Tonnen Koks verbrauchen, durch die Gewinnung jener Nebenerzeug- nisse eine jährliche Ersparniss von 27 Millionen Mark zu erzielen sein werde (per Tonne Koks 140 kg Ammoniakwasser a 100 kg 2--2.5 M. und 33 kg Theer a 100 kg 3,8 M.). Allerdings ist hierbei nicht ausser Acht zu lassen, dass die Ausbeute an jenen Nebenerzeugnissen nach der Beschaffenheit der zur Verkokung gelangenden Kohlen eine sehr verschiedene sein wird, wie die früher mitgetheilten Ziffern (S. 43--46) beweisen, und dass sie gerade bei denjenigen Kohlen am geringsten ausfällt, welche sich am besten zur Darstellung dieser Koks eignen. Ganz allgemein wird auch die Menge des erfolgenden Theeres um so geringer sein, je stärker der Ofen erhitzt wird, da erfahrungsmässig Theerbildung in hoher Temperatur, welche zerlegend auf Kohlenwasser- stoffe unter Abscheidung von Graphit und Bildung von leichtem Kohlen- wasserstoffgase (C H4) einwirkt, eingeschränkt wird.
[Abbildung]
Fig. 4.
Mehrfach scheiterten derartige Versuche an der Beeinträchtigung der Koksqualität durch die Entziehung jener Nebenerzeugnisse; erst in der neuesten Zeit, seitdem der Bedarf an letzteren nicht nur erheb- lich gestiegen ist, hat man auch auf Eisenwerken angefangen, der Ge- winnung derselben eine höhere Bedeutung beizumessen. Die aus dem Ofen austretenden Gase werden dabei nach einer Condensationsvorrich-
Die Brennstoffe.
Tonnen Koks verbrauchen, durch die Gewinnung jener Nebenerzeug- nisse eine jährliche Ersparniss von 27 Millionen Mark zu erzielen sein werde (per Tonne Koks 140 kg Ammoniakwasser à 100 kg 2—2.5 ℳ. und 33 kg Theer à 100 kg 3,8 ℳ.). Allerdings ist hierbei nicht ausser Acht zu lassen, dass die Ausbeute an jenen Nebenerzeugnissen nach der Beschaffenheit der zur Verkokung gelangenden Kohlen eine sehr verschiedene sein wird, wie die früher mitgetheilten Ziffern (S. 43—46) beweisen, und dass sie gerade bei denjenigen Kohlen am geringsten ausfällt, welche sich am besten zur Darstellung dieser Koks eignen. Ganz allgemein wird auch die Menge des erfolgenden Theeres um so geringer sein, je stärker der Ofen erhitzt wird, da erfahrungsmässig Theerbildung in hoher Temperatur, welche zerlegend auf Kohlenwasser- stoffe unter Abscheidung von Graphit und Bildung von leichtem Kohlen- wasserstoffgase (C H4) einwirkt, eingeschränkt wird.
[Abbildung]
Fig. 4.
Mehrfach scheiterten derartige Versuche an der Beeinträchtigung der Koksqualität durch die Entziehung jener Nebenerzeugnisse; erst in der neuesten Zeit, seitdem der Bedarf an letzteren nicht nur erheb- lich gestiegen ist, hat man auch auf Eisenwerken angefangen, der Ge- winnung derselben eine höhere Bedeutung beizumessen. Die aus dem Ofen austretenden Gase werden dabei nach einer Condensationsvorrich-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0092"n="64"/><fwplace="top"type="header">Die Brennstoffe.</fw><lb/>
Tonnen Koks verbrauchen, durch die Gewinnung jener Nebenerzeug-<lb/>
nisse eine jährliche Ersparniss von 27 Millionen Mark zu erzielen sein<lb/>
werde (per Tonne Koks 140 kg Ammoniakwasser à 100 kg 2—2.<hirendition="#sub">5</hi>ℳ.<lb/>
und 33 kg Theer à 100 kg 3,<hirendition="#sub">8</hi>ℳ.). Allerdings ist hierbei nicht ausser<lb/>
Acht zu lassen, dass die Ausbeute an jenen Nebenerzeugnissen nach<lb/>
der Beschaffenheit der zur Verkokung gelangenden Kohlen eine sehr<lb/>
verschiedene sein wird, wie die früher mitgetheilten Ziffern (S. 43—46)<lb/>
beweisen, und dass sie gerade bei denjenigen Kohlen am geringsten<lb/>
ausfällt, welche sich am besten zur Darstellung dieser Koks eignen.<lb/>
Ganz allgemein wird auch die Menge des erfolgenden Theeres um so<lb/>
geringer sein, je stärker der Ofen erhitzt wird, da erfahrungsmässig<lb/>
Theerbildung in hoher Temperatur, welche zerlegend auf Kohlenwasser-<lb/>
stoffe unter Abscheidung von Graphit und Bildung von leichtem Kohlen-<lb/>
wasserstoffgase (C H<hirendition="#sub">4</hi>) einwirkt, eingeschränkt wird.</p><lb/><figure><head>Fig. 4.</head></figure><lb/><p>Mehrfach scheiterten derartige Versuche an der Beeinträchtigung<lb/>
der Koksqualität durch die Entziehung jener Nebenerzeugnisse; erst<lb/>
in der neuesten Zeit, seitdem der Bedarf an letzteren nicht nur erheb-<lb/>
lich gestiegen ist, hat man auch auf Eisenwerken angefangen, der Ge-<lb/>
winnung derselben eine höhere Bedeutung beizumessen. Die aus dem<lb/>
Ofen austretenden Gase werden dabei nach einer Condensationsvorrich-<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[64/0092]
Die Brennstoffe.
Tonnen Koks verbrauchen, durch die Gewinnung jener Nebenerzeug-
nisse eine jährliche Ersparniss von 27 Millionen Mark zu erzielen sein
werde (per Tonne Koks 140 kg Ammoniakwasser à 100 kg 2—2.5 ℳ.
und 33 kg Theer à 100 kg 3,8 ℳ.). Allerdings ist hierbei nicht ausser
Acht zu lassen, dass die Ausbeute an jenen Nebenerzeugnissen nach
der Beschaffenheit der zur Verkokung gelangenden Kohlen eine sehr
verschiedene sein wird, wie die früher mitgetheilten Ziffern (S. 43—46)
beweisen, und dass sie gerade bei denjenigen Kohlen am geringsten
ausfällt, welche sich am besten zur Darstellung dieser Koks eignen.
Ganz allgemein wird auch die Menge des erfolgenden Theeres um so
geringer sein, je stärker der Ofen erhitzt wird, da erfahrungsmässig
Theerbildung in hoher Temperatur, welche zerlegend auf Kohlenwasser-
stoffe unter Abscheidung von Graphit und Bildung von leichtem Kohlen-
wasserstoffgase (C H4) einwirkt, eingeschränkt wird.
[Abbildung Fig. 4.]
Mehrfach scheiterten derartige Versuche an der Beeinträchtigung
der Koksqualität durch die Entziehung jener Nebenerzeugnisse; erst
in der neuesten Zeit, seitdem der Bedarf an letzteren nicht nur erheb-
lich gestiegen ist, hat man auch auf Eisenwerken angefangen, der Ge-
winnung derselben eine höhere Bedeutung beizumessen. Die aus dem
Ofen austretenden Gase werden dabei nach einer Condensationsvorrich-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/92>, abgerufen am 05.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.