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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Der Bessemer- und der Thomasprocess.
d d d sind Cupolöfen, von denen der kleinere in der Mitte für das
Schmelzen des später zuzusetzenden Spiegeleisens bestimmt ist. Hinter
denselben ist die Gichtbühne e angeordnet. f f sind zwei Schornsteine
zur Ableitung der aus den Birnen entweichenden Gase und Dämpfe.
Die Giessgrube dieser Anlagen pflegt einen Durchmesser von 6--7 m,
bei neueren Anlagen 8--9 m zu besitzen. Mit dem Durchmesser der
Grube wächst zwar die Zahl der Gussformen, welche sich mit einem
Male in derselben aufstellen lassen, zugleich aber der erforderliche
Durchmesser des Krahnes und mit diesem sein Gewicht, also einestheils
seine Anlagekosten und anderntheils die erforderliche Arbeit zu seiner
Bewegung.

Je grösser aber die Leistung eines Bessemerwerkes ist, d. h. je

[Abbildung] Fig. 264.
mehr Einsätze in bestimmter Zeit verarbeitet werden, desto mehr Raum
muss für die Aufstellung der Gussformen vorhanden sein.

Bei einer Gruppirung der Birnen nach dem beschriebenen Systeme
geht immerhin die volle Hälfte des ganzen Kreises, in welchem die
Giesspfanne sich bewegt, für die Aufstellung der Gussformen verloren.
Dieser Uebelstand wird abgeschwächt, wenn man die Birnen, statt sie
diametral einander gegenüber zu stellen, näher an einander bringt, so
dass der Giesskrahn nunmehr einen grösseren Bogen bestreichen kann.
Entweder stellt man in diesem Falle die Birnen parallel neben einander
(Fig. 264), so dass ihre Drehungsachsen in einer geraden Linie liegen,
und nennt diese Anordnung das amerikanische System; oder die
Birnen sind radial gegen den Drehungspunkt des Giesskrahnes gestellt.
Je geringer der Abstand der Birnen von einander ist, desto mehr Raum

Der Bessemer- und der Thomasprocess.
d d d sind Cupolöfen, von denen der kleinere in der Mitte für das
Schmelzen des später zuzusetzenden Spiegeleisens bestimmt ist. Hinter
denselben ist die Gichtbühne e angeordnet. f f sind zwei Schornsteine
zur Ableitung der aus den Birnen entweichenden Gase und Dämpfe.
Die Giessgrube dieser Anlagen pflegt einen Durchmesser von 6—7 m,
bei neueren Anlagen 8—9 m zu besitzen. Mit dem Durchmesser der
Grube wächst zwar die Zahl der Gussformen, welche sich mit einem
Male in derselben aufstellen lassen, zugleich aber der erforderliche
Durchmesser des Krahnes und mit diesem sein Gewicht, also einestheils
seine Anlagekosten und anderntheils die erforderliche Arbeit zu seiner
Bewegung.

Je grösser aber die Leistung eines Bessemerwerkes ist, d. h. je

[Abbildung] Fig. 264.
mehr Einsätze in bestimmter Zeit verarbeitet werden, desto mehr Raum
muss für die Aufstellung der Gussformen vorhanden sein.

Bei einer Gruppirung der Birnen nach dem beschriebenen Systeme
geht immerhin die volle Hälfte des ganzen Kreises, in welchem die
Giesspfanne sich bewegt, für die Aufstellung der Gussformen verloren.
Dieser Uebelstand wird abgeschwächt, wenn man die Birnen, statt sie
diametral einander gegenüber zu stellen, näher an einander bringt, so
dass der Giesskrahn nunmehr einen grösseren Bogen bestreichen kann.
Entweder stellt man in diesem Falle die Birnen parallel neben einander
(Fig. 264), so dass ihre Drehungsachsen in einer geraden Linie liegen,
und nennt diese Anordnung das amerikanische System; oder die
Birnen sind radial gegen den Drehungspunkt des Giesskrahnes gestellt.
Je geringer der Abstand der Birnen von einander ist, desto mehr Raum

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[897/0985] Der Bessemer- und der Thomasprocess. d d d sind Cupolöfen, von denen der kleinere in der Mitte für das Schmelzen des später zuzusetzenden Spiegeleisens bestimmt ist. Hinter denselben ist die Gichtbühne e angeordnet. f f sind zwei Schornsteine zur Ableitung der aus den Birnen entweichenden Gase und Dämpfe. Die Giessgrube dieser Anlagen pflegt einen Durchmesser von 6—7 m, bei neueren Anlagen 8—9 m zu besitzen. Mit dem Durchmesser der Grube wächst zwar die Zahl der Gussformen, welche sich mit einem Male in derselben aufstellen lassen, zugleich aber der erforderliche Durchmesser des Krahnes und mit diesem sein Gewicht, also einestheils seine Anlagekosten und anderntheils die erforderliche Arbeit zu seiner Bewegung. Je grösser aber die Leistung eines Bessemerwerkes ist, d. h. je [Abbildung Fig. 264.] mehr Einsätze in bestimmter Zeit verarbeitet werden, desto mehr Raum muss für die Aufstellung der Gussformen vorhanden sein. Bei einer Gruppirung der Birnen nach dem beschriebenen Systeme geht immerhin die volle Hälfte des ganzen Kreises, in welchem die Giesspfanne sich bewegt, für die Aufstellung der Gussformen verloren. Dieser Uebelstand wird abgeschwächt, wenn man die Birnen, statt sie diametral einander gegenüber zu stellen, näher an einander bringt, so dass der Giesskrahn nunmehr einen grösseren Bogen bestreichen kann. Entweder stellt man in diesem Falle die Birnen parallel neben einander (Fig. 264), so dass ihre Drehungsachsen in einer geraden Linie liegen, und nennt diese Anordnung das amerikanische System; oder die Birnen sind radial gegen den Drehungspunkt des Giesskrahnes gestellt. Je geringer der Abstand der Birnen von einander ist, desto mehr Raum

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 897. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/985>, abgerufen am 04.12.2024.