Kohlensäurebildung, liefern höhere Verbrennungstemperaturen und sind widerstandsfähiger gegen mechanische Einflüsse. Aus diesen Gründen zieht man dichtere Koks für die meisten Verwendungen den poröseren, leichteren Koks vor, wenn auch nicht ausser Acht gelassen werden darf, dass bei der Verwendung für einen reducirenden Schmelzprocess, wie z. B. im Eisenhochofen, bei welchem aller freie Sauerstoff wie alle Kohlensäure möglichst rasch durch Verbrennung von Kohle zu Kohlen- oxyd zum Verschwinden gebracht werden muss, eine allzu grosse Dichtig- keit des Brennstoffes keineswegs förderlich wirkt, sofern man nicht im Stande ist, durch Gegenmittel -- beim Eisenhochofen Anwendung stark erhitzten Windes -- der stärkeren Neigung des dichten Brennstoffes zur Kohlensäurebildung entgegen zu wirken.
Auch aus diesem Grunde, d. h. wegen der dichteren Beschaffen- heit der erfolgenden Koks, zieht man im Allgemeinen die gasärmeren, weniger gut backenden Kohlen den gasreicheren als Material für den Verkokungsprocess vor. Je schwieriger aber die Steinkohle backt, desto höher muss die Temperatur bei der Verkokung sein, und desto schneller muss der Verkokungsprocess verlaufen, wenn brauchbare Koks erzielt werden sollen; anderentheils werden auch aus gasreicheren, leicht backen- den Steinkohlen noch verhältnissmässig dichte Koks erfolgen können, wenn die Zersetzung nicht allzu beschleunigt verläuft, und wenn wäh- rend derselben die Kohlen einem starken Drucke ausgesetzt werden, unter welchem der räumliche Inhalt der entweichenden Gase ent- sprechend verringert wird.
Es folgt hieraus, dass die Regelung des Verkokungsprocesses, ins- besondere die Wahl des anzuwendenden Apparates, grossentheils von der Beschaffenheit der zu verwendenden Steinkohlen abhängig sein muss; und anderentheils, dass man oft im Stande sein wird, durch Vermischung mehrerer Steinkohlensorten -- schlecht backender, kohlen- stoffreicher mit gut backenden, gasreicheren -- ein geeigneteres Material für die Verkokung zu gewinnen, als es eine einzelne der vorhandenen Sorten zu liefern vermag. Auch diese innige Vermischung verschiedener Sorten wird natürlich durch den feinstückigen Zustand erleichtert, in welchem die aufbereiteten Kohlen zur Verkokung gelangen.
Wie bei der Verkohlung des Holzes, des Torfes u. s. w. unter- scheidet man bei der Verkokung der Steinkohlen Meiler- und Ofen- verkokung.
Die Meilerverkokung ist die älteste Methode und der Holz- verkohlung in Meilern nachgeahmt. Sie gestattet selbstverständlich nicht die Anwendung feinstückiger, also aufbereiteter Steinkohlen; zur Durch- führung derselben muss, wie bei der Meilerverkohlung des Holzes, ein Theil der Kohlensubstanz selbst verbrannt werden, und das Ausbringen ist deshalb ungünstig. Es erklärt sich hieraus, dass diese Methode nur noch verhältnissmässig selten -- in England und an einigen Orten Ober- schlesiens -- und nur da in Anwendung ist, wo aschenarme, billige Kohlen zur Verwendung stehen. In Oberschlesien (Königshütte, Borsig- werk u. a. a. O.) verkokt man in dieser Weise jene a. S. 43 erwähnten, an flüchtigen Körpern reichen Sinterkohlen und stellt daraus brauchbare
Der Koks; Darstellung.
Kohlensäurebildung, liefern höhere Verbrennungstemperaturen und sind widerstandsfähiger gegen mechanische Einflüsse. Aus diesen Gründen zieht man dichtere Koks für die meisten Verwendungen den poröseren, leichteren Koks vor, wenn auch nicht ausser Acht gelassen werden darf, dass bei der Verwendung für einen reducirenden Schmelzprocess, wie z. B. im Eisenhochofen, bei welchem aller freie Sauerstoff wie alle Kohlensäure möglichst rasch durch Verbrennung von Kohle zu Kohlen- oxyd zum Verschwinden gebracht werden muss, eine allzu grosse Dichtig- keit des Brennstoffes keineswegs förderlich wirkt, sofern man nicht im Stande ist, durch Gegenmittel — beim Eisenhochofen Anwendung stark erhitzten Windes — der stärkeren Neigung des dichten Brennstoffes zur Kohlensäurebildung entgegen zu wirken.
Auch aus diesem Grunde, d. h. wegen der dichteren Beschaffen- heit der erfolgenden Koks, zieht man im Allgemeinen die gasärmeren, weniger gut backenden Kohlen den gasreicheren als Material für den Verkokungsprocess vor. Je schwieriger aber die Steinkohle backt, desto höher muss die Temperatur bei der Verkokung sein, und desto schneller muss der Verkokungsprocess verlaufen, wenn brauchbare Koks erzielt werden sollen; anderentheils werden auch aus gasreicheren, leicht backen- den Steinkohlen noch verhältnissmässig dichte Koks erfolgen können, wenn die Zersetzung nicht allzu beschleunigt verläuft, und wenn wäh- rend derselben die Kohlen einem starken Drucke ausgesetzt werden, unter welchem der räumliche Inhalt der entweichenden Gase ent- sprechend verringert wird.
Es folgt hieraus, dass die Regelung des Verkokungsprocesses, ins- besondere die Wahl des anzuwendenden Apparates, grossentheils von der Beschaffenheit der zu verwendenden Steinkohlen abhängig sein muss; und anderentheils, dass man oft im Stande sein wird, durch Vermischung mehrerer Steinkohlensorten — schlecht backender, kohlen- stoffreicher mit gut backenden, gasreicheren — ein geeigneteres Material für die Verkokung zu gewinnen, als es eine einzelne der vorhandenen Sorten zu liefern vermag. Auch diese innige Vermischung verschiedener Sorten wird natürlich durch den feinstückigen Zustand erleichtert, in welchem die aufbereiteten Kohlen zur Verkokung gelangen.
Wie bei der Verkohlung des Holzes, des Torfes u. s. w. unter- scheidet man bei der Verkokung der Steinkohlen Meiler- und Ofen- verkokung.
Die Meilerverkokung ist die älteste Methode und der Holz- verkohlung in Meilern nachgeahmt. Sie gestattet selbstverständlich nicht die Anwendung feinstückiger, also aufbereiteter Steinkohlen; zur Durch- führung derselben muss, wie bei der Meilerverkohlung des Holzes, ein Theil der Kohlensubstanz selbst verbrannt werden, und das Ausbringen ist deshalb ungünstig. Es erklärt sich hieraus, dass diese Methode nur noch verhältnissmässig selten — in England und an einigen Orten Ober- schlesiens — und nur da in Anwendung ist, wo aschenarme, billige Kohlen zur Verwendung stehen. In Oberschlesien (Königshütte, Borsig- werk u. a. a. O.) verkokt man in dieser Weise jene a. S. 43 erwähnten, an flüchtigen Körpern reichen Sinterkohlen und stellt daraus brauchbare
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[61/0089]
Der Koks; Darstellung.
Kohlensäurebildung, liefern höhere Verbrennungstemperaturen und sind
widerstandsfähiger gegen mechanische Einflüsse. Aus diesen Gründen
zieht man dichtere Koks für die meisten Verwendungen den poröseren,
leichteren Koks vor, wenn auch nicht ausser Acht gelassen werden
darf, dass bei der Verwendung für einen reducirenden Schmelzprocess,
wie z. B. im Eisenhochofen, bei welchem aller freie Sauerstoff wie alle
Kohlensäure möglichst rasch durch Verbrennung von Kohle zu Kohlen-
oxyd zum Verschwinden gebracht werden muss, eine allzu grosse Dichtig-
keit des Brennstoffes keineswegs förderlich wirkt, sofern man nicht im
Stande ist, durch Gegenmittel — beim Eisenhochofen Anwendung stark
erhitzten Windes — der stärkeren Neigung des dichten Brennstoffes zur
Kohlensäurebildung entgegen zu wirken.
Auch aus diesem Grunde, d. h. wegen der dichteren Beschaffen-
heit der erfolgenden Koks, zieht man im Allgemeinen die gasärmeren,
weniger gut backenden Kohlen den gasreicheren als Material für den
Verkokungsprocess vor. Je schwieriger aber die Steinkohle backt, desto
höher muss die Temperatur bei der Verkokung sein, und desto schneller
muss der Verkokungsprocess verlaufen, wenn brauchbare Koks erzielt
werden sollen; anderentheils werden auch aus gasreicheren, leicht backen-
den Steinkohlen noch verhältnissmässig dichte Koks erfolgen können,
wenn die Zersetzung nicht allzu beschleunigt verläuft, und wenn wäh-
rend derselben die Kohlen einem starken Drucke ausgesetzt werden,
unter welchem der räumliche Inhalt der entweichenden Gase ent-
sprechend verringert wird.
Es folgt hieraus, dass die Regelung des Verkokungsprocesses, ins-
besondere die Wahl des anzuwendenden Apparates, grossentheils von
der Beschaffenheit der zu verwendenden Steinkohlen abhängig sein
muss; und anderentheils, dass man oft im Stande sein wird, durch
Vermischung mehrerer Steinkohlensorten — schlecht backender, kohlen-
stoffreicher mit gut backenden, gasreicheren — ein geeigneteres Material
für die Verkokung zu gewinnen, als es eine einzelne der vorhandenen
Sorten zu liefern vermag. Auch diese innige Vermischung verschiedener
Sorten wird natürlich durch den feinstückigen Zustand erleichtert, in
welchem die aufbereiteten Kohlen zur Verkokung gelangen.
Wie bei der Verkohlung des Holzes, des Torfes u. s. w. unter-
scheidet man bei der Verkokung der Steinkohlen Meiler- und Ofen-
verkokung.
Die Meilerverkokung ist die älteste Methode und der Holz-
verkohlung in Meilern nachgeahmt. Sie gestattet selbstverständlich nicht
die Anwendung feinstückiger, also aufbereiteter Steinkohlen; zur Durch-
führung derselben muss, wie bei der Meilerverkohlung des Holzes, ein
Theil der Kohlensubstanz selbst verbrannt werden, und das Ausbringen
ist deshalb ungünstig. Es erklärt sich hieraus, dass diese Methode nur
noch verhältnissmässig selten — in England und an einigen Orten Ober-
schlesiens — und nur da in Anwendung ist, wo aschenarme, billige
Kohlen zur Verwendung stehen. In Oberschlesien (Königshütte, Borsig-
werk u. a. a. O.) verkokt man in dieser Weise jene a. S. 43 erwähnten, an
flüchtigen Körpern reichen Sinterkohlen und stellt daraus brauchbare
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/89>, abgerufen am 05.12.2024.
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