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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891.

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Der atlantische Ocean.

Unter allen anderen Ausfuhrsartikeln des Jahres 1889 ist die von Feuer-
waffen aller Art, deren Werth auf 35.742 L veranschlagt wird, die grösste.

Nachstehend geben wir eine Zusammenstellung von Cardiffs Schiffs-
verkehr
.

[Tabelle]

Neben der englischen Flagge sind (1889) im auswärtigen Verkehre be-
sonders wichtig die norwegische (572.413 T), die französische (480.134 T), die
deutsche (255.174 T) und die italienische (216.523 T) Flagge.

Durch seine Kohlenausfuhr unterhält Cardiff einen directen Schiffsverkehr
mit allen Welttheilen. Es besitzt selbst eine ziemlich grosse Flotte (Ende 1889)
von 161.436 Netto-Tons.

Ausser Cardiff sind an der Südküste von Wales noch zu nennen
Milford Haven an der Südwestspitze des Landes, über den viel-
leicht in Zukunft die englisch-nordamerikanische Post geleitet werden
dürfte, die jetzt über Holyhead-Dublin-Queenstown geht. Weiter gegen
Osten folgt Swansea (1889) mit einem Exporte einheimischer Pro-
ducte von 3,545.710 L.

Dieser berühmte Sitz der Weiss- und Schwarzblecherzeugung, der Kupfer-
und chemischen Industrie sendet (1889) ins Ausland allein 86.940 q Eisen- und
Stahlwaaren, 92.184 q unverarbeitetes und 2.872 q verarbeitetes Kupfer, für 146.607 L
chemische Producte und 1,276.300 t Kohlen.

Die Einfuhr besteht aus Kupfer-, Zink- und Eisenerzen, dann aus
Pyriten von Spanien und Algier, ferner aus Getreide und Mehl. Aus dem Inlande
stammen Eisen und Maschinen. Die Ausfuhr im Küstenhandel betrug 1889
2,580.000 L.

Der Schiffsverkehr erreichte 1889 12.798 Schiffe mit 2.782.045 t.

Im östlichen Theile des Canals von Bristol mündet an der
Nordseite das vielfach gewundene Flüsschen Usk, an dessen rechtem
Ufer etwa 4 km von der See entfernt der aufblühende Seehafen
Newport mit 35.385 Einwohnern liegt.



[Abbildung]

Legende zum Plan von Cardiff.
A Zufahrt nach Cardiff, B Ebbestrand, C Glamorganshire-Canal, D Bute West-Dock, E Rosth-Bassin,
F Leuchtfeuer, G Dowlais Stahlwerke, H Castell, J Gefängniss, K Schulschiff "Havannah", L Eisen-
bahnstation, M Gaswerk, N Eisenwerk, O Wasserwerke und Reservoir, P Polizeistation, Q Werfte,
R Zollamt, S Royal-Hotel, T Kettenbrücke, U Ueberfuhr, V Steinbruch, W Maschinenhaus, X Dockhotel,
Y Rettungsboothaus, Z Küstenwache. -- 1 Krankenhaus, 2 Wellington Street, 3 St. Mary Street,
4 Queen Street, 5 Kupferwerke, 6 Batterie.


Der atlantische Ocean.

Unter allen anderen Ausfuhrsartikeln des Jahres 1889 ist die von Feuer-
waffen aller Art, deren Werth auf 35.742 ₤ veranschlagt wird, die grösste.

Nachstehend geben wir eine Zusammenstellung von Cardiffs Schiffs-
verkehr
.

[Tabelle]

Neben der englischen Flagge sind (1889) im auswärtigen Verkehre be-
sonders wichtig die norwegische (572.413 T), die französische (480.134 T), die
deutsche (255.174 T) und die italienische (216.523 T) Flagge.

Durch seine Kohlenausfuhr unterhält Cardiff einen directen Schiffsverkehr
mit allen Welttheilen. Es besitzt selbst eine ziemlich grosse Flotte (Ende 1889)
von 161.436 Netto-Tons.

Ausser Cardiff sind an der Südküste von Wales noch zu nennen
Milford Haven an der Südwestspitze des Landes, über den viel-
leicht in Zukunft die englisch-nordamerikanische Post geleitet werden
dürfte, die jetzt über Holyhead-Dublin-Queenstown geht. Weiter gegen
Osten folgt Swansea (1889) mit einem Exporte einheimischer Pro-
ducte von 3,545.710 ₤.

Dieser berühmte Sitz der Weiss- und Schwarzblecherzeugung, der Kupfer-
und chemischen Industrie sendet (1889) ins Ausland allein 86.940 q Eisen- und
Stahlwaaren, 92.184 q unverarbeitetes und 2.872 q verarbeitetes Kupfer, für 146.607 ₤
chemische Producte und 1,276.300 t Kohlen.

Die Einfuhr besteht aus Kupfer-, Zink- und Eisenerzen, dann aus
Pyriten von Spanien und Algier, ferner aus Getreide und Mehl. Aus dem Inlande
stammen Eisen und Maschinen. Die Ausfuhr im Küstenhandel betrug 1889
2,580.000 ₤.

Der Schiffsverkehr erreichte 1889 12.798 Schiffe mit 2.782.045 t.

Im östlichen Theile des Canals von Bristol mündet an der
Nordseite das vielfach gewundene Flüsschen Usk, an dessen rechtem
Ufer etwa 4 km von der See entfernt der aufblühende Seehafen
Newport mit 35.385 Einwohnern liegt.



[Abbildung]

Legende zum Plan von Cardiff.
A Zufahrt nach Cardiff, B Ebbestrand, C Glamorganshire-Canal, D Bute West-Dock, E Rosth-Bassin,
F Leuchtfeuer, G Dowlais Stahlwerke, H Castell, J Gefängniss, K Schulschiff „Havannah“, L Eisen-
bahnstation, M Gaswerk, N Eisenwerk, O Wasserwerke und Reservoir, P Polizeistation, Q Werfte,
R Zollamt, S Royal-Hôtel, T Kettenbrücke, U Ueberfuhr, V Steinbruch, W Maschinenhaus, X Dockhôtel,
Y Rettungsboothaus, Z Küstenwache. — 1 Krankenhaus, 2 Wellington Street, 3 St. Mary Street,
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[1052/1072] Der atlantische Ocean. Unter allen anderen Ausfuhrsartikeln des Jahres 1889 ist die von Feuer- waffen aller Art, deren Werth auf 35.742 ₤ veranschlagt wird, die grösste. Nachstehend geben wir eine Zusammenstellung von Cardiffs Schiffs- verkehr. _ Neben der englischen Flagge sind (1889) im auswärtigen Verkehre be- sonders wichtig die norwegische (572.413 T), die französische (480.134 T), die deutsche (255.174 T) und die italienische (216.523 T) Flagge. Durch seine Kohlenausfuhr unterhält Cardiff einen directen Schiffsverkehr mit allen Welttheilen. Es besitzt selbst eine ziemlich grosse Flotte (Ende 1889) von 161.436 Netto-Tons. Ausser Cardiff sind an der Südküste von Wales noch zu nennen Milford Haven an der Südwestspitze des Landes, über den viel- leicht in Zukunft die englisch-nordamerikanische Post geleitet werden dürfte, die jetzt über Holyhead-Dublin-Queenstown geht. Weiter gegen Osten folgt Swansea (1889) mit einem Exporte einheimischer Pro- ducte von 3,545.710 ₤. Dieser berühmte Sitz der Weiss- und Schwarzblecherzeugung, der Kupfer- und chemischen Industrie sendet (1889) ins Ausland allein 86.940 q Eisen- und Stahlwaaren, 92.184 q unverarbeitetes und 2.872 q verarbeitetes Kupfer, für 146.607 ₤ chemische Producte und 1,276.300 t Kohlen. Die Einfuhr besteht aus Kupfer-, Zink- und Eisenerzen, dann aus Pyriten von Spanien und Algier, ferner aus Getreide und Mehl. Aus dem Inlande stammen Eisen und Maschinen. Die Ausfuhr im Küstenhandel betrug 1889 2,580.000 ₤. Der Schiffsverkehr erreichte 1889 12.798 Schiffe mit 2.782.045 t. Im östlichen Theile des Canals von Bristol mündet an der Nordseite das vielfach gewundene Flüsschen Usk, an dessen rechtem Ufer etwa 4 km von der See entfernt der aufblühende Seehafen Newport mit 35.385 Einwohnern liegt. [Abbildung Legende zum Plan von Cardiff. A Zufahrt nach Cardiff, B Ebbestrand, C Glamorganshire-Canal, D Bute West-Dock, E Rosth-Bassin, F Leuchtfeuer, G Dowlais Stahlwerke, H Castell, J Gefängniss, K Schulschiff „Havannah“, L Eisen- bahnstation, M Gaswerk, N Eisenwerk, O Wasserwerke und Reservoir, P Polizeistation, Q Werfte, R Zollamt, S Royal-Hôtel, T Kettenbrücke, U Ueberfuhr, V Steinbruch, W Maschinenhaus, X Dockhôtel, Y Rettungsboothaus, Z Küstenwache. — 1 Krankenhaus, 2 Wellington Street, 3 St. Mary Street, 4 Queen Street, 5 Kupferwerke, 6 Batterie. ]

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Zitationshilfe: Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 1052. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/1072>, abgerufen am 23.11.2024.