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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Tiegelgussstahldarstellung.
feuerung verdrängt; aber freilich sind sie ganz erheblich kostspieliger
in der Anlage, und sie erfordern, damit sie ihre Aufgabe erfüllen
können, einen möglichst ununterbrochenen Betrieb.1) Aus diesen
Gründen eignen sie sich weit mehr für einen Betrieb im grossen Maass-
stabe als für kleine Anlagen.

Ein Tiegelschmelzofen mit Siemensfeuerung wurde bereits in Fig. 19
bis 24 auf S. 116 mit allen Einzelheiten abgebildet; den Herd eines
solchen Ofens zeigt in vergrössertem Maassstabe Fig. 249.2) Durch
Scheidewände pflegt der Ofen in mehrere Abtheilungen getheilt zu sein
(vergl. oben Fig. 19), deren jede vier bis sechs Tiegel aufnimmt, so
dass der ganze Ofen gewöhnlich 18--20 Tiegel enthält. Die Tiegel
pflegt man, wie Fig. 249 erkennen lässt, in zwei oder auch drei Reihen
hinter einander aufzustellen. Ueber den Tiegeln jeder Abtheilung be-

[Abbildung] Fig. 249.
findet sich in der Decke des Ofens eine gemeinschaftliche Einsatz-
öffnung, welche durch einzelne, dicht neben einander liegende Deckel
abgedeckt ist. Die Einrichtung der Deckel ergiebt sich aus Fig. 249
und Fig. 19; jeder Deckel bedeckt zwei Tiegel und hängt an einer
auf einer Eisenschiene laufenden Rolle, so dass er leicht zur Seite
bewegt werden kann, nachdem er mit Hilfe der in der Abbildung
erkennbaren Handhabe emporgehoben wurde.

In der eisernen Herdplatte sind unterhalb der Tiegel Oeffnungen
angebracht, die durch Thondeckel geschlossen sind. In der Abbildung
ist eine solche Oeffnung im Schnitte sichtbar. Ist ein Tiegel leck
geworden, so durchstösst man mit einer Eisenstange die Thondeckel,

1) Vergl. die Erörterungen auf S. 119.
2) Aus J. S. Jeans, Steel, its history, manufacture, properties and uses.

Die Tiegelgussstahldarstellung.
feuerung verdrängt; aber freilich sind sie ganz erheblich kostspieliger
in der Anlage, und sie erfordern, damit sie ihre Aufgabe erfüllen
können, einen möglichst ununterbrochenen Betrieb.1) Aus diesen
Gründen eignen sie sich weit mehr für einen Betrieb im grossen Maass-
stabe als für kleine Anlagen.

Ein Tiegelschmelzofen mit Siemensfeuerung wurde bereits in Fig. 19
bis 24 auf S. 116 mit allen Einzelheiten abgebildet; den Herd eines
solchen Ofens zeigt in vergrössertem Maassstabe Fig. 249.2) Durch
Scheidewände pflegt der Ofen in mehrere Abtheilungen getheilt zu sein
(vergl. oben Fig. 19), deren jede vier bis sechs Tiegel aufnimmt, so
dass der ganze Ofen gewöhnlich 18—20 Tiegel enthält. Die Tiegel
pflegt man, wie Fig. 249 erkennen lässt, in zwei oder auch drei Reihen
hinter einander aufzustellen. Ueber den Tiegeln jeder Abtheilung be-

[Abbildung] Fig. 249.
findet sich in der Decke des Ofens eine gemeinschaftliche Einsatz-
öffnung, welche durch einzelne, dicht neben einander liegende Deckel
abgedeckt ist. Die Einrichtung der Deckel ergiebt sich aus Fig. 249
und Fig. 19; jeder Deckel bedeckt zwei Tiegel und hängt an einer
auf einer Eisenschiene laufenden Rolle, so dass er leicht zur Seite
bewegt werden kann, nachdem er mit Hilfe der in der Abbildung
erkennbaren Handhabe emporgehoben wurde.

In der eisernen Herdplatte sind unterhalb der Tiegel Oeffnungen
angebracht, die durch Thondeckel geschlossen sind. In der Abbildung
ist eine solche Oeffnung im Schnitte sichtbar. Ist ein Tiegel leck
geworden, so durchstösst man mit einer Eisenstange die Thondeckel,

1) Vergl. die Erörterungen auf S. 119.
2) Aus J. S. Jeans, Steel, its history, manufacture, properties and uses.
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[847/0927] Die Tiegelgussstahldarstellung. feuerung verdrängt; aber freilich sind sie ganz erheblich kostspieliger in der Anlage, und sie erfordern, damit sie ihre Aufgabe erfüllen können, einen möglichst ununterbrochenen Betrieb. 1) Aus diesen Gründen eignen sie sich weit mehr für einen Betrieb im grossen Maass- stabe als für kleine Anlagen. Ein Tiegelschmelzofen mit Siemensfeuerung wurde bereits in Fig. 19 bis 24 auf S. 116 mit allen Einzelheiten abgebildet; den Herd eines solchen Ofens zeigt in vergrössertem Maassstabe Fig. 249. 2) Durch Scheidewände pflegt der Ofen in mehrere Abtheilungen getheilt zu sein (vergl. oben Fig. 19), deren jede vier bis sechs Tiegel aufnimmt, so dass der ganze Ofen gewöhnlich 18—20 Tiegel enthält. Die Tiegel pflegt man, wie Fig. 249 erkennen lässt, in zwei oder auch drei Reihen hinter einander aufzustellen. Ueber den Tiegeln jeder Abtheilung be- [Abbildung Fig. 249.] findet sich in der Decke des Ofens eine gemeinschaftliche Einsatz- öffnung, welche durch einzelne, dicht neben einander liegende Deckel abgedeckt ist. Die Einrichtung der Deckel ergiebt sich aus Fig. 249 und Fig. 19; jeder Deckel bedeckt zwei Tiegel und hängt an einer auf einer Eisenschiene laufenden Rolle, so dass er leicht zur Seite bewegt werden kann, nachdem er mit Hilfe der in der Abbildung erkennbaren Handhabe emporgehoben wurde. In der eisernen Herdplatte sind unterhalb der Tiegel Oeffnungen angebracht, die durch Thondeckel geschlossen sind. In der Abbildung ist eine solche Oeffnung im Schnitte sichtbar. Ist ein Tiegel leck geworden, so durchstösst man mit einer Eisenstange die Thondeckel, 1) Vergl. die Erörterungen auf S. 119. 2) Aus J. S. Jeans, Steel, its history, manufacture, properties and uses.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 847. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/927>, abgerufen am 04.12.2024.