verstürtzet worden. Aus dem bisher ange- führten, wird sich hoffentlich wiederlegen, was Herr Bertrand auf der 100 Seite sagt, daß Gott gleich bey der Schöpfung Saltze, Schwefel, Erdhartze, Mineralien, Metalle, Kieße, Felsen, Sand, Erde, viele Arten Edelsteine, und gebildete Steine erschaffen, und sie weislich dahin gelegt habe, wo solche hingehören. Jch sehe nicht, warum man auf diesen Einfall gerathen soll, da man sich die Entstehung derer Versteinerungen viel näher vorstellen, und solche beweisen kann; ich rede aber hier von solchen Stucken, die eine wirckliche Aehnlichkeit mit denen Din- gen haben die sie vorstellen, nicht aber von denen, die gantz undeutlich sind, und bey welchen die Einbildungskraft zu Hülfe kom- men muß: Wir werden hiervon besser unten noch etwas sagen.
Auf der 103ten Seite bringet der Herr Bertrand etwas vor, welches wircklich seine Meynung nachdrücklich unterstützen müste, wenn ich nicht auch davon das Gegentheil darthun könte. Er sagt: Wenn ja die Aehn- lichkeit einiger dieser gegrabeneu Körper mit gewissen Thieren und Pflantzen uns glauben macht, daß sie es wircklich sind, und daß sie die Natur bloß verändert habe, so werden Gegentheils die Bemü- hungen gewiß fruchtlos seyn, die man unternimmt, um die Aehnlichkeit vieler
andern
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verſtuͤrtzet worden. Aus dem bisher ange- fuͤhrten, wird ſich hoffentlich wiederlegen, was Herr Bertrand auf der 100 Seite ſagt, daß Gott gleich bey der Schoͤpfung Saltze, Schwefel, Erdhartze, Mineralien, Metalle, Kieße, Felſen, Sand, Erde, viele Arten Edelſteine, und gebildete Steine erſchaffen, und ſie weislich dahin gelegt habe, wo ſolche hingehoͤren. Jch ſehe nicht, warum man auf dieſen Einfall gerathen ſoll, da man ſich die Entſtehung derer Verſteinerungen viel naͤher vorſtellen, und ſolche beweiſen kann; ich rede aber hier von ſolchen Stùcken, die eine wirckliche Aehnlichkeit mit denen Din- gen haben die ſie vorſtellen, nicht aber von denen, die gantz undeutlich ſind, und bey welchen die Einbildungskraft zu Huͤlfe kom- men muß: Wir werden hiervon beſſer unten noch etwas ſagen.
Auf der 103ten Seite bringet der Herr Bertrand etwas vor, welches wircklich ſeine Meynung nachdruͤcklich unterſtuͤtzen muͤſte, wenn ich nicht auch davon das Gegentheil darthun koͤnte. Er ſagt: Wenn ja die Aehn- lichkeit einiger dieſer gegrabeneu Koͤrper mit gewiſſen Thieren und Pflantzen uns glauben macht, daß ſie es wircklich ſind, und daß ſie die Natur bloß veraͤndert habe, ſo werden Gegentheils die Bemuͤ- hungen gewiß fruchtlos ſeyn, die man unternimmt, um die Aehnlichkeit vieler
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verſtuͤrtzet worden. Aus dem bisher ange-
fuͤhrten, wird ſich hoffentlich wiederlegen,
was Herr Bertrand auf der 100 Seite ſagt,
daß Gott gleich bey der Schoͤpfung Saltze,
Schwefel, Erdhartze, Mineralien, Metalle,
Kieße, Felſen, Sand, Erde, viele Arten
Edelſteine, und gebildete Steine erſchaffen,
und ſie weislich dahin gelegt habe, wo ſolche
hingehoͤren. Jch ſehe nicht, warum man
auf dieſen Einfall gerathen ſoll, da man ſich
die Entſtehung derer Verſteinerungen viel
naͤher vorſtellen, und ſolche beweiſen kann;
ich rede aber hier von ſolchen Stùcken, die
eine wirckliche Aehnlichkeit mit denen Din-
gen haben die ſie vorſtellen, nicht aber von
denen, die gantz undeutlich ſind, und bey
welchen die Einbildungskraft zu Huͤlfe kom-
men muß: Wir werden hiervon beſſer unten
noch etwas ſagen.
Auf der 103ten Seite bringet der Herr
Bertrand etwas vor, welches wircklich ſeine
Meynung nachdruͤcklich unterſtuͤtzen muͤſte,
wenn ich nicht auch davon das Gegentheil
darthun koͤnte. Er ſagt: Wenn ja die Aehn-
lichkeit einiger dieſer gegrabeneu Koͤrper
mit gewiſſen Thieren und Pflantzen uns
glauben macht, daß ſie es wircklich ſind,
und daß ſie die Natur bloß veraͤndert
habe, ſo werden Gegentheils die Bemuͤ-
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Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lehmann_versuch_1756/149>, abgerufen am 16.02.2025.
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