so überlasse ich die chymische Untersuchung de- rer Ursachen, warum jederzeit bey den Aus- gehenden derer Flötz-Gebürge, Saltzquellen sich finden, geschickten Chymicis. Vitriol- Saltz kann noch weniger in denen Flötz-Ge- bürgen fehlen, weil, wie wir aus denen Flötz- schichten gesehen, überall Eisenertzt, ja selbst Schwefel, und Vitriol-Kieß in Menge dar- auf brechen. Und so ist es auch, wir finden den Vitriol deutlich genug, theils schon gedie- gen auf denen Kieß-Nieren, welche nicht sel- ten auf Flötzen vorfallen, sondern die geförder- ten Berge verwittern und beschlagen nach weniger Zeit, wenn sie dem Wetter ausge- setzt sind mit Vitriol: Zum Theil zeiget sich der Vitriol allererst nach einer vorgegange- nen Calcination: Wir sehen daher, daß zu- gebrennte Schiefern, wenn sie einige Zeit lie- gen, und naß und wieder trocken werden, mit Vitriol beschlagen, ich will von Kupfer- stein nichts erwehnen. Doch nicht allein die Schiefern sind es, welche sich mit Vitriol er- weisen, sondern auch die Steinkohlen, und sind eben die öfters häufig genug darinne verborge- nen Kieße Schuld an deren geschwinden Verwitterung und Zerfallung an freyer Luft. Ja in denen Schiefern selbst zeiget sich öfters der Vitriol auch ohne Verwitterung, beson- ders an denen so genannten Kupferhiecken, welche nichts als ein grün beschlagner Kup- fer-Kieß in Körnern ist, welcher in einigen
Arten
ſo uͤberlaſſe ich die chymiſche Unterſuchung de- rer Urſachen, warum jederzeit bey den Aus- gehenden derer Floͤtz-Gebuͤrge, Saltzquellen ſich finden, geſchickten Chymicis. Vitriol- Saltz kann noch weniger in denen Floͤtz-Ge- buͤrgen fehlen, weil, wie wir aus denen Floͤtz- ſchichten geſehen, uͤberall Eiſenertzt, ja ſelbſt Schwefel, und Vitriol-Kieß in Menge dar- auf brechen. Und ſo iſt es auch, wir finden den Vitriol deutlich genug, theils ſchon gedie- gen auf denen Kieß-Nieren, welche nicht ſel- ten auf Floͤtzen vorfallen, ſondern die gefoͤrder- ten Berge verwittern und beſchlagen nach weniger Zeit, wenn ſie dem Wetter ausge- ſetzt ſind mit Vitriol: Zum Theil zeiget ſich der Vitriol allererſt nach einer vorgegange- nen Calcination: Wir ſehen daher, daß zu- gebrennte Schiefern, wenn ſie einige Zeit lie- gen, und naß und wieder trocken werden, mit Vitriol beſchlagen, ich will von Kupfer- ſtein nichts erwehnen. Doch nicht allein die Schiefern ſind es, welche ſich mit Vitriol er- weiſen, ſondern auch die Steinkohlen, und ſind eben die oͤfters haͤufig genug darinne verborge- nen Kieße Schuld an deren geſchwinden Verwitterung und Zerfallung an freyer Luft. Ja in denen Schiefern ſelbſt zeiget ſich oͤfters der Vitriol auch ohne Verwitterung, beſon- ders an denen ſo genannten Kupferhiecken, welche nichts als ein gruͤn beſchlagner Kup- fer-Kieß in Koͤrnern iſt, welcher in einigen
Arten
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[204/0295]
ſo uͤberlaſſe ich die chymiſche Unterſuchung de-
rer Urſachen, warum jederzeit bey den Aus-
gehenden derer Floͤtz-Gebuͤrge, Saltzquellen
ſich finden, geſchickten Chymicis. Vitriol-
Saltz kann noch weniger in denen Floͤtz-Ge-
buͤrgen fehlen, weil, wie wir aus denen Floͤtz-
ſchichten geſehen, uͤberall Eiſenertzt, ja ſelbſt
Schwefel, und Vitriol-Kieß in Menge dar-
auf brechen. Und ſo iſt es auch, wir finden
den Vitriol deutlich genug, theils ſchon gedie-
gen auf denen Kieß-Nieren, welche nicht ſel-
ten auf Floͤtzen vorfallen, ſondern die gefoͤrder-
ten Berge verwittern und beſchlagen nach
weniger Zeit, wenn ſie dem Wetter ausge-
ſetzt ſind mit Vitriol: Zum Theil zeiget ſich
der Vitriol allererſt nach einer vorgegange-
nen Calcination: Wir ſehen daher, daß zu-
gebrennte Schiefern, wenn ſie einige Zeit lie-
gen, und naß und wieder trocken werden,
mit Vitriol beſchlagen, ich will von Kupfer-
ſtein nichts erwehnen. Doch nicht allein die
Schiefern ſind es, welche ſich mit Vitriol er-
weiſen, ſondern auch die Steinkohlen, und ſind
eben die oͤfters haͤufig genug darinne verborge-
nen Kieße Schuld an deren geſchwinden
Verwitterung und Zerfallung an freyer Luft.
Ja in denen Schiefern ſelbſt zeiget ſich oͤfters
der Vitriol auch ohne Verwitterung, beſon-
ders an denen ſo genannten Kupferhiecken,
welche nichts als ein gruͤn beſchlagner Kup-
fer-Kieß in Koͤrnern iſt, welcher in einigen
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/295>, abgerufen am 24.11.2024.
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