Handel ist lebhaft, die Fabriken der Stadt und Umgebung blühen, so die Eisen- und Stahlwerke, die Fabriken für Glas, Thonwaaren und Leder.
Der Handel ist wesentlich Einfuhrhandel, seine wichtigsten Artikel sind Getreide (1888 611.938 q), besonders Weizen aus Russland, Brucheisen, Gusseisen und englische Kohlen. Der Schiffsverkehr umfasste 1888 881 Dampfer mit 778.461 t und 1694 Segelschiffe mit 175.822 t.
Das Mittelmeerbecken.
um den Antheil am Handel eines Hafens, der vor 30 Jahren noch fast verödet, nur selten von Dampfern grosser Compagnien aufgesucht wurde. Wie viel gesünder ist das Aufblühen Genuas, als das von Triest oder Venedig! Genua ist der Haupterbe des durch den Suez- Canal wieder erwachten Ueberlandhandels nach Indien, aber es ist nicht nur der reiche Erbe durch das Glück der geographischen Lage, zumeist hat es sich seinen Löwenantheil durch die eigene Intelligenz seiner Bürger erstritten, welche vor wenigen Jahren auch eine Hochschule für Handelswissenschaften errichtet haben, die Scuola superiore di applicazione per gli studi commerciali.
In Genua bestehen 11 Banken und Banksuccursalen. Die wichtigsten sind: Banca generale, Banca di Genova und Banca Nazionale; zahlreiche Assecuranz- Gesellschaften haben hier ihren Sitz. Der Vermittlung des grossartigen Verkehres dienen eine Börse und ein Clearinghouse. Ferner sind zu nennen das „Bureau für kaufmännische Informationen“ (A. Caligo & Cie.) und das Weltannoncenblatt „Globus“.
Consulate haben in Genua: Argentinien, Belgien (G.-C.), Bolivia, Brasilien (G.-C.), Chile, Columbia (G.-C.), Costarica, Dänemark, Deutsches Reich (G.-C.), Dominik. Republik (G.-C.), Ecuador, Frankreich (G.-C.), Griechenland, Gross- britannien, Guatemala, Haïti (G.-C.), Hawaii, Honduras, Liberia (G.-C.), Mexico (G.-C.), Monaco (G.-R.), Niederlande (G.-C.), Nicaragua (G.-C.), Oesterreich-Ungarn (G.-C.), Paraguay, Persien, Peru (G.-C.), Portugal (G.-C.), Russland (G.-C.), Sal- vador (G.-C.), S. Marino, Schweden-Norwegen (G.-R.), Schweiz, Serbien, Spanien (G.-C.), Türkei, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten.
Von den zahlreichen Häfen Liguriens hat neben Genua nur Savona grössere Bedeutung für den Handel, weil es ausser den Bahnen, die längs der Küste laufen, noch eine Eisenbahnverbindung mit dem Innern nach Turin und Alessandria besitzt.
Sein Handel ist lebhaft, die Fabriken der Stadt und Umgebung blühen, so die Eisen- und Stahlwerke, die Fabriken für Glas, Thonwaaren und Leder.
Der Handel ist wesentlich Einfuhrhandel, seine wichtigsten Artikel sind Getreide (1888 611.938 q), besonders Weizen aus Russland, Brucheisen, Gusseisen und englische Kohlen. Der Schiffsverkehr umfasste 1888 881 Dampfer mit 778.461 t und 1694 Segelschiffe mit 175.822 t.
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Das Mittelmeerbecken.
um den Antheil am Handel eines Hafens, der vor 30 Jahren noch
fast verödet, nur selten von Dampfern grosser Compagnien aufgesucht
wurde. Wie viel gesünder ist das Aufblühen Genuas, als das von
Triest oder Venedig! Genua ist der Haupterbe des durch den Suez-
Canal wieder erwachten Ueberlandhandels nach Indien, aber es ist
nicht nur der reiche Erbe durch das Glück der geographischen
Lage, zumeist hat es sich seinen Löwenantheil durch die eigene
Intelligenz seiner Bürger erstritten, welche vor wenigen Jahren auch
eine Hochschule für Handelswissenschaften errichtet haben, die Scuola
superiore di applicazione per gli studi commerciali.
In Genua bestehen 11 Banken und Banksuccursalen. Die wichtigsten sind:
Banca generale, Banca di Genova und Banca Nazionale; zahlreiche Assecuranz-
Gesellschaften haben hier ihren Sitz. Der Vermittlung des grossartigen Verkehres
dienen eine Börse und ein Clearinghouse. Ferner sind zu nennen das „Bureau für
kaufmännische Informationen“ (A. Caligo & Cie.) und das Weltannoncenblatt
„Globus“.
Consulate haben in Genua: Argentinien, Belgien (G.-C.), Bolivia, Brasilien
(G.-C.), Chile, Columbia (G.-C.), Costarica, Dänemark, Deutsches Reich (G.-C.),
Dominik. Republik (G.-C.), Ecuador, Frankreich (G.-C.), Griechenland, Gross-
britannien, Guatemala, Haïti (G.-C.), Hawaii, Honduras, Liberia (G.-C.), Mexico
(G.-C.), Monaco (G.-R.), Niederlande (G.-C.), Nicaragua (G.-C.), Oesterreich-Ungarn
(G.-C.), Paraguay, Persien, Peru (G.-C.), Portugal (G.-C.), Russland (G.-C.), Sal-
vador (G.-C.), S. Marino, Schweden-Norwegen (G.-R.), Schweiz, Serbien, Spanien
(G.-C.), Türkei, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten.
Von den zahlreichen Häfen Liguriens hat neben Genua nur
Savona grössere Bedeutung für den Handel, weil es ausser den
Bahnen, die längs der Küste laufen, noch eine Eisenbahnverbindung
mit dem Innern nach Turin und Alessandria besitzt.
Sein Handel ist lebhaft, die Fabriken der Stadt und Umgebung blühen,
so die Eisen- und Stahlwerke, die Fabriken für Glas, Thonwaaren und Leder.
Der Handel ist wesentlich Einfuhrhandel, seine wichtigsten Artikel sind
Getreide (1888 611.938 q), besonders Weizen aus Russland, Brucheisen, Gusseisen
und englische Kohlen. Der Schiffsverkehr umfasste 1888 881 Dampfer mit 778.461 t
und 1694 Segelschiffe mit 175.822 t.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/406>, abgerufen am 22.11.2024.
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