Plesse, Beroun, und Nicolai, Schiefern, Stein-Kohlen, Kalckgebürge und Saltz Quel- len häufig finden; z. E. bey Mockrow, Lendzin, Kostuchna etc. Besuchen sie meine Hochzueh- rende Herren das Glatzer Gebürge, und sehen zu, ob sie nicht in der Gegend von Reichen- stein, gegen Weißwasser, Patschkau, Ott- machau, wo es wieder nach dem flachen Lande zugehet, horizontale Schichten von Kalck- stein finden, und gantze Berge davon an- treffen werden? Gehen sie weiter an diesen Gebürgen hinauf, und bemercken wohl, ob sie nicht bey Neurode, Tannhausen, West- Giersdorf etc. überall wo es nach den flachen Lande zugehet, Kalck-Flötze, Steinkohlen- Flötze rc- finden werden. Verfolgen sie das Riesengebürge weiter, so werden sie da, wo es nach dem flachen Lande zugehet, hinter Oberlangenau, nach Löwenberg bis nach Alt- jäschwitz Flötz-Gebürge bald von Schiefern, bald von Kalckstein finden. Machen sie sich das Vergnügen und besuchen die Grafschaft Marck, und sagen mir alsdann wieder, in was vor einer Lage, sie die Steinkohlen- Flötze, gegen die andern hohen Gebürge da- selbst getroffen haben. Unzehlig andere der- gleichen Exempel zu geschweigen, welche deut- lich genug zeigen, daß mein Satz richtig sey, wenn ich sage, es ist eine Haupt-Eigenschafft von denen uranfänglichen und von Entste- hung der Welt hergewesenen Bergen, daß
sie
Pleſſe, Beroun, und Nicolai, Schiefern, Stein-Kohlen, Kalckgebuͤrge und Saltz Quel- len haͤufig finden; z. E. bey Mockrow, Lendzin, Koſtuchna ꝛc. Beſuchen ſie meine Hochzueh- rende Herren das Glatzer Gebuͤrge, und ſehen zu, ob ſie nicht in der Gegend von Reichen- ſtein, gegen Weißwaſſer, Patſchkau, Ott- machau, wo es wieder nach dem flachen Lande zugehet, horizontale Schichten von Kalck- ſtein finden, und gantze Berge davon an- treffen werden? Gehen ſie weiter an dieſen Gebuͤrgen hinauf, und bemercken wohl, ob ſie nicht bey Neurode, Tannhauſen, Weſt- Giersdorf ꝛc. uͤberall wo es nach den flachen Lande zugehet, Kalck-Floͤtze, Steinkohlen- Floͤtze ꝛc- finden werden. Verfolgen ſie das Rieſengebuͤrge weiter, ſo werden ſie da, wo es nach dem flachen Lande zugehet, hinter Oberlangenau, nach Loͤwenberg bis nach Alt- jaͤſchwitz Floͤtz-Gebuͤrge bald von Schiefern, bald von Kalckſtein finden. Machen ſie ſich das Vergnuͤgen und beſuchen die Grafſchaft Marck, und ſagen mir alsdann wieder, in was vor einer Lage, ſie die Steinkohlen- Floͤtze, gegen die andern hohen Gebuͤrge da- ſelbſt getroffen haben. Unzehlig andere der- gleichen Exempel zu geſchweigen, welche deut- lich genug zeigen, daß mein Satz richtig ſey, wenn ich ſage, es iſt eine Haupt-Eigenſchafft von denen uranfaͤnglichen und von Entſte- hung der Welt hergeweſenen Bergen, daß
ſie
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0193"n="109"/>
Pleſſe, Beroun, und Nicolai, Schiefern,<lb/>
Stein-Kohlen, Kalckgebuͤrge und Saltz Quel-<lb/>
len haͤufig finden; z. E. bey Mockrow, Lendzin,<lb/>
Koſtuchna ꝛc. Beſuchen ſie meine Hochzueh-<lb/>
rende Herren das Glatzer Gebuͤrge, und ſehen<lb/>
zu, ob ſie nicht in der Gegend von Reichen-<lb/>ſtein, gegen Weißwaſſer, Patſchkau, Ott-<lb/>
machau, wo es wieder nach dem flachen Lande<lb/>
zugehet, horizontale Schichten von Kalck-<lb/>ſtein finden, und gantze Berge davon an-<lb/>
treffen werden? Gehen ſie weiter an dieſen<lb/>
Gebuͤrgen hinauf, und bemercken wohl, ob<lb/>ſie nicht bey Neurode, Tannhauſen, Weſt-<lb/>
Giersdorf ꝛc. uͤberall wo es nach den flachen<lb/>
Lande zugehet, Kalck-Floͤtze, Steinkohlen-<lb/>
Floͤtze ꝛc- finden werden. Verfolgen ſie das<lb/>
Rieſengebuͤrge weiter, ſo werden ſie da, wo<lb/>
es nach dem flachen Lande zugehet, hinter<lb/>
Oberlangenau, nach Loͤwenberg bis nach Alt-<lb/>
jaͤſchwitz Floͤtz-Gebuͤrge bald von Schiefern,<lb/>
bald von Kalckſtein finden. Machen ſie ſich<lb/>
das Vergnuͤgen und beſuchen die Grafſchaft<lb/>
Marck, und ſagen mir alsdann wieder,<lb/>
in was vor einer Lage, ſie die Steinkohlen-<lb/>
Floͤtze, gegen die andern hohen Gebuͤrge da-<lb/>ſelbſt getroffen haben. Unzehlig andere der-<lb/>
gleichen Exempel zu geſchweigen, welche deut-<lb/>
lich genug zeigen, daß mein Satz richtig ſey,<lb/>
wenn ich ſage, es iſt eine Haupt-Eigenſchafft<lb/>
von denen uranfaͤnglichen und von Entſte-<lb/>
hung der Welt hergeweſenen Bergen, daß<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſie</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[109/0193]
Pleſſe, Beroun, und Nicolai, Schiefern,
Stein-Kohlen, Kalckgebuͤrge und Saltz Quel-
len haͤufig finden; z. E. bey Mockrow, Lendzin,
Koſtuchna ꝛc. Beſuchen ſie meine Hochzueh-
rende Herren das Glatzer Gebuͤrge, und ſehen
zu, ob ſie nicht in der Gegend von Reichen-
ſtein, gegen Weißwaſſer, Patſchkau, Ott-
machau, wo es wieder nach dem flachen Lande
zugehet, horizontale Schichten von Kalck-
ſtein finden, und gantze Berge davon an-
treffen werden? Gehen ſie weiter an dieſen
Gebuͤrgen hinauf, und bemercken wohl, ob
ſie nicht bey Neurode, Tannhauſen, Weſt-
Giersdorf ꝛc. uͤberall wo es nach den flachen
Lande zugehet, Kalck-Floͤtze, Steinkohlen-
Floͤtze ꝛc- finden werden. Verfolgen ſie das
Rieſengebuͤrge weiter, ſo werden ſie da, wo
es nach dem flachen Lande zugehet, hinter
Oberlangenau, nach Loͤwenberg bis nach Alt-
jaͤſchwitz Floͤtz-Gebuͤrge bald von Schiefern,
bald von Kalckſtein finden. Machen ſie ſich
das Vergnuͤgen und beſuchen die Grafſchaft
Marck, und ſagen mir alsdann wieder,
in was vor einer Lage, ſie die Steinkohlen-
Floͤtze, gegen die andern hohen Gebuͤrge da-
ſelbſt getroffen haben. Unzehlig andere der-
gleichen Exempel zu geſchweigen, welche deut-
lich genug zeigen, daß mein Satz richtig ſey,
wenn ich ſage, es iſt eine Haupt-Eigenſchafft
von denen uranfaͤnglichen und von Entſte-
hung der Welt hergeweſenen Bergen, daß
ſie
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/193>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.