len etc. welche blättrig, schieferartig, folglich flötzig aussehen. Betrachtet man sie aber genau, so sieht man daß dieses blättrige Ge- steine einer gantz andern Art als die gemeinen Schiefer, und gemeiniglich hornsteinartig, auch im Gehalt verschieden sey. Jch habe drittens gesagt, daß die Schichten in denen Ganggebürgen, nicht so schwach und vie- lerley Art sind. Wir werden bey Untersu- chung dererjenigen Schichten, aus welchen die Flötz-Gebürge bestehen, sehen, daß öfters 20. 30. 40 Schichten von verschiedener Art übereinander liegen, welche alsdann zusam- men ein Flötz-Gebürge ausmachen. Man siehet augenscheinlich an allen Gang-Ge- bürgen, daß nicht so vielerley Arten von Stei- nen und Erden darinnen vorkommen. Jch erinnere aber nochmals, daß ich jetzo nichts mit denen Gängen und Klüften zu thun habe, sondern ich rede jetzo blos von dem Ge- stein, aus welchen eigentlich das Gebürge be- stehet. Dieses ist bey allen Gebürgen von der Art, wovon jetzo die Rede ist, grösten- theils einerley, bald ist es in dem einen feuer- wackig und hornsteinig, in dem andern mehr kiefelig, qvartzig, wieder in einem andern mehr kalckartig, spathig u. d. Da bey denen Flötzen öfters Schichten sich finden, welche kaum et- liche Zoll 1/8 , 1/4, 1 Lachter mächtig sind, so wird man gegentheils in Ganggebürgen der- gleichen niemals antreffen. Man rück[e] mir
nicht
H 3
len ꝛc. welche blaͤttrig, ſchieferartig, folglich floͤtzig ausſehen. Betrachtet man ſie aber genau, ſo ſieht man daß dieſes blaͤttrige Ge- ſteine einer gantz andern Art als die gemeinen Schiefer, und gemeiniglich hornſteinartig, auch im Gehalt verſchieden ſey. Jch habe drittens geſagt, daß die Schichten in denen Ganggebuͤrgen, nicht ſo ſchwach und vie- lerley Art ſind. Wir werden bey Unterſu- chung dererjenigen Schichten, aus welchen die Floͤtz-Gebuͤrge beſtehen, ſehen, daß oͤfters 20. 30. 40 Schichten von verſchiedener Art uͤbereinander liegen, welche alsdann zuſam- men ein Floͤtz-Gebuͤrge ausmachen. Man ſiehet augenſcheinlich an allen Gang-Ge- buͤrgen, daß nicht ſo vielerley Arten von Stei- nen und Erden darinnen vorkommen. Jch erinnere aber nochmals, daß ich jetzo nichts mit denen Gaͤngen und Kluͤften zu thun habe, ſondern ich rede jetzo blos von dem Ge- ſtein, aus welchen eigentlich das Gebuͤrge be- ſtehet. Dieſes iſt bey allen Gebuͤrgen von der Art, wovon jetzo die Rede iſt, groͤſten- theils einerley, bald iſt es in dem einen feuer- wackig und hornſteinig, in dem andern mehr kiefelig, qvartzig, wieder in einem andern mehr kalckartig, ſpathig u. d. Da bey denen Floͤtzen oͤfters Schichten ſich finden, welche kaum et- liche Zoll ⅛, ¼, 1 Lachter maͤchtig ſind, ſo wird man gegentheils in Ganggebuͤrgen der- gleichen niemals antreffen. Man ruͤck[e] mir
nicht
H 3
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0203"n="117"/>
len ꝛc. welche blaͤttrig, ſchieferartig, folglich<lb/>
floͤtzig ausſehen. Betrachtet man ſie aber<lb/>
genau, ſo ſieht man daß dieſes blaͤttrige Ge-<lb/>ſteine einer gantz andern Art als die gemeinen<lb/>
Schiefer, und gemeiniglich hornſteinartig,<lb/>
auch im Gehalt verſchieden ſey. Jch habe<lb/>
drittens geſagt, <hirendition="#fr">daß die Schichten in denen<lb/>
Ganggebuͤrgen, nicht ſo ſchwach und vie-<lb/>
lerley Art ſind.</hi> Wir werden bey Unterſu-<lb/>
chung dererjenigen Schichten, aus welchen<lb/>
die Floͤtz-Gebuͤrge beſtehen, ſehen, daß oͤfters<lb/>
20. 30. 40 Schichten von verſchiedener Art<lb/>
uͤbereinander liegen, welche alsdann zuſam-<lb/>
men ein Floͤtz-Gebuͤrge ausmachen. Man<lb/>ſiehet augenſcheinlich an allen Gang-Ge-<lb/>
buͤrgen, daß nicht ſo vielerley Arten von Stei-<lb/>
nen und Erden darinnen vorkommen. Jch<lb/>
erinnere aber nochmals, daß ich jetzo nichts<lb/>
mit denen Gaͤngen und Kluͤften zu thun<lb/>
habe, ſondern ich rede jetzo blos von dem Ge-<lb/>ſtein, aus welchen eigentlich das Gebuͤrge be-<lb/>ſtehet. Dieſes iſt bey allen Gebuͤrgen von<lb/>
der Art, wovon jetzo die Rede iſt, groͤſten-<lb/>
theils einerley, bald iſt es in dem einen feuer-<lb/>
wackig und hornſteinig, in dem andern mehr<lb/>
kiefelig, qvartzig, wieder in einem andern mehr<lb/>
kalckartig, ſpathig u. d. Da bey denen Floͤtzen<lb/>
oͤfters Schichten ſich finden, welche kaum et-<lb/>
liche Zoll ⅛, ¼, 1 Lachter maͤchtig ſind, ſo<lb/>
wird man gegentheils in Ganggebuͤrgen der-<lb/>
gleichen niemals antreffen. Man ruͤck<supplied>e</supplied> mir<lb/><fwplace="bottom"type="sig">H 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">nicht</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[117/0203]
len ꝛc. welche blaͤttrig, ſchieferartig, folglich
floͤtzig ausſehen. Betrachtet man ſie aber
genau, ſo ſieht man daß dieſes blaͤttrige Ge-
ſteine einer gantz andern Art als die gemeinen
Schiefer, und gemeiniglich hornſteinartig,
auch im Gehalt verſchieden ſey. Jch habe
drittens geſagt, daß die Schichten in denen
Ganggebuͤrgen, nicht ſo ſchwach und vie-
lerley Art ſind. Wir werden bey Unterſu-
chung dererjenigen Schichten, aus welchen
die Floͤtz-Gebuͤrge beſtehen, ſehen, daß oͤfters
20. 30. 40 Schichten von verſchiedener Art
uͤbereinander liegen, welche alsdann zuſam-
men ein Floͤtz-Gebuͤrge ausmachen. Man
ſiehet augenſcheinlich an allen Gang-Ge-
buͤrgen, daß nicht ſo vielerley Arten von Stei-
nen und Erden darinnen vorkommen. Jch
erinnere aber nochmals, daß ich jetzo nichts
mit denen Gaͤngen und Kluͤften zu thun
habe, ſondern ich rede jetzo blos von dem Ge-
ſtein, aus welchen eigentlich das Gebuͤrge be-
ſtehet. Dieſes iſt bey allen Gebuͤrgen von
der Art, wovon jetzo die Rede iſt, groͤſten-
theils einerley, bald iſt es in dem einen feuer-
wackig und hornſteinig, in dem andern mehr
kiefelig, qvartzig, wieder in einem andern mehr
kalckartig, ſpathig u. d. Da bey denen Floͤtzen
oͤfters Schichten ſich finden, welche kaum et-
liche Zoll ⅛, ¼, 1 Lachter maͤchtig ſind, ſo
wird man gegentheils in Ganggebuͤrgen der-
gleichen niemals antreffen. Man ruͤcke mir
nicht
H 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/203>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.