des Erdbodens: Viele auch ohne seuerspeyende Berge, bloß durch austreten des Meeres, von sesten Lande abgerissene, solglich zu Jnseln gewordene Stücken Landes, viele gantz ver- schlungene Städte und Ländereyen, in Jta- lien, Amerika, in Pommern etc., der noch vor etlichen 30 Jahren erst entstandene Dollart u. d. sind hiervon deutliche Erweise, bey wel- chen man keine Spuhren und Anzeigen von feuerspeyenden Bergen gefunden. Wie ost bedeckt die stürmende See grosse Districte mit Sande, welcher sich nach und nach so häufet, daß solche zum Feldbau gantz untüch- tig werden. Selbst die Ebbe und Fluth verur- sachen vielemahl dergleichen Veränderungen: warum sehen wir z. E. daß öfters sehr gelege- ne Oerter nicht zu Hafen gebraucht werden können? weil solche immer mehr und mehr mit Sand ausgefüllet werden, je höher dieser Sand mit der Zeit steiget, je weniger wird solcher von dem Meere weiter über- schwemmet, sondern es begraset solcher nach und nach, welches wegen des zugleich mit dem Sande aufgeschwemten Schlammes sehr möglich ist: Es wird in der Folge der Zeit sestes Land, oder eine Jnsel oder Halbinsel dar- aus, in und nachdem dessen Lage, oder die Ge- walt des Meeres solches verstattet. Wer wollte aber deswegen sagen, daß an allen die- sen Wahrnehmungen ein Erdbrand Ursache wäre. Schon Plinius in 2ten Buch seiner Na-
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des Erdbodens: Viele auch ohne ſeuerſpeyende Berge, bloß durch austreten des Meeres, von ſeſten Lande abgeriſſene, ſolglich zu Jnſeln gewordene Stuͤcken Landes, viele gantz ver- ſchlungene Staͤdte und Laͤndereyen, in Jta- lien, Amerika, in Pommern ꝛc., der noch vor etlichen 30 Jahren erſt entſtandene Dollart u. d. ſind hiervon deutliche Erweiſe, bey wel- chen man keine Spuhren und Anzeigen von feuerſpeyenden Bergen gefunden. Wie oſt bedeckt die ſtuͤrmende See groſſe Diſtricte mit Sande, welcher ſich nach und nach ſo haͤufet, daß ſolche zum Feldbau gantz untuͤch- tig werden. Selbſt die Ebbe und Fluth verur- ſachen vielemahl dergleichen Veraͤnderungen: warum ſehen wir z. E. daß oͤfters ſehr gelege- ne Oerter nicht zu Hafen gebraucht werden koͤnnen? weil ſolche immer mehr und mehr mit Sand ausgefuͤllet werden, je hoͤher dieſer Sand mit der Zeit ſteiget, je weniger wird ſolcher von dem Meere weiter uͤber- ſchwemmet, ſondern es begraſet ſolcher nach und nach, welches wegen des zugleich mit dem Sande aufgeſchwemten Schlammes ſehr moͤglich iſt: Es wird in der Folge der Zeit ſeſtes Land, oder eine Jnſel oder Halbinſel dar- aus, in und nachdem deſſen Lage, oder die Ge- walt des Meeres ſolches verſtattet. Wer wollte aber deswegen ſagen, daß an allen die- ſen Wahrnehmungen ein Erdbrand Urſache waͤre. Schon Plinius in 2ten Buch ſeiner Na-
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des Erdbodens: Viele auch ohne ſeuerſpeyende
Berge, bloß durch austreten des Meeres,
von ſeſten Lande abgeriſſene, ſolglich zu Jnſeln
gewordene Stuͤcken Landes, viele gantz ver-
ſchlungene Staͤdte und Laͤndereyen, in Jta-
lien, Amerika, in Pommern ꝛc., der noch vor
etlichen 30 Jahren erſt entſtandene Dollart
u. d. ſind hiervon deutliche Erweiſe, bey wel-
chen man keine Spuhren und Anzeigen von
feuerſpeyenden Bergen gefunden. Wie oſt
bedeckt die ſtuͤrmende See groſſe Diſtricte
mit Sande, welcher ſich nach und nach ſo
haͤufet, daß ſolche zum Feldbau gantz untuͤch-
tig werden. Selbſt die Ebbe und Fluth verur-
ſachen vielemahl dergleichen Veraͤnderungen:
warum ſehen wir z. E. daß oͤfters ſehr gelege-
ne Oerter nicht zu Hafen gebraucht werden
koͤnnen? weil ſolche immer mehr und mehr
mit Sand ausgefuͤllet werden, je hoͤher
dieſer Sand mit der Zeit ſteiget, je weniger
wird ſolcher von dem Meere weiter uͤber-
ſchwemmet, ſondern es begraſet ſolcher nach
und nach, welches wegen des zugleich mit dem
Sande aufgeſchwemten Schlammes ſehr
moͤglich iſt: Es wird in der Folge der Zeit
ſeſtes Land, oder eine Jnſel oder Halbinſel dar-
aus, in und nachdem deſſen Lage, oder die Ge-
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/169>, abgerufen am 22.11.2024.
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