Berge sind Erhöhungen des Erdbo- dens, von verschiedener Grösse, wel- che theils aus harten, festen, steinigten, theils aus blos erdigen Theilen bestehen, und ihre Entstehung, theils der Entste- hung des Erdbodens selbst, theils gewis- sen Zufällen und Begebenheiten von Zeit zu Zeit zu dancken haben. Jch habe in dem ersten Abschnitte dieser Schrifft bereits gezeiget, daß schon bey Entstehung des Erd- bodens, verschiedene Berge, zu gleicher Zeit mit entstanden sind: ich habe daselbst gantz kürtz- lich angeführet, daß solche der Welt, gleich nach ihrer Entstehung, bereits eben so nöthig und unentbehrlich gewesen, als sie es jetzo sind. Jch habe aber eben daselbst auch be- hauptet, daß diese Berge anders beschaffen gewesen, als wir sie jetzo sehen. Sie waren, wie schon daselbst erwehnet, mit der frucht- barsten Erde, so wohl als die Ebenen, be- decket. Sie waren bereits mit Metallen und Mineralien erfüllet, kurtz, ihr inner- stes sahe schon so aus, wie wir es jetzo sehen, nehmlich in denen Hauptstücken, denn einzele Veränderungen, die sich nach der Zeit begeben haben, und noch täglich darinne vorgehen, gehören nicht eigentlich hierher,
son-
Dritter Abſchnitt. Von denen Bergen.
Berge ſind Erhoͤhungen des Erdbo- dens, von verſchiedener Groͤſſe, wel- che theils aus harten, feſten, ſteinigten, theils aus blos erdigen Theilen beſtehen, und ihre Entſtehung, theils der Entſte- hung des Erdbodens ſelbſt, theils gewiſ- ſen Zufaͤllen und Begebenheiten von Zeit zu Zeit zu dancken haben. Jch habe in dem erſten Abſchnitte dieſer Schrifft bereits gezeiget, daß ſchon bey Entſtehung des Erd- bodens, verſchiedene Berge, zu gleicher Zeit mit entſtanden ſind: ich habe daſelbſt gantz kuͤrtz- lich angefuͤhret, daß ſolche der Welt, gleich nach ihrer Entſtehung, bereits eben ſo noͤthig und unentbehrlich geweſen, als ſie es jetzo ſind. Jch habe aber eben daſelbſt auch be- hauptet, daß dieſe Berge anders beſchaffen geweſen, als wir ſie jetzo ſehen. Sie waren, wie ſchon daſelbſt erwehnet, mit der frucht- barſten Erde, ſo wohl als die Ebenen, be- decket. Sie waren bereits mit Metallen und Mineralien erfuͤllet, kurtz, ihr inner- ſtes ſahe ſchon ſo aus, wie wir es jetzo ſehen, nehmlich in denen Hauptſtuͤcken, denn einzele Veraͤnderungen, die ſich nach der Zeit begeben haben, und noch taͤglich darinne vorgehen, gehoͤren nicht eigentlich hierher,
ſon-
<TEI><text><body><pbfacs="#f0175"n="95"/><divn="1"><head>Dritter Abſchnitt.<lb/>
Von denen Bergen.</head><lb/><p><hirendition="#in">B</hi><hirendition="#fr">erge ſind Erhoͤhungen des Erdbo-<lb/>
dens, von verſchiedener Groͤſſe, wel-<lb/>
che theils aus harten, feſten, ſteinigten,<lb/>
theils aus blos erdigen Theilen beſtehen,<lb/>
und ihre Entſtehung, theils der Entſte-<lb/>
hung des Erdbodens ſelbſt, theils gewiſ-<lb/>ſen Zufaͤllen und Begebenheiten von Zeit<lb/>
zu Zeit zu dancken haben.</hi> Jch habe in<lb/>
dem erſten Abſchnitte dieſer Schrifft bereits<lb/>
gezeiget, daß ſchon bey Entſtehung des Erd-<lb/>
bodens, verſchiedene Berge, zu gleicher Zeit mit<lb/>
entſtanden ſind: ich habe daſelbſt gantz kuͤrtz-<lb/>
lich angefuͤhret, daß ſolche der Welt, gleich<lb/>
nach ihrer Entſtehung, bereits eben ſo noͤthig<lb/>
und unentbehrlich geweſen, als ſie es jetzo<lb/>ſind. Jch habe aber eben daſelbſt auch be-<lb/>
hauptet, daß dieſe Berge anders beſchaffen<lb/>
geweſen, als wir ſie jetzo ſehen. Sie waren,<lb/>
wie ſchon daſelbſt erwehnet, mit der frucht-<lb/>
barſten Erde, ſo wohl als die Ebenen, be-<lb/>
decket. Sie waren bereits mit Metallen<lb/>
und Mineralien erfuͤllet, kurtz, ihr inner-<lb/>ſtes ſahe ſchon ſo aus, wie wir es jetzo<lb/>ſehen, nehmlich in denen Hauptſtuͤcken, denn<lb/>
einzele Veraͤnderungen, die ſich nach der Zeit<lb/>
begeben haben, und noch taͤglich darinne<lb/>
vorgehen, gehoͤren nicht eigentlich hierher,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſon-</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[95/0175]
Dritter Abſchnitt.
Von denen Bergen.
Berge ſind Erhoͤhungen des Erdbo-
dens, von verſchiedener Groͤſſe, wel-
che theils aus harten, feſten, ſteinigten,
theils aus blos erdigen Theilen beſtehen,
und ihre Entſtehung, theils der Entſte-
hung des Erdbodens ſelbſt, theils gewiſ-
ſen Zufaͤllen und Begebenheiten von Zeit
zu Zeit zu dancken haben. Jch habe in
dem erſten Abſchnitte dieſer Schrifft bereits
gezeiget, daß ſchon bey Entſtehung des Erd-
bodens, verſchiedene Berge, zu gleicher Zeit mit
entſtanden ſind: ich habe daſelbſt gantz kuͤrtz-
lich angefuͤhret, daß ſolche der Welt, gleich
nach ihrer Entſtehung, bereits eben ſo noͤthig
und unentbehrlich geweſen, als ſie es jetzo
ſind. Jch habe aber eben daſelbſt auch be-
hauptet, daß dieſe Berge anders beſchaffen
geweſen, als wir ſie jetzo ſehen. Sie waren,
wie ſchon daſelbſt erwehnet, mit der frucht-
barſten Erde, ſo wohl als die Ebenen, be-
decket. Sie waren bereits mit Metallen
und Mineralien erfuͤllet, kurtz, ihr inner-
ſtes ſahe ſchon ſo aus, wie wir es jetzo
ſehen, nehmlich in denen Hauptſtuͤcken, denn
einzele Veraͤnderungen, die ſich nach der Zeit
begeben haben, und noch taͤglich darinne
vorgehen, gehoͤren nicht eigentlich hierher,
ſon-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/175>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.