desselben zwischen den Walzen hindurchgegangen, ein anderer Theil noch zurückgeblieben ist, der Länge nach zerschnitten, und die Form- veränderung, welche jene Stiftchen erlitten haben, lässt nunmehr die stattgehabten Verschiebungen erkennen. Fig. 182 giebt ein ungefähres Bild derselben. Unter dem Drucke der Walzen entsteht bei a b, d. h. vor dem Eintreten des Stabes, eine Verdickung; auch der austretende Stab hat nicht genau die Stärke des Abstandes der beiden Walzen-
[Abbildung]
Fig. 182.
oberflächen von einander, sondern ist ein wenig dicker, ein Umstand, welcher bei Herstellung von Stäben mit genau vorgeschriebenen Ab- messungen Beachtung verdient.
Die Geschwindigkeit des Walzstückes ist beim Eintreten zwischen die Walzen geringer als die der Walzenoberfläche; die Reibung reicht eben nicht aus, dem Walzstücke die volle Geschwindigkeit zu ertheilen und in der Nähe der Eintrittsstelle gleiten deshalb die Walzenober- flächen auf der Oberfläche des ersteren. Die stattfindende Streckung aber muss naturgemäss eine Beschleunigung der Bewegungsgeschwindig- keit desselben während des Durchganges hervorbringen; und beim Aus- treten aus den Walzen ist daher diese Bewegungsgeschwindigkeit regel- mässig grösser als die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen. Je stärker die Streckung, desto stärker ist auch dieses Voreilen des Walzstückes.
Die allgemeine Einrichtung eines Duowalzwerkes ist durch die Ab- bildung Fig. 183 veranschaulicht. A A sind die Walzenständer, in denen sich die Lager für die Walzenzapfen befinden, B B zwei Paar kalibrirter Walzen. Je zwei zu einander gehörige Walzenständer bilden zusammen ein Walzgerüst und sind oben und unten durch Ankerschrauben mit einander verbunden (die unteren Anker sind in der Abbildung durch die Rippen der Fundamentplatte V verdeckt und deshalb nicht sichtbar). Ein Walzwerk oder eine Walzstrecke kann unter Umständen nur ein einziges Walzgerüst mit den zugehörigen Walzen enthalten; häufiger sind, wie in der Abbildung, zwei Walzgerüste mit einander gekuppelt,
von einander betrug 25 mm. Durch Aetzen der nach dem Walzen hergestellten Schnittfläche wurden dann die stattgehabten Veränderungen deutlich sichtbar. Vergl. Literatur.
Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
desselben zwischen den Walzen hindurchgegangen, ein anderer Theil noch zurückgeblieben ist, der Länge nach zerschnitten, und die Form- veränderung, welche jene Stiftchen erlitten haben, lässt nunmehr die stattgehabten Verschiebungen erkennen. Fig. 182 giebt ein ungefähres Bild derselben. Unter dem Drucke der Walzen entsteht bei a b, d. h. vor dem Eintreten des Stabes, eine Verdickung; auch der austretende Stab hat nicht genau die Stärke des Abstandes der beiden Walzen-
[Abbildung]
Fig. 182.
oberflächen von einander, sondern ist ein wenig dicker, ein Umstand, welcher bei Herstellung von Stäben mit genau vorgeschriebenen Ab- messungen Beachtung verdient.
Die Geschwindigkeit des Walzstückes ist beim Eintreten zwischen die Walzen geringer als die der Walzenoberfläche; die Reibung reicht eben nicht aus, dem Walzstücke die volle Geschwindigkeit zu ertheilen und in der Nähe der Eintrittsstelle gleiten deshalb die Walzenober- flächen auf der Oberfläche des ersteren. Die stattfindende Streckung aber muss naturgemäss eine Beschleunigung der Bewegungsgeschwindig- keit desselben während des Durchganges hervorbringen; und beim Aus- treten aus den Walzen ist daher diese Bewegungsgeschwindigkeit regel- mässig grösser als die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen. Je stärker die Streckung, desto stärker ist auch dieses Voreilen des Walzstückes.
Die allgemeine Einrichtung eines Duowalzwerkes ist durch die Ab- bildung Fig. 183 veranschaulicht. A A sind die Walzenständer, in denen sich die Lager für die Walzenzapfen befinden, B B zwei Paar kalibrirter Walzen. Je zwei zu einander gehörige Walzenständer bilden zusammen ein Walzgerüst und sind oben und unten durch Ankerschrauben mit einander verbunden (die unteren Anker sind in der Abbildung durch die Rippen der Fundamentplatte V verdeckt und deshalb nicht sichtbar). Ein Walzwerk oder eine Walzstrecke kann unter Umständen nur ein einziges Walzgerüst mit den zugehörigen Walzen enthalten; häufiger sind, wie in der Abbildung, zwei Walzgerüste mit einander gekuppelt,
von einander betrug 25 mm. Durch Aetzen der nach dem Walzen hergestellten Schnittfläche wurden dann die stattgehabten Veränderungen deutlich sichtbar. Vergl. Literatur.
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Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
desselben zwischen den Walzen hindurchgegangen, ein anderer Theil
noch zurückgeblieben ist, der Länge nach zerschnitten, und die Form-
veränderung, welche jene Stiftchen erlitten haben, lässt nunmehr die
stattgehabten Verschiebungen erkennen. Fig. 182 giebt ein ungefähres
Bild derselben. Unter dem Drucke der Walzen entsteht bei a b, d. h.
vor dem Eintreten des Stabes, eine Verdickung; auch der austretende
Stab hat nicht genau die Stärke des Abstandes der beiden Walzen-
[Abbildung Fig. 182.]
oberflächen von einander, sondern ist ein wenig dicker, ein Umstand,
welcher bei Herstellung von Stäben mit genau vorgeschriebenen Ab-
messungen Beachtung verdient.
Die Geschwindigkeit des Walzstückes ist beim Eintreten zwischen
die Walzen geringer als die der Walzenoberfläche; die Reibung reicht
eben nicht aus, dem Walzstücke die volle Geschwindigkeit zu ertheilen
und in der Nähe der Eintrittsstelle gleiten deshalb die Walzenober-
flächen auf der Oberfläche des ersteren. Die stattfindende Streckung
aber muss naturgemäss eine Beschleunigung der Bewegungsgeschwindig-
keit desselben während des Durchganges hervorbringen; und beim Aus-
treten aus den Walzen ist daher diese Bewegungsgeschwindigkeit regel-
mässig grösser als die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen. Je stärker
die Streckung, desto stärker ist auch dieses Voreilen des Walzstückes.
Die allgemeine Einrichtung eines Duowalzwerkes ist durch die Ab-
bildung Fig. 183 veranschaulicht. A A sind die Walzenständer, in denen
sich die Lager für die Walzenzapfen befinden, B B zwei Paar kalibrirter
Walzen. Je zwei zu einander gehörige Walzenständer bilden zusammen
ein Walzgerüst und sind oben und unten durch Ankerschrauben mit
einander verbunden (die unteren Anker sind in der Abbildung durch
die Rippen der Fundamentplatte V verdeckt und deshalb nicht sichtbar).
Ein Walzwerk oder eine Walzstrecke kann unter Umständen nur ein
einziges Walzgerüst mit den zugehörigen Walzen enthalten; häufiger
sind, wie in der Abbildung, zwei Walzgerüste mit einander gekuppelt,
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1) von einander betrug 25 mm. Durch Aetzen der nach dem Walzen hergestellten
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Literatur.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 700. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/770>, abgerufen am 22.11.2024.
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