keiner sich die Mühe gegeben, solche systema- tisch zu erwegen, da doch dieses eine unum- gänglich nöthige und nützliche Sache bey dem anzustellenden Bergbau auf dergleichen Gebürgen ist, weil man hierdurch in den Stand gesetzt wird, wo nicht mit Gewißheit, wenigstens mit grosser Wahrscheinlichkeit, ein dergleichen Gebürge zu beurtheilen, und sagen zu können, was ohngefehr daselbst zu hoffen, oder wie tief Schiefern und Kohlen ohngefehr stecken mögen. Jch sehe diesen Vortheil um so viel wichtiger an, weil hier- durch öfters unnöthige Baue vermieden wer- den, nützliche aber mit mehrerem Vortheil angelegt und vorgerichtet werden können. Eine weitere Untersuchung von dergleichen Gebürgen wird diese Sache noch in ein meh- reres Licht setzen, und ich werde mich hertzlich freuen, wenn ich sehe, daß dieser mein gerin- ger Anfang, andere geschicktere und erfahr- nere Männer ermuntern wird, dergleichen Untersuchungen ihres Orts auf mehreren dergleichen Gebürgen vorzunehmen, denn diese Sache ist ohnedem nicht eines einzigen Menschen Werck. Genug, wenn der Grund nur gelegt ist, auf welchen man künftig fort bauen kan. Und so viel mag genug seyn von denen Schichten, aus welchen die Flötz- Gebürge bestehen.
Der
keiner ſich die Muͤhe gegeben, ſolche ſyſtema- tiſch zu erwegen, da doch dieſes eine unum- gaͤnglich noͤthige und nuͤtzliche Sache bey dem anzuſtellenden Bergbau auf dergleichen Gebuͤrgen iſt, weil man hierdurch in den Stand geſetzt wird, wo nicht mit Gewißheit, wenigſtens mit groſſer Wahrſcheinlichkeit, ein dergleichen Gebuͤrge zu beurtheilen, und ſagen zu koͤnnen, was ohngefehr daſelbſt zu hoffen, oder wie tief Schiefern und Kohlen ohngefehr ſtecken moͤgen. Jch ſehe dieſen Vortheil um ſo viel wichtiger an, weil hier- durch oͤfters unnoͤthige Baue vermieden wer- den, nuͤtzliche aber mit mehrerem Vortheil angelegt und vorgerichtet werden koͤnnen. Eine weitere Unterſuchung von dergleichen Gebuͤrgen wird dieſe Sache noch in ein meh- reres Licht ſetzen, und ich werde mich hertzlich freuen, wenn ich ſehe, daß dieſer mein gerin- ger Anfang, andere geſchicktere und erfahr- nere Maͤnner ermuntern wird, dergleichen Unterſuchungen ihres Orts auf mehreren dergleichen Gebuͤrgen vorzunehmen, denn dieſe Sache iſt ohnedem nicht eines einzigen Menſchen Werck. Genug, wenn der Grund nur gelegt iſt, auf welchen man kuͤnftig fort bauen kan. Und ſo viel mag genug ſeyn von denen Schichten, aus welchen die Floͤtz- Gebuͤrge beſtehen.
Der
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0280"n="189"/>
keiner ſich die Muͤhe gegeben, ſolche ſyſtema-<lb/>
tiſch zu erwegen, da doch dieſes eine unum-<lb/>
gaͤnglich noͤthige und nuͤtzliche Sache bey<lb/>
dem anzuſtellenden Bergbau auf dergleichen<lb/>
Gebuͤrgen iſt, weil man hierdurch in den<lb/>
Stand geſetzt wird, wo nicht mit Gewißheit,<lb/>
wenigſtens mit groſſer Wahrſcheinlichkeit,<lb/>
ein dergleichen Gebuͤrge zu beurtheilen, und<lb/>ſagen zu koͤnnen, was ohngefehr daſelbſt zu<lb/>
hoffen, oder wie tief Schiefern und Kohlen<lb/>
ohngefehr ſtecken moͤgen. Jch ſehe dieſen<lb/>
Vortheil um ſo viel wichtiger an, weil hier-<lb/>
durch oͤfters unnoͤthige Baue vermieden wer-<lb/>
den, nuͤtzliche aber mit mehrerem Vortheil<lb/>
angelegt und vorgerichtet werden koͤnnen.<lb/>
Eine weitere Unterſuchung von dergleichen<lb/>
Gebuͤrgen wird dieſe Sache noch in ein meh-<lb/>
reres Licht ſetzen, und ich werde mich hertzlich<lb/>
freuen, wenn ich ſehe, daß dieſer mein gerin-<lb/>
ger Anfang, andere geſchicktere und erfahr-<lb/>
nere Maͤnner ermuntern wird, dergleichen<lb/>
Unterſuchungen ihres Orts auf mehreren<lb/>
dergleichen Gebuͤrgen vorzunehmen, denn<lb/>
dieſe Sache iſt ohnedem nicht eines einzigen<lb/>
Menſchen Werck. Genug, wenn der Grund<lb/>
nur gelegt iſt, auf welchen man kuͤnftig fort<lb/>
bauen kan. Und ſo viel mag genug ſeyn<lb/>
von denen Schichten, aus welchen die Floͤtz-<lb/>
Gebuͤrge beſtehen.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#b">Der</hi></fw><lb/></body></text></TEI>
[189/0280]
keiner ſich die Muͤhe gegeben, ſolche ſyſtema-
tiſch zu erwegen, da doch dieſes eine unum-
gaͤnglich noͤthige und nuͤtzliche Sache bey
dem anzuſtellenden Bergbau auf dergleichen
Gebuͤrgen iſt, weil man hierdurch in den
Stand geſetzt wird, wo nicht mit Gewißheit,
wenigſtens mit groſſer Wahrſcheinlichkeit,
ein dergleichen Gebuͤrge zu beurtheilen, und
ſagen zu koͤnnen, was ohngefehr daſelbſt zu
hoffen, oder wie tief Schiefern und Kohlen
ohngefehr ſtecken moͤgen. Jch ſehe dieſen
Vortheil um ſo viel wichtiger an, weil hier-
durch oͤfters unnoͤthige Baue vermieden wer-
den, nuͤtzliche aber mit mehrerem Vortheil
angelegt und vorgerichtet werden koͤnnen.
Eine weitere Unterſuchung von dergleichen
Gebuͤrgen wird dieſe Sache noch in ein meh-
reres Licht ſetzen, und ich werde mich hertzlich
freuen, wenn ich ſehe, daß dieſer mein gerin-
ger Anfang, andere geſchicktere und erfahr-
nere Maͤnner ermuntern wird, dergleichen
Unterſuchungen ihres Orts auf mehreren
dergleichen Gebuͤrgen vorzunehmen, denn
dieſe Sache iſt ohnedem nicht eines einzigen
Menſchen Werck. Genug, wenn der Grund
nur gelegt iſt, auf welchen man kuͤnftig fort
bauen kan. Und ſo viel mag genug ſeyn
von denen Schichten, aus welchen die Floͤtz-
Gebuͤrge beſtehen.
Der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/280>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.