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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Brennstoffe.
Kohlenstoff     70
Wasserstoff     2
Sauerstoff und Stickstoff     11
Feuchtigkeit     12
Asche     5,

ihre Wärmeleistung zu etwa 6300 W.-E.

1 cbm aschenarme Torfkohle wiegt 230--250 kg, aschenreiche
300--350 kg.

5. Die Braunkohle.

Dieselbe, aus Pflanzenresten der Tertiärzeit bestehend, bildet den
jüngsten der eigentlichen mineralischen Brennstoffe und zerfällt ihrem
Aeusseren wie ihrer chemischen Zusammensetzung nach in verschiedene
Unterabtheilungen.

a) Lignite oder fossiles Holz.

Diese Braunkohlenart zeigt noch deutlich die Structur des Holzes,
aus dem sie entstanden ist. Offenbar waren es Baumstämme, durch
die theilweise eingetretene Zersetzung gebräunt und durch die auf ihnen
lastenden Schichten theilweise zerdrückt, denen sie ihr Entstehen ver-
dankt; sie lassen sich spalten und wie gewöhnliches Holz verbrennen.

Die chemische Zusammensetzung der eigentlichen Braunkohlen-
masse der Lignite schwankt innerhalb folgender Grenzen:

Kohlenstoff     57--67 Proc.
Wasserstoff     6-- 5 "
Sauerstoff und Stickstoff     37--28 "

Die kohlenstoffärmsten, wasserstoff- und sauerstoffreichsten Lignite
sind die am wenigsten zersetzten.

Ein grosser Uebelstand dieser Braunkohlenart ist ihr beträchtlicher
Wassergehalt, welcher bei der frisch geförderten Kohle kaum unter
30 Proc., mitunter bis zu 50 Proc. beträgt und natürlich den Brenn-
werth sehr abmindert. Nun lässt sich allerdings ein grosser Theil dieses
Wassergehaltes durch Lagern der Kohle an der Luft entfernen; hierbei
aber entsteht ein anderer Uebelstand: die Kohle zerfällt beim Trocknen
zu Pulver und eignet sich in dieser Form für sehr viele Zwecke weniger
gut als in grösseren Stücken.

Die Wärmeleistung der reinen Kohlenmasse beträgt ca. 5500 W.-E.,
während die wirklichen Kohlen wegen ihres Wasser- und Aschen-
gehaltes kaum mehr als 3400 W.-E. zu liefern im Stande sein dürften.

Der Aschengehait ist in allen Fällen bedeutender als der des frischen
Holzes und pflegt mindestens 4 Proc. zu betragen, steigt aber in ein-
zelnen Fällen bis zu 15 Proc. und darüber.

1 cbm Lignite wiegt 550--750 kg, je nachdem der Wasser- und
Aschengehalt kleiner oder grösser ist.

b) Erdige Braunkohlen, Moorkohlen.

Weiche, zerreibliche Masse, aus der Zersetzung niedriger Pflanzen
(wie der Torf) hervorgegangen. Wie die Lignite ist sie reich an Wasser,

Die Brennstoffe.
Kohlenstoff     70
Wasserstoff     2
Sauerstoff und Stickstoff     11
Feuchtigkeit     12
Asche     5,

ihre Wärmeleistung zu etwa 6300 W.-E.

1 cbm aschenarme Torfkohle wiegt 230—250 kg, aschenreiche
300—350 kg.

5. Die Braunkohle.

Dieselbe, aus Pflanzenresten der Tertiärzeit bestehend, bildet den
jüngsten der eigentlichen mineralischen Brennstoffe und zerfällt ihrem
Aeusseren wie ihrer chemischen Zusammensetzung nach in verschiedene
Unterabtheilungen.

a) Lignite oder fossiles Holz.

Diese Braunkohlenart zeigt noch deutlich die Structur des Holzes,
aus dem sie entstanden ist. Offenbar waren es Baumstämme, durch
die theilweise eingetretene Zersetzung gebräunt und durch die auf ihnen
lastenden Schichten theilweise zerdrückt, denen sie ihr Entstehen ver-
dankt; sie lassen sich spalten und wie gewöhnliches Holz verbrennen.

Die chemische Zusammensetzung der eigentlichen Braunkohlen-
masse der Lignite schwankt innerhalb folgender Grenzen:

Kohlenstoff     57—67 Proc.
Wasserstoff     6— 5 „
Sauerstoff und Stickstoff     37—28 „

Die kohlenstoffärmsten, wasserstoff- und sauerstoffreichsten Lignite
sind die am wenigsten zersetzten.

Ein grosser Uebelstand dieser Braunkohlenart ist ihr beträchtlicher
Wassergehalt, welcher bei der frisch geförderten Kohle kaum unter
30 Proc., mitunter bis zu 50 Proc. beträgt und natürlich den Brenn-
werth sehr abmindert. Nun lässt sich allerdings ein grosser Theil dieses
Wassergehaltes durch Lagern der Kohle an der Luft entfernen; hierbei
aber entsteht ein anderer Uebelstand: die Kohle zerfällt beim Trocknen
zu Pulver und eignet sich in dieser Form für sehr viele Zwecke weniger
gut als in grösseren Stücken.

Die Wärmeleistung der reinen Kohlenmasse beträgt ca. 5500 W.-E.,
während die wirklichen Kohlen wegen ihres Wasser- und Aschen-
gehaltes kaum mehr als 3400 W.-E. zu liefern im Stande sein dürften.

Der Aschengehait ist in allen Fällen bedeutender als der des frischen
Holzes und pflegt mindestens 4 Proc. zu betragen, steigt aber in ein-
zelnen Fällen bis zu 15 Proc. und darüber.

1 cbm Lignite wiegt 550—750 kg, je nachdem der Wasser- und
Aschengehalt kleiner oder grösser ist.

b) Erdige Braunkohlen, Moorkohlen.

Weiche, zerreibliche Masse, aus der Zersetzung niedriger Pflanzen
(wie der Torf) hervorgegangen. Wie die Lignite ist sie reich an Wasser,

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[40/0068] Die Brennstoffe. Kohlenstoff 70 Wasserstoff 2 Sauerstoff und Stickstoff 11 Feuchtigkeit 12 Asche 5, ihre Wärmeleistung zu etwa 6300 W.-E. 1 cbm aschenarme Torfkohle wiegt 230—250 kg, aschenreiche 300—350 kg. 5. Die Braunkohle. Dieselbe, aus Pflanzenresten der Tertiärzeit bestehend, bildet den jüngsten der eigentlichen mineralischen Brennstoffe und zerfällt ihrem Aeusseren wie ihrer chemischen Zusammensetzung nach in verschiedene Unterabtheilungen. a) Lignite oder fossiles Holz. Diese Braunkohlenart zeigt noch deutlich die Structur des Holzes, aus dem sie entstanden ist. Offenbar waren es Baumstämme, durch die theilweise eingetretene Zersetzung gebräunt und durch die auf ihnen lastenden Schichten theilweise zerdrückt, denen sie ihr Entstehen ver- dankt; sie lassen sich spalten und wie gewöhnliches Holz verbrennen. Die chemische Zusammensetzung der eigentlichen Braunkohlen- masse der Lignite schwankt innerhalb folgender Grenzen: Kohlenstoff 57—67 Proc. Wasserstoff 6— 5 „ Sauerstoff und Stickstoff 37—28 „ Die kohlenstoffärmsten, wasserstoff- und sauerstoffreichsten Lignite sind die am wenigsten zersetzten. Ein grosser Uebelstand dieser Braunkohlenart ist ihr beträchtlicher Wassergehalt, welcher bei der frisch geförderten Kohle kaum unter 30 Proc., mitunter bis zu 50 Proc. beträgt und natürlich den Brenn- werth sehr abmindert. Nun lässt sich allerdings ein grosser Theil dieses Wassergehaltes durch Lagern der Kohle an der Luft entfernen; hierbei aber entsteht ein anderer Uebelstand: die Kohle zerfällt beim Trocknen zu Pulver und eignet sich in dieser Form für sehr viele Zwecke weniger gut als in grösseren Stücken. Die Wärmeleistung der reinen Kohlenmasse beträgt ca. 5500 W.-E., während die wirklichen Kohlen wegen ihres Wasser- und Aschen- gehaltes kaum mehr als 3400 W.-E. zu liefern im Stande sein dürften. Der Aschengehait ist in allen Fällen bedeutender als der des frischen Holzes und pflegt mindestens 4 Proc. zu betragen, steigt aber in ein- zelnen Fällen bis zu 15 Proc. und darüber. 1 cbm Lignite wiegt 550—750 kg, je nachdem der Wasser- und Aschengehalt kleiner oder grösser ist. b) Erdige Braunkohlen, Moorkohlen. Weiche, zerreibliche Masse, aus der Zersetzung niedriger Pflanzen (wie der Torf) hervorgegangen. Wie die Lignite ist sie reich an Wasser,

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/68>, abgerufen am 27.11.2024.