werden kann; ist dieses Maass erreicht, so kann eine grössere Leistung nur noch durch Vergrösserung des Hammergewichtes erzielt werden.
Andererseits werden die Abmessungen eines Hammers naturgemäss um so kleiner sein, je geringer sein Gewicht ist. Bei allzu geringen Abmessungen im Verhältniss zu der hervorgebrachten Schlagwirkung würde der Hammer selbst der Gefahr einer Zertrümmerung unterliegen. Je kleiner aber die Abmessungen des Hammers sind, auf eine desto kleinere Fläche des Arbeitsstückes wird die Wirkung des einzelnen Schlages zusammengedrängt werden. An der getroffenen Stelle nun wird zwar eine stärkere Formveränderung hierdurch hervorgebracht werden, als wenn bei Anwendung eines grösseren Hammers mit gleicher Schlagwirkung auch eine grössere Fläche getroffen worden wäre; eben hierdurch aber wird die gleichmässige Bearbeitung erschwert und unter Umständen eine Beschädigung des Arbeitsstückes herbeigeführt werden.
Diese Verhältnisse erklären es, dass das Gewicht der in der Eisen- industrie benutzten Hämmer immer mehr gesteigert wurde, je mehr die Abmessungen der Eisenblöcke zunahmen, welche unter denselben be- arbeitet werden sollten, und dass die schwersten Hämmer, welche über- haupt gebaut wurden, für die Bearbeitung des Flussstahles (Tiegelguss- stahles, Bessemerstahles u. s. w.) bestimmt sind, welcher in erheblich grösseren Blöcken als Schweissstahl und Schweisseisen zur Verarbeitung gelangt und auch in der Schmiedetemperatur wesentlich härter ist als Schweisseisen.
Jeder Hammer wird durch den, gewöhnlich aus Gusseisen gefer- tigten Ambos ergänzt, welcher als Unterlage für das in Verarbeitung befindliche Schmiedestück dient.
Die beiden einander zugekehrten, glatt bearbeiteten Flächen des Hammers und Ambos, von denen das Schmiedestück berührt wird, nennt man die Hammer- und Ambosbahn.
Der Ambos ruht auf dem Hammerstocke oder der Chabotte, dazu bestimmt, die überschüssig geleistete, d. h. nicht zu einer Form- veränderung des Arbeitsstückes verbrauchte, Schlagwirkung aufzunehmen und dadurch allzu beträchtliche Erschütterungen der Umgebung des Hammers zu vermeiden. Es ist leicht zu ermessen, dass dieser Zweck um so vollständiger erfüllt werden wird, je grösser das Gewicht dieser Unterlage des Ambos und je elastischer dieselbe fundamentirt ist. Allen grösseren Hämmern giebt man daher gusseiserne Chabotten, deren Gewicht mit dem Gewichte des Hammers zunimmt und oft ins Unge- heure steigt. v. Hauer giebt für die Bemessung dieses Chabotten- gewichtes (insbesondere bei Dampfhämmern) die Formel
für weiches Eisen
[Formel 1]
" Stahl .
[Formel 2]
worin Q das Chabottengewicht in Kilogrammen
" G " Hammergewicht " "
" v die Endgeschwindigkeit in Metern
" g " Fallbeschleunigung (9.810 m) bezeichnet.
Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
werden kann; ist dieses Maass erreicht, so kann eine grössere Leistung nur noch durch Vergrösserung des Hammergewichtes erzielt werden.
Andererseits werden die Abmessungen eines Hammers naturgemäss um so kleiner sein, je geringer sein Gewicht ist. Bei allzu geringen Abmessungen im Verhältniss zu der hervorgebrachten Schlagwirkung würde der Hammer selbst der Gefahr einer Zertrümmerung unterliegen. Je kleiner aber die Abmessungen des Hammers sind, auf eine desto kleinere Fläche des Arbeitsstückes wird die Wirkung des einzelnen Schlages zusammengedrängt werden. An der getroffenen Stelle nun wird zwar eine stärkere Formveränderung hierdurch hervorgebracht werden, als wenn bei Anwendung eines grösseren Hammers mit gleicher Schlagwirkung auch eine grössere Fläche getroffen worden wäre; eben hierdurch aber wird die gleichmässige Bearbeitung erschwert und unter Umständen eine Beschädigung des Arbeitsstückes herbeigeführt werden.
Diese Verhältnisse erklären es, dass das Gewicht der in der Eisen- industrie benutzten Hämmer immer mehr gesteigert wurde, je mehr die Abmessungen der Eisenblöcke zunahmen, welche unter denselben be- arbeitet werden sollten, und dass die schwersten Hämmer, welche über- haupt gebaut wurden, für die Bearbeitung des Flussstahles (Tiegelguss- stahles, Bessemerstahles u. s. w.) bestimmt sind, welcher in erheblich grösseren Blöcken als Schweissstahl und Schweisseisen zur Verarbeitung gelangt und auch in der Schmiedetemperatur wesentlich härter ist als Schweisseisen.
Jeder Hammer wird durch den, gewöhnlich aus Gusseisen gefer- tigten Ambos ergänzt, welcher als Unterlage für das in Verarbeitung befindliche Schmiedestück dient.
Die beiden einander zugekehrten, glatt bearbeiteten Flächen des Hammers und Ambos, von denen das Schmiedestück berührt wird, nennt man die Hammer- und Ambosbahn.
Der Ambos ruht auf dem Hammerstocke oder der Chabotte, dazu bestimmt, die überschüssig geleistete, d. h. nicht zu einer Form- veränderung des Arbeitsstückes verbrauchte, Schlagwirkung aufzunehmen und dadurch allzu beträchtliche Erschütterungen der Umgebung des Hammers zu vermeiden. Es ist leicht zu ermessen, dass dieser Zweck um so vollständiger erfüllt werden wird, je grösser das Gewicht dieser Unterlage des Ambos und je elastischer dieselbe fundamentirt ist. Allen grösseren Hämmern giebt man daher gusseiserne Chabotten, deren Gewicht mit dem Gewichte des Hammers zunimmt und oft ins Unge- heure steigt. v. Hauer giebt für die Bemessung dieses Chabotten- gewichtes (insbesondere bei Dampfhämmern) die Formel
für weiches Eisen
[Formel 1]
„ Stahl .
[Formel 2]
worin Q das Chabottengewicht in Kilogrammen
„ G „ Hammergewicht „ „
„ v die Endgeschwindigkeit in Metern
„ g „ Fallbeschleunigung (9.810 m) bezeichnet.
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[676/0744]
Die Maschinen für die Verdichtung und Formgebung.
werden kann; ist dieses Maass erreicht, so kann eine grössere Leistung
nur noch durch Vergrösserung des Hammergewichtes erzielt werden.
Andererseits werden die Abmessungen eines Hammers naturgemäss
um so kleiner sein, je geringer sein Gewicht ist. Bei allzu geringen
Abmessungen im Verhältniss zu der hervorgebrachten Schlagwirkung
würde der Hammer selbst der Gefahr einer Zertrümmerung unterliegen.
Je kleiner aber die Abmessungen des Hammers sind, auf eine desto
kleinere Fläche des Arbeitsstückes wird die Wirkung des einzelnen
Schlages zusammengedrängt werden. An der getroffenen Stelle nun
wird zwar eine stärkere Formveränderung hierdurch hervorgebracht
werden, als wenn bei Anwendung eines grösseren Hammers mit gleicher
Schlagwirkung auch eine grössere Fläche getroffen worden wäre; eben
hierdurch aber wird die gleichmässige Bearbeitung erschwert und unter
Umständen eine Beschädigung des Arbeitsstückes herbeigeführt werden.
Diese Verhältnisse erklären es, dass das Gewicht der in der Eisen-
industrie benutzten Hämmer immer mehr gesteigert wurde, je mehr die
Abmessungen der Eisenblöcke zunahmen, welche unter denselben be-
arbeitet werden sollten, und dass die schwersten Hämmer, welche über-
haupt gebaut wurden, für die Bearbeitung des Flussstahles (Tiegelguss-
stahles, Bessemerstahles u. s. w.) bestimmt sind, welcher in erheblich
grösseren Blöcken als Schweissstahl und Schweisseisen zur Verarbeitung
gelangt und auch in der Schmiedetemperatur wesentlich härter ist als
Schweisseisen.
Jeder Hammer wird durch den, gewöhnlich aus Gusseisen gefer-
tigten Ambos ergänzt, welcher als Unterlage für das in Verarbeitung
befindliche Schmiedestück dient.
Die beiden einander zugekehrten, glatt bearbeiteten Flächen des
Hammers und Ambos, von denen das Schmiedestück berührt wird,
nennt man die Hammer- und Ambosbahn.
Der Ambos ruht auf dem Hammerstocke oder der Chabotte,
dazu bestimmt, die überschüssig geleistete, d. h. nicht zu einer Form-
veränderung des Arbeitsstückes verbrauchte, Schlagwirkung aufzunehmen
und dadurch allzu beträchtliche Erschütterungen der Umgebung des
Hammers zu vermeiden. Es ist leicht zu ermessen, dass dieser Zweck
um so vollständiger erfüllt werden wird, je grösser das Gewicht dieser
Unterlage des Ambos und je elastischer dieselbe fundamentirt ist. Allen
grösseren Hämmern giebt man daher gusseiserne Chabotten, deren
Gewicht mit dem Gewichte des Hammers zunimmt und oft ins Unge-
heure steigt. v. Hauer giebt für die Bemessung dieses Chabotten-
gewichtes (insbesondere bei Dampfhämmern) die Formel
für weiches Eisen [FORMEL]
„ Stahl .[FORMEL]
worin Q das Chabottengewicht in Kilogrammen
„ G „ Hammergewicht „ „
„ v die Endgeschwindigkeit in Metern
„ g „ Fallbeschleunigung (9.810 m) bezeichnet.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 676. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/744>, abgerufen am 24.11.2024.
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