Kohle obenan; die wichtigsten Abnehmer sind Hamburg und nach diesem Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam, Bremerhaven und Christiania. Der Seeverkehr hat sich 1889 auf 3880 Schiffe mit 1,460.304 Tons gehoben.
An der Ostküste von Schottland liegen noch zwei Häfen von Bedeutung, Dundee und Aberdeen.
Dundee zunächst befindet sich ähnlich wie Edinburgh an einem Firth, jenem des Tay, in welchen der gleichnamige Fluss mündet. Dieser Firth ist jedoch weitaus nicht so grossartig wie der des Forth es ist, er ist mehr lang und schmal, so dass er dort, wo Dundee sich befindet, einem grossen Canale ähnelt. Vor der Einfahrt in den Tay haben sich weitläufige Barren abgelagert, zwischen welchen aber ein Fahrwasser von 7·3 m Tiefe bei Ebbe und 11·7 m bei Springflut hindurchführt, welches daher für die grössten Seeschiffe ausreicht. Im Innern des Flusses findet man übrigens weite Gebiete mit 16 bis 20 m Wassertiefe bei Ebbe. Direct vor der Stadt Dundee liegen noch be- deutende Sandbänke, jedoch gestattet der 4·4 m betragende Niveau- unterschied der Fluth das Einlaufen der grössten Oceanschiffe in die Docks der Stadt.
Dundee, in der Grafschaft Forfar unter 56° 28' nördl. Br. und 2° 58' westl. L. v. Gr. gelegen, ist seiner Einwohnerzahl nach die dritte Stadt von Schottland und zählt 140.000 Einwohner. Dundee ist keine schöne, aber eine sehr industriereiche und handels- thätige Stadt. Hier ist das Centrum des Leinen- und Jutehandels von Grossbritannien, und zahlreiche Fabriken sind in diesen Zweigen vielfach beschäftigt, von denen namentlich einige Spinnereien durch ihre Leistungsfähigkeit weltberühmt sind. Die Stadt verfügt über bedeutende Docksanlagen, welche sich meist längs des Tay hinziehen und recht gut und praktisch eingerichtet sind. Andere Merkwürdig- keiten als Hafen und Fabriken kann Dundee nicht aufweisen.
Dundee ist seinem Handelsverkehre nach der drittgrösste schottische Hafen- platz. Sein Import übersteigt den Export um das Dreifache.
[Tabelle]
Der wichtigste Importartikel Dundees, welcher auf die hohe Entwicklung der dortigen einschlägigen Industrie schliessen lässt, ist rohe Jute. Dundee bezieht von dem Gesammtimporte Englands, der sich im letzten Jahre auf 389.588 t belief, nahezu 60 Procent.
[Tabelle]
Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 127
Edinburgh-Leith.
Kohle obenan; die wichtigsten Abnehmer sind Hamburg und nach diesem Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam, Bremerhaven und Christiania. Der Seeverkehr hat sich 1889 auf 3880 Schiffe mit 1,460.304 Tons gehoben.
An der Ostküste von Schottland liegen noch zwei Häfen von Bedeutung, Dundee und Aberdeen.
Dundee zunächst befindet sich ähnlich wie Edinburgh an einem Firth, jenem des Tay, in welchen der gleichnamige Fluss mündet. Dieser Firth ist jedoch weitaus nicht so grossartig wie der des Forth es ist, er ist mehr lang und schmal, so dass er dort, wo Dundee sich befindet, einem grossen Canale ähnelt. Vor der Einfahrt in den Tay haben sich weitläufige Barren abgelagert, zwischen welchen aber ein Fahrwasser von 7·3 m Tiefe bei Ebbe und 11·7 m bei Springflut hindurchführt, welches daher für die grössten Seeschiffe ausreicht. Im Innern des Flusses findet man übrigens weite Gebiete mit 16 bis 20 m Wassertiefe bei Ebbe. Direct vor der Stadt Dundee liegen noch be- deutende Sandbänke, jedoch gestattet der 4·4 m betragende Niveau- unterschied der Fluth das Einlaufen der grössten Oceanschiffe in die Docks der Stadt.
Dundee, in der Grafschaft Forfar unter 56° 28′ nördl. Br. und 2° 58′ westl. L. v. Gr. gelegen, ist seiner Einwohnerzahl nach die dritte Stadt von Schottland und zählt 140.000 Einwohner. Dundee ist keine schöne, aber eine sehr industriereiche und handels- thätige Stadt. Hier ist das Centrum des Leinen- und Jutehandels von Grossbritannien, und zahlreiche Fabriken sind in diesen Zweigen vielfach beschäftigt, von denen namentlich einige Spinnereien durch ihre Leistungsfähigkeit weltberühmt sind. Die Stadt verfügt über bedeutende Docksanlagen, welche sich meist längs des Tay hinziehen und recht gut und praktisch eingerichtet sind. Andere Merkwürdig- keiten als Hafen und Fabriken kann Dundee nicht aufweisen.
Dundee ist seinem Handelsverkehre nach der drittgrösste schottische Hafen- platz. Sein Import übersteigt den Export um das Dreifache.
[Tabelle]
Der wichtigste Importartikel Dundees, welcher auf die hohe Entwicklung der dortigen einschlägigen Industrie schliessen lässt, ist rohe Jute. Dundee bezieht von dem Gesammtimporte Englands, der sich im letzten Jahre auf 389.588 t belief, nahezu 60 Procent.
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Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 127
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Edinburgh-Leith.
Kohle obenan; die wichtigsten Abnehmer sind Hamburg und nach diesem
Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam, Bremerhaven und Christiania. Der Seeverkehr
hat sich 1889 auf 3880 Schiffe mit 1,460.304 Tons gehoben.
An der Ostküste von Schottland liegen noch zwei Häfen von
Bedeutung, Dundee und Aberdeen.
Dundee zunächst befindet sich ähnlich wie Edinburgh an
einem Firth, jenem des Tay, in welchen der gleichnamige Fluss
mündet. Dieser Firth ist jedoch weitaus nicht so grossartig wie der des
Forth es ist, er ist mehr lang und schmal, so dass er dort, wo Dundee
sich befindet, einem grossen Canale ähnelt. Vor der Einfahrt in den
Tay haben sich weitläufige Barren abgelagert, zwischen welchen aber
ein Fahrwasser von 7·3 m Tiefe bei Ebbe und 11·7 m bei Springflut
hindurchführt, welches daher für die grössten Seeschiffe ausreicht. Im
Innern des Flusses findet man übrigens weite Gebiete mit 16 bis 20 m
Wassertiefe bei Ebbe. Direct vor der Stadt Dundee liegen noch be-
deutende Sandbänke, jedoch gestattet der 4·4 m betragende Niveau-
unterschied der Fluth das Einlaufen der grössten Oceanschiffe in die
Docks der Stadt.
Dundee, in der Grafschaft Forfar unter 56° 28′ nördl. Br.
und 2° 58′ westl. L. v. Gr. gelegen, ist seiner Einwohnerzahl nach
die dritte Stadt von Schottland und zählt 140.000 Einwohner.
Dundee ist keine schöne, aber eine sehr industriereiche und handels-
thätige Stadt. Hier ist das Centrum des Leinen- und Jutehandels
von Grossbritannien, und zahlreiche Fabriken sind in diesen Zweigen
vielfach beschäftigt, von denen namentlich einige Spinnereien durch
ihre Leistungsfähigkeit weltberühmt sind. Die Stadt verfügt über
bedeutende Docksanlagen, welche sich meist längs des Tay hinziehen
und recht gut und praktisch eingerichtet sind. Andere Merkwürdig-
keiten als Hafen und Fabriken kann Dundee nicht aufweisen.
Dundee ist seinem Handelsverkehre nach der drittgrösste schottische Hafen-
platz. Sein Import übersteigt den Export um das Dreifache.
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Der wichtigste Importartikel Dundees, welcher auf die hohe Entwicklung
der dortigen einschlägigen Industrie schliessen lässt, ist rohe Jute. Dundee
bezieht von dem Gesammtimporte Englands, der sich im letzten Jahre auf
389.588 t belief, nahezu 60 Procent.
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Die Seehäfen des Weltverkehrs. I. Band. 127
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Lehnert, Josef von u. a.: Die Seehäfen des Weltverkehrs. Bd. 1. Wien, 1891, S. 1009. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehnert_seehaefen01_1891/1029>, abgerufen am 23.11.2024.
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