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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Trapezunt.
schi ab und von dieser in östlicher Richtung gegen die Küste der
Bazar mit seinen bunten Kaufläden. Am Meidan stehen das Gebäude
der Muncipalität, die türkische Post und das Telegraphenamt.

Der grosse Stadttheil oberhalb dem Meidan ist vorwiegend von
Türken bewohnt. Allen Theilen von Trapezunt ist aber der echt tür-
kische Charakter der Gegenwart, also jene bauliche Styllosigkeit
aufgeprägt, die als Architektur in Hemdärmeln nur der orientalischen

[Abbildung]

Trapezunt.

Bequemlichkeit Rechnung zu tragen versteht. Unter den 6000 Ge-
bäuden sind nur ungefähr 100 in Stein bis zu zwei Stockwerken
hoch aufgeführt, alle anderen aber Holz- und Riegelwandbauten. Die
Stadt ist indes von einer Wasserleitung durchzogen. Mit Eintritt der
Dunkelheit hört das Strassenleben der spärlichen Beleuchtung wegen
auf, und wer seinen Weg durch das Gewirre der Gässchen finden
muss, benützt die Handlaterne. Dessenungeachtet soll die öffentliche
Sicherheit in der Stadt zufriedenstellend sein; ausserhalb derselben
aber treiben freche Banden um so ärgeres Spiel.


Die Seehäfen des Weltverkehrs. I Band. 25

Trapezunt.
schi ab und von dieser in östlicher Richtung gegen die Küste der
Bazar mit seinen bunten Kaufläden. Am Meidan stehen das Gebäude
der Muncipalität, die türkische Post und das Telegraphenamt.

Der grosse Stadttheil oberhalb dem Meidan ist vorwiegend von
Türken bewohnt. Allen Theilen von Trapezunt ist aber der echt tür-
kische Charakter der Gegenwart, also jene bauliche Styllosigkeit
aufgeprägt, die als Architektur in Hemdärmeln nur der orientalischen

[Abbildung]

Trapezunt.

Bequemlichkeit Rechnung zu tragen versteht. Unter den 6000 Ge-
bäuden sind nur ungefähr 100 in Stein bis zu zwei Stockwerken
hoch aufgeführt, alle anderen aber Holz- und Riegelwandbauten. Die
Stadt ist indes von einer Wasserleitung durchzogen. Mit Eintritt der
Dunkelheit hört das Strassenleben der spärlichen Beleuchtung wegen
auf, und wer seinen Weg durch das Gewirre der Gässchen finden
muss, benützt die Handlaterne. Dessenungeachtet soll die öffentliche
Sicherheit in der Stadt zufriedenstellend sein; ausserhalb derselben
aber treiben freche Banden um so ärgeres Spiel.


Die Seehäfen des Weltverkehrs. I Band. 25
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[193/0213] Trapezunt. schi ab und von dieser in östlicher Richtung gegen die Küste der Bazar mit seinen bunten Kaufläden. Am Meidan stehen das Gebäude der Muncipalität, die türkische Post und das Telegraphenamt. Der grosse Stadttheil oberhalb dem Meidan ist vorwiegend von Türken bewohnt. Allen Theilen von Trapezunt ist aber der echt tür- kische Charakter der Gegenwart, also jene bauliche Styllosigkeit aufgeprägt, die als Architektur in Hemdärmeln nur der orientalischen [Abbildung Trapezunt.] Bequemlichkeit Rechnung zu tragen versteht. Unter den 6000 Ge- bäuden sind nur ungefähr 100 in Stein bis zu zwei Stockwerken hoch aufgeführt, alle anderen aber Holz- und Riegelwandbauten. Die Stadt ist indes von einer Wasserleitung durchzogen. Mit Eintritt der Dunkelheit hört das Strassenleben der spärlichen Beleuchtung wegen auf, und wer seinen Weg durch das Gewirre der Gässchen finden muss, benützt die Handlaterne. Dessenungeachtet soll die öffentliche Sicherheit in der Stadt zufriedenstellend sein; ausserhalb derselben aber treiben freche Banden um so ärgeres Spiel. Die Seehäfen des Weltverkehrs. I Band. 25

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/213>, abgerufen am 26.11.2024.