Lehmann, Johann Gottlob: Versuch einer Geschichte von Flötz-Gebürgen. Berlin, 1756.also sehen, ob es nicht möglich, dieser gelehr- 2) Jn dieser unermeßlichen Menge war,
alſo ſehen, ob es nicht moͤglich, dieſer gelehr- 2) Jn dieſer unermeßlichen Menge war,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0104" n="26"/> alſo ſehen, ob es nicht moͤglich, dieſer gelehr-<lb/> ten Maͤnner Meynung auf gewiſſe Art zu<lb/> vereinigen. Es ſetzet <hi rendition="#fr">der Herr Woodward<lb/> eine groſſe Menge Waſſers in den Ab-<lb/> grund der Erden voraus.</hi> Dieſe zum<lb/> voraus zu ſetzen, hat ihn vermuthlich die hei-<lb/> lige Schrifft im 1ten Buch Moſis im 7ten<lb/> Kapitel und deſſen 11. Vers veranlaſſet, da<lb/> es heiſſet: <hi rendition="#fr">Das iſt der Tag, da aufbra-<lb/> chen alle Brunnen der groſſen Tiefe, und<lb/> thaͤten ſich auf die Fenſter des Himmels.</hi><lb/> Er will damit alſo 1) ſo viel ſagen: Dieſe in<lb/> der Erde verſchloſſene Waſſer traten aus,<lb/> weil das Meer von dem lang anhaltenden<lb/> 40 taͤgigen ſtarcken Regen ſo hoch anwuchs,<lb/> daß es ſeine Kuͤſten uͤberſchreiten muſte, ſo<lb/> wurde der gantze Erdboden bedeckt, und alſo<lb/> eine allgemeine Vermiſchung von Erd- und<lb/> Waſſer-Geſchoͤpfen verurſacht.</p><lb/> <p>2) <hi rendition="#fr">Jn dieſer unermeßlichen Menge<lb/> Waſſer ſoll der gantze Erdboden ſich auf-<lb/> loͤſen,</hi> und damit die Theile nicht zu ge-<lb/> ſchwinde wieder nieder fallen, ſo nimmt ihnen<lb/> GOTT durch ein Wunderwerck ihre <hi rendition="#fr">eigen-<lb/> thuͤmliche Schwere.</hi> Als denenſelben GOtt<lb/> 3) die <hi rendition="#fr">eigenthuͤmliche Schwere</hi> wieder<lb/> gab, ſo ſetzten ſie ſich ſchichtenweiſe uͤber-<lb/> einander, und nahmen verſchiedene fremd-<lb/> artige Theile zugleich mit in ſich. 4) <hi rendition="#fr">Das<lb/> viele Waſſer ſammlet er wieder in die<lb/> See und den Abgrund, wo es vorher</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">war,</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0104]
alſo ſehen, ob es nicht moͤglich, dieſer gelehr-
ten Maͤnner Meynung auf gewiſſe Art zu
vereinigen. Es ſetzet der Herr Woodward
eine groſſe Menge Waſſers in den Ab-
grund der Erden voraus. Dieſe zum
voraus zu ſetzen, hat ihn vermuthlich die hei-
lige Schrifft im 1ten Buch Moſis im 7ten
Kapitel und deſſen 11. Vers veranlaſſet, da
es heiſſet: Das iſt der Tag, da aufbra-
chen alle Brunnen der groſſen Tiefe, und
thaͤten ſich auf die Fenſter des Himmels.
Er will damit alſo 1) ſo viel ſagen: Dieſe in
der Erde verſchloſſene Waſſer traten aus,
weil das Meer von dem lang anhaltenden
40 taͤgigen ſtarcken Regen ſo hoch anwuchs,
daß es ſeine Kuͤſten uͤberſchreiten muſte, ſo
wurde der gantze Erdboden bedeckt, und alſo
eine allgemeine Vermiſchung von Erd- und
Waſſer-Geſchoͤpfen verurſacht.
2) Jn dieſer unermeßlichen Menge
Waſſer ſoll der gantze Erdboden ſich auf-
loͤſen, und damit die Theile nicht zu ge-
ſchwinde wieder nieder fallen, ſo nimmt ihnen
GOTT durch ein Wunderwerck ihre eigen-
thuͤmliche Schwere. Als denenſelben GOtt
3) die eigenthuͤmliche Schwere wieder
gab, ſo ſetzten ſie ſich ſchichtenweiſe uͤber-
einander, und nahmen verſchiedene fremd-
artige Theile zugleich mit in ſich. 4) Das
viele Waſſer ſammlet er wieder in die
See und den Abgrund, wo es vorher
war,
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