Einfuhr von verarbeitetem Tabak in den letzten drei Jahren über die Menge von 7073 q nicht hinausging.
Ein sehr wichtiger Artikel, von welchem weit über 90 Percent der ge- sammten englischen Einfuhr ihren Weg über Liverpool nehmen, ist Baumwolle. Liverpool ist nämlich der erste Baumwollenmarkt der Welt für effective Waare, wiewohl der continentale Baumwollimport sich seit den letzten zehn Jahren von den englischen Plätzen zu emancipiren sucht. Liverpool notirt und handelt alle Provenienzen Baumwolle. Der Löwenantheil des Importes mit circa 75 Percent entfällt auf amerikanische, 10 Percent auf Brasil-, 7 Percent auf egyptische und circa 8 Percent auf ostindische Baumwolle. Die Einfuhr bezifferte sich in den Jahren 1889 auf 7,979.000 q, 1888 auf 7,177.000 q und 1887 auf 7,293.000 q.
An der Liverpooler Baumwollbörse können folgende Geschäfte abgeschlossen werden: 1. Termingeschäfte (welche zumeist in nordamerikanischer Baumwolle stattfinden), 2. Verkäufe von in Liverpool lagernder Baumwolle, 3. Verkäufe von Baumwolle auf Ankunft, 4. Cost-Fracht- (cf) und Cost-Fracht-Assecuranz- (cif.) Verkäufe.
Jute weist im Jahre 1889 einen Import von 17.729 t auf, Hanf einen solchen von 242.347 q und Flachs von 58.503 q.
Die verschiedenen Oele weisen gleichfalls einen ansehnlichen Import auf; an der Spitze steht (1889) Palmöl mit 510.924 q, Thran und Walrath mit 2665 t, Olivenöl mit 4521 t und Samenöl mit 2099 t. Der Import von Oelkuchen belief sich im selben Jahre auf 77.263 t.
In der Einfuhr von Sämereien sind hervorzuheben Baumwollsamen mit 31.443 t, Klee- und Grassamen mit 9399 q, Flachs- und Leinsamen mit 674.500 hl und Rübsensamen mit 3657 hl.
An Kautschuk wurden im letzten Jahre 96.200 q importirt, an Droguen (Rinde und Peruvian) 784 q, an Farbstoffen (Indigo incl.) 3800 q und Farben im Werthe von 117.975 L.
Die Menge der nach Liverpool importirten Wolle weist, wenn sie auch mit der Einfuhrsmenge Londons nicht in Vergleich gezogen werden kann, immer- hin die stattliche Ziffer von 328.730 q an Schaf- und Lammwolle und 45.357 q an Ziegenhaar für das Jahr 1889 auf.
Dem gleichen Zwecke dient der grösste Theil der importirten Bauhölzer. Die Holzeinfuhr umfasste während der letzten drei Jahre:
[Tabelle]
Die Einfuhr lebender Thiere belief sich im letzten Jahre auf 169.450 Ochsen, Kühe und Kälber, 52.659 Schafe und Lämmer und 236 Pferde.
Eine bedeutende Rolle spielt ferner die Einfuhr von Petroleum in der Höhe von 1,072.613 hl im Jahre 1889 gegen 1,155.540 hl des vorhergehenden Jahres und 966.184 hl des Jahres 1887.
Der atlantische Ocean.
Einfuhr von verarbeitetem Tabak in den letzten drei Jahren über die Menge von 7073 q nicht hinausging.
Ein sehr wichtiger Artikel, von welchem weit über 90 Percent der ge- sammten englischen Einfuhr ihren Weg über Liverpool nehmen, ist Baumwolle. Liverpool ist nämlich der erste Baumwollenmarkt der Welt für effective Waare, wiewohl der continentale Baumwollimport sich seit den letzten zehn Jahren von den englischen Plätzen zu emancipiren sucht. Liverpool notirt und handelt alle Provenienzen Baumwolle. Der Löwenantheil des Importes mit circa 75 Percent entfällt auf amerikanische, 10 Percent auf Brasil-, 7 Percent auf egyptische und circa 8 Percent auf ostindische Baumwolle. Die Einfuhr bezifferte sich in den Jahren 1889 auf 7,979.000 q, 1888 auf 7,177.000 q und 1887 auf 7,293.000 q.
An der Liverpooler Baumwollbörse können folgende Geschäfte abgeschlossen werden: 1. Termingeschäfte (welche zumeist in nordamerikanischer Baumwolle stattfinden), 2. Verkäufe von in Liverpool lagernder Baumwolle, 3. Verkäufe von Baumwolle auf Ankunft, 4. Cost-Fracht- (cf) und Cost-Fracht-Assecuranz- (cif.) Verkäufe.
Jute weist im Jahre 1889 einen Import von 17.729 t auf, Hanf einen solchen von 242.347 q und Flachs von 58.503 q.
Die verschiedenen Oele weisen gleichfalls einen ansehnlichen Import auf; an der Spitze steht (1889) Palmöl mit 510.924 q, Thran und Walrath mit 2665 t, Olivenöl mit 4521 t und Samenöl mit 2099 t. Der Import von Oelkuchen belief sich im selben Jahre auf 77.263 t.
In der Einfuhr von Sämereien sind hervorzuheben Baumwollsamen mit 31.443 t, Klee- und Grassamen mit 9399 q, Flachs- und Leinsamen mit 674.500 hl und Rübsensamen mit 3657 hl.
An Kautschuk wurden im letzten Jahre 96.200 q importirt, an Droguen (Rinde und Peruvian) 784 q, an Farbstoffen (Indigo incl.) 3800 q und Farben im Werthe von 117.975 ₤.
Die Menge der nach Liverpool importirten Wolle weist, wenn sie auch mit der Einfuhrsmenge Londons nicht in Vergleich gezogen werden kann, immer- hin die stattliche Ziffer von 328.730 q an Schaf- und Lammwolle und 45.357 q an Ziegenhaar für das Jahr 1889 auf.
Dem gleichen Zwecke dient der grösste Theil der importirten Bauhölzer. Die Holzeinfuhr umfasste während der letzten drei Jahre:
[Tabelle]
Die Einfuhr lebender Thiere belief sich im letzten Jahre auf 169.450 Ochsen, Kühe und Kälber, 52.659 Schafe und Lämmer und 236 Pferde.
Eine bedeutende Rolle spielt ferner die Einfuhr von Petroleum in der Höhe von 1,072.613 hl im Jahre 1889 gegen 1,155.540 hl des vorhergehenden Jahres und 966.184 hl des Jahres 1887.
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Der atlantische Ocean.
Einfuhr von verarbeitetem Tabak in den letzten drei Jahren über die Menge von
7073 q nicht hinausging.
Ein sehr wichtiger Artikel, von welchem weit über 90 Percent der ge-
sammten englischen Einfuhr ihren Weg über Liverpool nehmen, ist Baumwolle.
Liverpool ist nämlich der erste Baumwollenmarkt der Welt für effective
Waare, wiewohl der continentale Baumwollimport sich seit den letzten zehn
Jahren von den englischen Plätzen zu emancipiren sucht. Liverpool notirt und
handelt alle Provenienzen Baumwolle. Der Löwenantheil des Importes mit circa
75 Percent entfällt auf amerikanische, 10 Percent auf Brasil-, 7 Percent auf
egyptische und circa 8 Percent auf ostindische Baumwolle. Die Einfuhr bezifferte
sich in den Jahren 1889 auf 7,979.000 q, 1888 auf 7,177.000 q und 1887 auf
7,293.000 q.
An der Liverpooler Baumwollbörse können folgende Geschäfte abgeschlossen
werden: 1. Termingeschäfte (welche zumeist in nordamerikanischer Baumwolle
stattfinden), 2. Verkäufe von in Liverpool lagernder Baumwolle, 3. Verkäufe von
Baumwolle auf Ankunft, 4. Cost-Fracht- (cf) und Cost-Fracht-Assecuranz- (cif.)
Verkäufe.
Jute weist im Jahre 1889 einen Import von 17.729 t auf, Hanf einen
solchen von 242.347 q und Flachs von 58.503 q.
Die verschiedenen Oele weisen gleichfalls einen ansehnlichen Import auf;
an der Spitze steht (1889) Palmöl mit 510.924 q, Thran und Walrath mit 2665 t,
Olivenöl mit 4521 t und Samenöl mit 2099 t. Der Import von Oelkuchen belief
sich im selben Jahre auf 77.263 t.
In der Einfuhr von Sämereien sind hervorzuheben Baumwollsamen
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mit 674.500 hl und Rübsensamen mit 3657 hl.
An Kautschuk wurden im letzten Jahre 96.200 q importirt, an Droguen
(Rinde und Peruvian) 784 q, an Farbstoffen (Indigo incl.) 3800 q und Farben im
Werthe von 117.975 ₤.
Die Menge der nach Liverpool importirten Wolle weist, wenn sie auch
mit der Einfuhrsmenge Londons nicht in Vergleich gezogen werden kann, immer-
hin die stattliche Ziffer von 328.730 q an Schaf- und Lammwolle und 45.357 q
an Ziegenhaar für das Jahr 1889 auf.
Dem gleichen Zwecke dient der grösste Theil der importirten Bauhölzer.
Die Holzeinfuhr umfasste während der letzten drei Jahre:
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Die Einfuhr lebender Thiere belief sich im letzten Jahre auf 169.450
Ochsen, Kühe und Kälber, 52.659 Schafe und Lämmer und 236 Pferde.
Eine bedeutende Rolle spielt ferner die Einfuhr von Petroleum in der
Höhe von 1,072.613 hl im Jahre 1889 gegen 1,155.540 hl des vorhergehenden
Jahres und 966.184 hl des Jahres 1887.
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 1040. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/1060>, abgerufen am 23.11.2024.
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