"ren, wo sie in dem flachen Lande sich ver- "lauffen. 4) Müssen sie das Ganggebürge "selbst untersuchen, wo die Flötze anschieben, "da sie dann den Grund von denen darauf "brechenden Mineralien und Metallen gantz "gewiß finden werden, sowohl als den Grund "und Ursprung von denen Farben, welche "verschiedene Schichten dieser Flötze führen. "5) Muß man jedesmahl sich bemühen, die "Erdarten genau zu kennen, woraus solche "Schichten bestehen. Hierdurch kommt "man in den Stand, die Ursachen einzuse- "hen, warum eine Schicht vor der andern "eher zu Boden gefallen. 6) Muß man sich "an die zufälligen Farben derer Schichten, im- "gleichen an die, als Geschiebe dann und "wann darinne liegende fremdartige Körper "nicht kehren. Dieses zum voraus gesetzt, so wollen wir uns an die Schichten selbst wagen. Wir haben oben gesagt, daß wir 1) Eine allgemeine Nachricht von den Flötzschichten geben wollen. Diese be- stehet darinne, daß sich 1) Die Flötz-Schich- ten niemals an allen Orten einander gleich an der Zahl befinden. Die Ver- schiedenheit dieser Ungleichheit rühret aus verschiedenen Ursachen her, denn theils sind die in der großen Fluth aufgelöste Erden an demselben Orte nicht so mancherley gewesen, sondern meist einerley Art, folglich von Na- tur geschickter gewesen, auf einmahl zu fallen,
als
„ren, wo ſie in dem flachen Lande ſich ver- „lauffen. 4) Muͤſſen ſie das Ganggebuͤrge „ſelbſt unterſuchen, wo die Floͤtze anſchieben, „da ſie dann den Grund von denen darauf „brechenden Mineralien und Metallen gantz „gewiß finden werden, ſowohl als den Grund „und Urſprung von denen Farben, welche „verſchiedene Schichten dieſer Floͤtze fuͤhren. „5) Muß man jedesmahl ſich bemuͤhen, die „Erdarten genau zu kennen, woraus ſolche „Schichten beſtehen. Hierdurch kommt „man in den Stand, die Urſachen einzuſe- „hen, warum eine Schicht vor der andern „eher zu Boden gefallen. 6) Muß man ſich „an die zufaͤlligen Farben derer Schichten, im- „gleichen an die, als Geſchiebe dann und „wann darinne liegende fremdartige Koͤrper „nicht kehren. Dieſes zum voraus geſetzt, ſo wollen wir uns an die Schichten ſelbſt wagen. Wir haben oben geſagt, daß wir 1) Eine allgemeine Nachricht von den Floͤtzſchichten geben wollen. Dieſe be- ſtehet darinne, daß ſich 1) Die Floͤtz-Schich- ten niemals an allen Orten einander gleich an der Zahl befinden. Die Ver- ſchiedenheit dieſer Ungleichheit ruͤhret aus verſchiedenen Urſachen her, denn theils ſind die in der großen Fluth aufgeloͤſte Erden an demſelben Orte nicht ſo mancherley geweſen, ſondern meiſt einerley Art, folglich von Na- tur geſchickter geweſen, auf einmahl zu fallen,
als
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0246"n="156"/>„ren, wo ſie in dem flachen Lande ſich ver-<lb/>„lauffen. 4) Muͤſſen ſie das Ganggebuͤrge<lb/>„ſelbſt unterſuchen, wo die Floͤtze anſchieben,<lb/>„da ſie dann den Grund von denen darauf<lb/>„brechenden Mineralien und Metallen gantz<lb/>„gewiß finden werden, ſowohl als den Grund<lb/>„und Urſprung von denen Farben, welche<lb/>„verſchiedene Schichten dieſer Floͤtze fuͤhren.<lb/>„5) Muß man jedesmahl ſich bemuͤhen, die<lb/>„Erdarten genau zu kennen, woraus ſolche<lb/>„Schichten beſtehen. Hierdurch kommt<lb/>„man in den Stand, die Urſachen einzuſe-<lb/>„hen, warum eine Schicht vor der andern<lb/>„eher zu Boden gefallen. 6) Muß man ſich<lb/>„an die zufaͤlligen Farben derer Schichten, im-<lb/>„gleichen an die, als Geſchiebe dann und<lb/>„wann darinne liegende fremdartige Koͤrper<lb/>„nicht kehren. Dieſes zum voraus geſetzt,<lb/>ſo wollen wir uns an die Schichten ſelbſt<lb/>
wagen. Wir haben oben geſagt, daß wir<lb/>
1) <hirendition="#fr">Eine allgemeine Nachricht von den<lb/>
Floͤtzſchichten geben wollen.</hi> Dieſe be-<lb/>ſtehet darinne, daß ſich 1) <hirendition="#fr">Die Floͤtz-Schich-<lb/>
ten niemals an allen Orten einander<lb/>
gleich an der Zahl befinden.</hi> Die Ver-<lb/>ſchiedenheit dieſer Ungleichheit ruͤhret aus<lb/>
verſchiedenen Urſachen her, denn theils ſind<lb/>
die in der großen Fluth aufgeloͤſte Erden an<lb/>
demſelben Orte nicht ſo mancherley geweſen,<lb/>ſondern meiſt einerley Art, folglich von Na-<lb/>
tur geſchickter geweſen, auf einmahl zu fallen,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">als</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[156/0246]
„ren, wo ſie in dem flachen Lande ſich ver-
„lauffen. 4) Muͤſſen ſie das Ganggebuͤrge
„ſelbſt unterſuchen, wo die Floͤtze anſchieben,
„da ſie dann den Grund von denen darauf
„brechenden Mineralien und Metallen gantz
„gewiß finden werden, ſowohl als den Grund
„und Urſprung von denen Farben, welche
„verſchiedene Schichten dieſer Floͤtze fuͤhren.
„5) Muß man jedesmahl ſich bemuͤhen, die
„Erdarten genau zu kennen, woraus ſolche
„Schichten beſtehen. Hierdurch kommt
„man in den Stand, die Urſachen einzuſe-
„hen, warum eine Schicht vor der andern
„eher zu Boden gefallen. 6) Muß man ſich
„an die zufaͤlligen Farben derer Schichten, im-
„gleichen an die, als Geſchiebe dann und
„wann darinne liegende fremdartige Koͤrper
„nicht kehren. Dieſes zum voraus geſetzt,
ſo wollen wir uns an die Schichten ſelbſt
wagen. Wir haben oben geſagt, daß wir
1) Eine allgemeine Nachricht von den
Floͤtzſchichten geben wollen. Dieſe be-
ſtehet darinne, daß ſich 1) Die Floͤtz-Schich-
ten niemals an allen Orten einander
gleich an der Zahl befinden. Die Ver-
ſchiedenheit dieſer Ungleichheit ruͤhret aus
verſchiedenen Urſachen her, denn theils ſind
die in der großen Fluth aufgeloͤſte Erden an
demſelben Orte nicht ſo mancherley geweſen,
ſondern meiſt einerley Art, folglich von Na-
tur geſchickter geweſen, auf einmahl zu fallen,
als
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/246>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.