Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.und sich in denen flüßigen geschwinde auflösen Jch will es denen Herren Chronologen über- ter
und ſich in denen fluͤßigen geſchwinde aufloͤſen Jch will es denen Herren Chronologen uͤber- ter
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0089" n="11"/> und ſich in denen fluͤßigen geſchwinde aufloͤſen<lb/> ließ. Alle dieſe Theile waren bey der<lb/> Schoͤpfung mit einander vermenget, bis ſie<lb/> von einander geſchieden wurden, dieſes ge-<lb/> ſchahe in den ſechs Tagewercken, nach dem<lb/> bekannten Verſe:<lb/><cit><quote><lg type="poem"><l><hi rendition="#aq">Prima dies lucem profert, locat altera<lb/><hi rendition="#et">cœlum</hi></hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Poſt hæc ſtat tellus, quarto duo lumina lu-<lb/><hi rendition="#et">cent,</hi></hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Quinta replet vaſtum variis animalibus<lb/><hi rendition="#et">orbem</hi></hi></l><lb/><l><hi rendition="#aq">Adam parque Deo formatur imagine ſexta.</hi></l></lg></quote></cit></p><lb/> <p>Jch will es denen Herren Chronologen uͤber-<lb/> laſſen, wie ſie dieſe 6 Tage rechnen wollen.<note place="right">Wie die<lb/> Welt<lb/> entſtan-<lb/> den.</note><lb/> Der beruͤhmte Whiſton nimmt vor jeden<lb/> Tag ein Jahr an, in <hi rendition="#aq">nova telluris facie Co-<lb/> roll. I. Lemmat.</hi> 70. und <hi rendition="#aq">Hypotheſ. 5. Corol-<lb/> lar. I.</hi> und anderwerts. Ja, wenn wir uns<lb/> durch die Bibel ſelbſt dieſe Tage erklaͤren<lb/> laſſen, ſo ſaget ſolche, wenn ſie von GOTT<lb/> redet: Tauſend Jahr ſind vor ihm, wie ein<lb/> Tag. Es wird uns alſo niemand mit Fug<lb/> verketzern koͤnnen, wenn wir dieſen Punct<lb/> willkuͤhrlich annehmen und behaupten, daß<lb/> der Schoͤpfer gleich Anfangs die Natur ein-<lb/> gerichtet, folglich der Auswickelung dieſer in<lb/> einem Chaos beyſammen liegenden Materien<lb/> diejenige Zeit zugelaſſen habe, welche noͤthig<lb/> war, um eine gehoͤrige Scheidung derer un-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ter</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [11/0089]
und ſich in denen fluͤßigen geſchwinde aufloͤſen
ließ. Alle dieſe Theile waren bey der
Schoͤpfung mit einander vermenget, bis ſie
von einander geſchieden wurden, dieſes ge-
ſchahe in den ſechs Tagewercken, nach dem
bekannten Verſe:
Prima dies lucem profert, locat altera
cœlum
Poſt hæc ſtat tellus, quarto duo lumina lu-
cent,
Quinta replet vaſtum variis animalibus
orbem
Adam parque Deo formatur imagine ſexta.
Jch will es denen Herren Chronologen uͤber-
laſſen, wie ſie dieſe 6 Tage rechnen wollen.
Der beruͤhmte Whiſton nimmt vor jeden
Tag ein Jahr an, in nova telluris facie Co-
roll. I. Lemmat. 70. und Hypotheſ. 5. Corol-
lar. I. und anderwerts. Ja, wenn wir uns
durch die Bibel ſelbſt dieſe Tage erklaͤren
laſſen, ſo ſaget ſolche, wenn ſie von GOTT
redet: Tauſend Jahr ſind vor ihm, wie ein
Tag. Es wird uns alſo niemand mit Fug
verketzern koͤnnen, wenn wir dieſen Punct
willkuͤhrlich annehmen und behaupten, daß
der Schoͤpfer gleich Anfangs die Natur ein-
gerichtet, folglich der Auswickelung dieſer in
einem Chaos beyſammen liegenden Materien
diejenige Zeit zugelaſſen habe, welche noͤthig
war, um eine gehoͤrige Scheidung derer un-
ter
Wie die
Welt
entſtan-
den.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |