inne vorkommt, ist theils ein gelbes Kupfer- Ertzt, welches die Schiefern als dünne Schnürchen durchsetzet, öfters ist solches so zart eingesprengt, daß man es kaum mit recht guten Vergrösserungs-Gläsern darinne er- kennen kann. Bisweilen kommt es als ein Kupfergrün zum Vorschein, da es denn bald auf denen Schiefern, bald in dem blat- trigen Gewebe derselben, bald aus Hiecken, oder, wie oben schon gedacht, als kleine blau und grün beschlagne Kupferkieß-Nierchen in dem Gestein eingesprengt ist. Nicht selten fin- der sich auch bey Flötzen der bekannte Kup- fernickel, welcher nichts als ein mit häufigen Arsenie durchwebtes gelbes Kupferertzt ist. Besonders zeiget sich diese Art, wo viele Ko- bolde mit einbrechen. Auf denen Wechseln von Spath findet sich öfters ein gantz weis- ses Kupferertzt, welches einem lichten Kobolde gantz ähnlich siehet, und nichts anders ist, als ein derbes Kupferertzt mit vielen Arsenic und Schwefel durchdrungen. Da hergegen von Kupfer-Glaß-Ertzte, Fahl Ertzte, und derben grünen Arlaß-Ertzte nichts leicht auf Flötzen vorkommt. Oefters findet sich auf Schiefern eine Grünung angeflogen, welche aber sehr wenig Kupfer hält, und nur ein mit Kupfer tingirter selenitischer Spath ist. So findet sich auch nicht selten ein hochblauer Beschlag, welcher aber wenig Kupfer hält, hingegen im Schmeltzen desto eisenschüßiger
sich
inne vorkommt, iſt theils ein gelbes Kupfer- Ertzt, welches die Schiefern als duͤnne Schnuͤrchen durchſetzet, oͤfters iſt ſolches ſo zart eingeſprengt, daß man es kaum mit recht guten Vergroͤſſerungs-Glaͤſern darinne er- kennen kann. Bisweilen kommt es als ein Kupfergruͤn zum Vorſchein, da es denn bald auf denen Schiefern, bald in dem blat- trigen Gewebe derſelben, bald aus Hiecken, oder, wie oben ſchon gedacht, als kleine blau und gruͤn beſchlagne Kupferkieß-Nierchen in dem Geſtein eingeſprengt iſt. Nicht ſelten fin- der ſich auch bey Floͤtzen der bekannte Kup- fernickel, welcher nichts als ein mit haͤufigen Arſenie durchwebtes gelbes Kupferertzt iſt. Beſonders zeiget ſich dieſe Art, wo viele Ko- bolde mit einbrechen. Auf denen Wechſeln von Spath findet ſich oͤfters ein gantz weiſ- ſes Kupferertzt, welches einem lichten Kobolde gantz aͤhnlich ſiehet, und nichts anders iſt, als ein derbes Kupferertzt mit vielen Arſenic und Schwefel durchdrungen. Da hergegen von Kupfer-Glaß-Ertzte, Fahl Ertzte, und derben gruͤnen Arlaß-Ertzte nichts leicht auf Floͤtzen vorkommt. Oefters findet ſich auf Schiefern eine Gruͤnung angeflogen, welche aber ſehr wenig Kupfer haͤlt, und nur ein mit Kupfer tingirter ſelenitiſcher Spath iſt. So findet ſich auch nicht ſelten ein hochblauer Beſchlag, welcher aber wenig Kupfer haͤlt, hingegen im Schmeltzen deſto eiſenſchuͤßiger
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inne vorkommt, iſt theils ein gelbes Kupfer-
Ertzt, welches die Schiefern als duͤnne
Schnuͤrchen durchſetzet, oͤfters iſt ſolches ſo
zart eingeſprengt, daß man es kaum mit recht
guten Vergroͤſſerungs-Glaͤſern darinne er-
kennen kann. Bisweilen kommt es als ein
Kupfergruͤn zum Vorſchein, da es denn
bald auf denen Schiefern, bald in dem blat-
trigen Gewebe derſelben, bald aus Hiecken,
oder, wie oben ſchon gedacht, als kleine blau
und gruͤn beſchlagne Kupferkieß-Nierchen in
dem Geſtein eingeſprengt iſt. Nicht ſelten fin-
der ſich auch bey Floͤtzen der bekannte Kup-
fernickel, welcher nichts als ein mit haͤufigen
Arſenie durchwebtes gelbes Kupferertzt iſt.
Beſonders zeiget ſich dieſe Art, wo viele Ko-
bolde mit einbrechen. Auf denen Wechſeln
von Spath findet ſich oͤfters ein gantz weiſ-
ſes Kupferertzt, welches einem lichten Kobolde
gantz aͤhnlich ſiehet, und nichts anders iſt,
als ein derbes Kupferertzt mit vielen Arſenic
und Schwefel durchdrungen. Da hergegen
von Kupfer-Glaß-Ertzte, Fahl Ertzte, und
derben gruͤnen Arlaß-Ertzte nichts leicht auf
Floͤtzen vorkommt. Oefters findet ſich auf
Schiefern eine Gruͤnung angeflogen, welche
aber ſehr wenig Kupfer haͤlt, und nur ein mit
Kupfer tingirter ſelenitiſcher Spath iſt.
So findet ſich auch nicht ſelten ein hochblauer
Beſchlag, welcher aber wenig Kupfer haͤlt,
hingegen im Schmeltzen deſto eiſenſchuͤßiger
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/311>, abgerufen am 25.11.2024.
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