und Schlagzahl wünschenswerth; gerade die schwersten Arbeitsstücke, welche die kräftigsten Schläge erfordern, lassen sich am schwierigsten handhaben, und aus diesem Grunde pflegt ein langsamerer Gang des Hammers für ihre Bearbeitung erforderlich zu sein.
Bei dem Dampfhammer kann man in jedem beliebigen Stande des Bäres den Hub unterbrechen, indem man den Dampfzufluss ab- sperrt, also mit geringerer und grösserer Hubhöhe arbeiten; man kann den Bär beliebig lange in der Höhe schwebend erhalten, wodurch das erforderliche Drehen und Wenden des Arbeitsstückes vor erfolgendem Schlage natürlicherweise ganz erheblich erleichtert wird; man kann endlich auch bei einem schweren Hammer die Schlagwirkung ganz beliebig abmindern, indem man vor dem beendigten Niederfallen wieder frischen Dampf unter den Kolben zutreten lässt. Es ist ein bekanntes Kunststückchen der Führer schwerer Dampfhämmer, eine auf dem Ambos liegende Nuss zu zerknacken, ohne den Kern zu beschädigen.
Diese Vorzüge allein schon genügen, dem Dampfhammer beim Grossbetriebe, wo seine höheren Anlage- und Unterhaltungskosten weniger in Betracht kommen, ein entschiedenes Uebergewicht über jene älteren und einfacheren Stielhämmer zu verleihen. Es kommt aber noch hinzu, dass die Leistungsfähigkeit (Schlagwirkung) eines Stielhammers aus schon erörterten Gründen über ein gewisses ziemlich beschränktes Maass hinaus nicht gut gesteigert werden kann, diejenige eines Dampfhammers dagegen durch Vergrösserung der Fallhöhe und des Fallgewichtes in fast unbegrenzter Weise und jedenfalls weit über die Leistung auch des grössten Stielhammers hinaus sich ausdehnen lässt. Dieser Um- stand macht den Dampfhammer unentbehrlich, wo sehr schwere Eisen- blöcke verarbeitet werden sollen; und die Fortschritte, welche die Neu- zeit in der Herstellung grosser Schmiedestücke gemacht hat, würden ohne Anwendung der Dampfhämmer unmöglich gewesen sein.
Folgende Zusammenstellung giebt ein ungefähres Bild von dem Gewichte und der Hubhöhe, welche man Dampfhämmern für ver- schiedene Zwecke zu geben pflegt.
[Tabelle]
Der grösste aller bis jetzt gebauten Dampfhämmer, dessen Ver- hältnisse den Ziffern der letzten Reihe entsprechen, wurde Ende der siebenziger Jahre zu Creusot in Frankreich errichtet; die Chabotte
Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
und Schlagzahl wünschenswerth; gerade die schwersten Arbeitsstücke, welche die kräftigsten Schläge erfordern, lassen sich am schwierigsten handhaben, und aus diesem Grunde pflegt ein langsamerer Gang des Hammers für ihre Bearbeitung erforderlich zu sein.
Bei dem Dampfhammer kann man in jedem beliebigen Stande des Bäres den Hub unterbrechen, indem man den Dampfzufluss ab- sperrt, also mit geringerer und grösserer Hubhöhe arbeiten; man kann den Bär beliebig lange in der Höhe schwebend erhalten, wodurch das erforderliche Drehen und Wenden des Arbeitsstückes vor erfolgendem Schlage natürlicherweise ganz erheblich erleichtert wird; man kann endlich auch bei einem schweren Hammer die Schlagwirkung ganz beliebig abmindern, indem man vor dem beendigten Niederfallen wieder frischen Dampf unter den Kolben zutreten lässt. Es ist ein bekanntes Kunststückchen der Führer schwerer Dampfhämmer, eine auf dem Ambos liegende Nuss zu zerknacken, ohne den Kern zu beschädigen.
Diese Vorzüge allein schon genügen, dem Dampfhammer beim Grossbetriebe, wo seine höheren Anlage- und Unterhaltungskosten weniger in Betracht kommen, ein entschiedenes Uebergewicht über jene älteren und einfacheren Stielhämmer zu verleihen. Es kommt aber noch hinzu, dass die Leistungsfähigkeit (Schlagwirkung) eines Stielhammers aus schon erörterten Gründen über ein gewisses ziemlich beschränktes Maass hinaus nicht gut gesteigert werden kann, diejenige eines Dampfhammers dagegen durch Vergrösserung der Fallhöhe und des Fallgewichtes in fast unbegrenzter Weise und jedenfalls weit über die Leistung auch des grössten Stielhammers hinaus sich ausdehnen lässt. Dieser Um- stand macht den Dampfhammer unentbehrlich, wo sehr schwere Eisen- blöcke verarbeitet werden sollen; und die Fortschritte, welche die Neu- zeit in der Herstellung grosser Schmiedestücke gemacht hat, würden ohne Anwendung der Dampfhämmer unmöglich gewesen sein.
Folgende Zusammenstellung giebt ein ungefähres Bild von dem Gewichte und der Hubhöhe, welche man Dampfhämmern für ver- schiedene Zwecke zu geben pflegt.
[Tabelle]
Der grösste aller bis jetzt gebauten Dampfhämmer, dessen Ver- hältnisse den Ziffern der letzten Reihe entsprechen, wurde Ende der siebenziger Jahre zu Creusot in Frankreich errichtet; die Chabotte
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Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
und Schlagzahl wünschenswerth; gerade die schwersten Arbeitsstücke,
welche die kräftigsten Schläge erfordern, lassen sich am schwierigsten
handhaben, und aus diesem Grunde pflegt ein langsamerer Gang des
Hammers für ihre Bearbeitung erforderlich zu sein.
Bei dem Dampfhammer kann man in jedem beliebigen Stande
des Bäres den Hub unterbrechen, indem man den Dampfzufluss ab-
sperrt, also mit geringerer und grösserer Hubhöhe arbeiten; man kann
den Bär beliebig lange in der Höhe schwebend erhalten, wodurch das
erforderliche Drehen und Wenden des Arbeitsstückes vor erfolgendem
Schlage natürlicherweise ganz erheblich erleichtert wird; man kann
endlich auch bei einem schweren Hammer die Schlagwirkung ganz
beliebig abmindern, indem man vor dem beendigten Niederfallen wieder
frischen Dampf unter den Kolben zutreten lässt. Es ist ein bekanntes
Kunststückchen der Führer schwerer Dampfhämmer, eine auf dem
Ambos liegende Nuss zu zerknacken, ohne den Kern zu beschädigen.
Diese Vorzüge allein schon genügen, dem Dampfhammer beim
Grossbetriebe, wo seine höheren Anlage- und Unterhaltungskosten weniger
in Betracht kommen, ein entschiedenes Uebergewicht über jene älteren
und einfacheren Stielhämmer zu verleihen. Es kommt aber noch hinzu,
dass die Leistungsfähigkeit (Schlagwirkung) eines Stielhammers aus
schon erörterten Gründen über ein gewisses ziemlich beschränktes Maass
hinaus nicht gut gesteigert werden kann, diejenige eines Dampfhammers
dagegen durch Vergrösserung der Fallhöhe und des Fallgewichtes in
fast unbegrenzter Weise und jedenfalls weit über die Leistung auch
des grössten Stielhammers hinaus sich ausdehnen lässt. Dieser Um-
stand macht den Dampfhammer unentbehrlich, wo sehr schwere Eisen-
blöcke verarbeitet werden sollen; und die Fortschritte, welche die Neu-
zeit in der Herstellung grosser Schmiedestücke gemacht hat, würden
ohne Anwendung der Dampfhämmer unmöglich gewesen sein.
Folgende Zusammenstellung giebt ein ungefähres Bild von dem
Gewichte und der Hubhöhe, welche man Dampfhämmern für ver-
schiedene Zwecke zu geben pflegt.
Der grösste aller bis jetzt gebauten Dampfhämmer, dessen Ver-
hältnisse den Ziffern der letzten Reihe entsprechen, wurde Ende der
siebenziger Jahre zu Creusot in Frankreich errichtet; die Chabotte
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/752>, abgerufen am 24.11.2024.
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