sich erzeiget. Auch die Steinkohlen sind nicht leer von Kupfer, wie denn die obange- führten von Hartha bey Chemnitz an die 30-36 Pf. im Centner halten. Jch will hier nicht derjenigen Sandertzte erwehnen, wel- che sich öfters bey einigen Flötz-Gebürgen unter denen Schiefern in dem weissen liegen- den erweisen, und gemeiniglich aus einer Kupfergrüne mit zart eingesprengten gelben Kupferertzte bestehen; und so viel von Kup- fer in Flötzen Zinn ist doch wol das seltenste auf Flötz-Gebürgen, doch ist ein einziges Ex- empel mir bekannt, da es zu Gieren in Schlesien, in einem fetten Talckartigen Flötz- Gebürge gebrochen, aber auch bald wieder liegen geblieben, weil es die Kosten nicht ge- tragen. Bley ist schon etwas bekannter auf Flötzen, man findet solches als Glantz theils in denen Schiefern eingesprengt, bisweilen, aber sehr selten auch bey Steinkohlen. Man findet es ferner häufig in denen flötzweise liegen- den Schichten des Gallmeyes, sonderlich bey Tarnowitz und Beuthen auf der sogenanten Sczarläy; eben daselbst bricht auch das weisse Bleyertzt, und die so seltne weisse reichhaltige Bleyerde Flötzweise. Von dem rothen Bleyertzte, wovon in denen Sammlungen so viel geredet, und eine grausame Seltenheit daraus gemacht wird, läuft es auf eine vor alten Zeiten weggestürtzte Glätte, wie oben erwehnet, hinaus. Mehrere Arten von der-
glei-
ſich erzeiget. Auch die Steinkohlen ſind nicht leer von Kupfer, wie denn die obange- fuͤhrten von Hartha bey Chemnitz an die 30-36 Pf. im Centner halten. Jch will hier nicht derjenigen Sandertzte erwehnen, wel- che ſich oͤfters bey einigen Floͤtz-Gebuͤrgen unter denen Schiefern in dem weiſſen liegen- den erweiſen, und gemeiniglich aus einer Kupfergruͤne mit zart eingeſprengten gelben Kupferertzte beſtehen; und ſo viel von Kup- fer in Floͤtzen Zinn iſt doch wol das ſeltenſte auf Floͤtz-Gebuͤrgen, doch iſt ein einziges Ex- empel mir bekannt, da es zu Gieren in Schleſien, in einem fetten Talckartigen Floͤtz- Gebuͤrge gebrochen, aber auch bald wieder liegen geblieben, weil es die Koſten nicht ge- tragen. Bley iſt ſchon etwas bekannter auf Floͤtzen, man findet ſolches als Glantz theils in denen Schiefern eingeſprengt, bisweilen, aber ſehr ſelten auch bey Steinkohlen. Man findet es ferner haͤufig in denen floͤtzweiſe liegen- den Schichten des Gallmeyes, ſonderlich bey Tarnowitz und Beuthen auf der ſogenanten Sczarlaͤy; eben daſelbſt bricht auch das weiſſe Bleyertzt, und die ſo ſeltne weiſſe reichhaltige Bleyerde Floͤtzweiſe. Von dem rothen Bleyertzte, wovon in denen Sammlungen ſo viel geredet, und eine grauſame Seltenheit daraus gemacht wird, laͤuft es auf eine vor alten Zeiten weggeſtuͤrtzte Glaͤtte, wie oben erwehnet, hinaus. Mehrere Arten von der-
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ſich erzeiget. Auch die Steinkohlen ſind
nicht leer von Kupfer, wie denn die obange-
fuͤhrten von Hartha bey Chemnitz an die
30-36 Pf. im Centner halten. Jch will hier
nicht derjenigen Sandertzte erwehnen, wel-
che ſich oͤfters bey einigen Floͤtz-Gebuͤrgen
unter denen Schiefern in dem weiſſen liegen-
den erweiſen, und gemeiniglich aus einer
Kupfergruͤne mit zart eingeſprengten gelben
Kupferertzte beſtehen; und ſo viel von Kup-
fer in Floͤtzen Zinn iſt doch wol das ſeltenſte
auf Floͤtz-Gebuͤrgen, doch iſt ein einziges Ex-
empel mir bekannt, da es zu Gieren in
Schleſien, in einem fetten Talckartigen Floͤtz-
Gebuͤrge gebrochen, aber auch bald wieder
liegen geblieben, weil es die Koſten nicht ge-
tragen. Bley iſt ſchon etwas bekannter auf
Floͤtzen, man findet ſolches als Glantz theils
in denen Schiefern eingeſprengt, bisweilen,
aber ſehr ſelten auch bey Steinkohlen. Man
findet es ferner haͤufig in denen floͤtzweiſe liegen-
den Schichten des Gallmeyes, ſonderlich bey
Tarnowitz und Beuthen auf der ſogenanten
Sczarlaͤy; eben daſelbſt bricht auch das weiſſe
Bleyertzt, und die ſo ſeltne weiſſe reichhaltige
Bleyerde Floͤtzweiſe. Von dem rothen
Bleyertzte, wovon in denen Sammlungen ſo
viel geredet, und eine grauſame Seltenheit
daraus gemacht wird, laͤuft es auf eine vor
alten Zeiten weggeſtuͤrtzte Glaͤtte, wie oben
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/312>, abgerufen am 25.11.2024.
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