ohne Weiteres aus mitgerissenem Erzstaube stammt, zum anderen Theile aber auch durch Oxydation flüchtiger Siliciumverbindungen entstanden sein dürfte; ebenso regelmässig finden sich Alkalien, theils als Cyanide, theils als Chloride, als Sulfate oder als Carbonate, letztere höchstwahrscheinlich durch Zersetzung von Cyaniden entstanden, wäh- rend Sulfate aus der Umwandlung von Sulfiden hervorgegangen sein dürften; Eisenoxyd, Kalkerde, Magnesia sind ebenfalls regelmässig vor- kommende Bestandtheile und dürften zum grössten Theil einfach mit- gerissen sein 1); bei Hochöfen aber, welche zinkische Erze verarbeiten, pflegt sich auch in dem Gichtstaube ein beträchtlicher Zinkoxydgehalt und bei bleiischen Erzen ein Bleioxydgehalt vorzufinden.
Beispiele der Zusammensetzung solchen Gichtstaubes oder Gicht- rauches sind folgende:
[Tabelle]
Sofern der Gichtstaub reich genug an Zink oder Blei ist, um eine Verarbeitung auf diese Metalle lohnend erscheinen zu lassen, wird er gesammelt und an die Zink- oder Bleihütten geliefert; im anderen Falle pflegt er als werthlos auf die Halde gefahren zu werden. Die im Betriebe gewesenen 31 oberschlesischen Hochöfen lieferten im Jahre 1881 6286 t Zinkstaub ab, per Ofen durchschnittlich 202 t.
6. Zufällige Nebenerzeugnisse.
Solche zufällige Nebenerzeugnisse, welche zwar eine praktische Bedeutung nicht besitzen, wohl aber manche interessanten Streiflichter auf die Eigenthümlichkeiten des Hochofenprocesses zu werfen im Stande sind, finden sich ziemlich häufig. Besonders reich an denselben pflegt die nach dem Ausblasen des Hochofens im Herde zurückbleibende so- genannte Ofensau zu sein. Schon das Eisen dieser Sau an und für sich zeigt infolge der sehr langsamen Abkühlung, welcher es unter- worfen war, manches Bemerkenswerthe. Gewöhnlich ist es kohlenstoff- arm, schmiedeeisenartig, mit grobblättrigem Gefüge. An anderen Stellen,
1) Eisenoxyd kann auch durch Umwandlung verflüchtigten Eisenchlorids ent- stehen.
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Gichtstaub. Zufällige Nebenerzeugnisse.
ohne Weiteres aus mitgerissenem Erzstaube stammt, zum anderen Theile aber auch durch Oxydation flüchtiger Siliciumverbindungen entstanden sein dürfte; ebenso regelmässig finden sich Alkalien, theils als Cyanide, theils als Chloride, als Sulfate oder als Carbonate, letztere höchstwahrscheinlich durch Zersetzung von Cyaniden entstanden, wäh- rend Sulfate aus der Umwandlung von Sulfiden hervorgegangen sein dürften; Eisenoxyd, Kalkerde, Magnesia sind ebenfalls regelmässig vor- kommende Bestandtheile und dürften zum grössten Theil einfach mit- gerissen sein 1); bei Hochöfen aber, welche zinkische Erze verarbeiten, pflegt sich auch in dem Gichtstaube ein beträchtlicher Zinkoxydgehalt und bei bleiischen Erzen ein Bleioxydgehalt vorzufinden.
Beispiele der Zusammensetzung solchen Gichtstaubes oder Gicht- rauches sind folgende:
[Tabelle]
Sofern der Gichtstaub reich genug an Zink oder Blei ist, um eine Verarbeitung auf diese Metalle lohnend erscheinen zu lassen, wird er gesammelt und an die Zink- oder Bleihütten geliefert; im anderen Falle pflegt er als werthlos auf die Halde gefahren zu werden. Die im Betriebe gewesenen 31 oberschlesischen Hochöfen lieferten im Jahre 1881 6286 t Zinkstaub ab, per Ofen durchschnittlich 202 t.
6. Zufällige Nebenerzeugnisse.
Solche zufällige Nebenerzeugnisse, welche zwar eine praktische Bedeutung nicht besitzen, wohl aber manche interessanten Streiflichter auf die Eigenthümlichkeiten des Hochofenprocesses zu werfen im Stande sind, finden sich ziemlich häufig. Besonders reich an denselben pflegt die nach dem Ausblasen des Hochofens im Herde zurückbleibende so- genannte Ofensau zu sein. Schon das Eisen dieser Sau an und für sich zeigt infolge der sehr langsamen Abkühlung, welcher es unter- worfen war, manches Bemerkenswerthe. Gewöhnlich ist es kohlenstoff- arm, schmiedeeisenartig, mit grobblättrigem Gefüge. An anderen Stellen,
1) Eisenoxyd kann auch durch Umwandlung verflüchtigten Eisenchlorids ent- stehen.
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Gichtstaub. Zufällige Nebenerzeugnisse.
ohne Weiteres aus mitgerissenem Erzstaube stammt, zum anderen
Theile aber auch durch Oxydation flüchtiger Siliciumverbindungen
entstanden sein dürfte; ebenso regelmässig finden sich Alkalien, theils
als Cyanide, theils als Chloride, als Sulfate oder als Carbonate, letztere
höchstwahrscheinlich durch Zersetzung von Cyaniden entstanden, wäh-
rend Sulfate aus der Umwandlung von Sulfiden hervorgegangen sein
dürften; Eisenoxyd, Kalkerde, Magnesia sind ebenfalls regelmässig vor-
kommende Bestandtheile und dürften zum grössten Theil einfach mit-
gerissen sein 1); bei Hochöfen aber, welche zinkische Erze verarbeiten,
pflegt sich auch in dem Gichtstaube ein beträchtlicher Zinkoxydgehalt
und bei bleiischen Erzen ein Bleioxydgehalt vorzufinden.
Beispiele der Zusammensetzung solchen Gichtstaubes oder Gicht-
rauches sind folgende:
Sofern der Gichtstaub reich genug an Zink oder Blei ist, um eine
Verarbeitung auf diese Metalle lohnend erscheinen zu lassen, wird er
gesammelt und an die Zink- oder Bleihütten geliefert; im anderen
Falle pflegt er als werthlos auf die Halde gefahren zu werden. Die
im Betriebe gewesenen 31 oberschlesischen Hochöfen lieferten im Jahre
1881 6286 t Zinkstaub ab, per Ofen durchschnittlich 202 t.
6. Zufällige Nebenerzeugnisse.
Solche zufällige Nebenerzeugnisse, welche zwar eine praktische
Bedeutung nicht besitzen, wohl aber manche interessanten Streiflichter
auf die Eigenthümlichkeiten des Hochofenprocesses zu werfen im Stande
sind, finden sich ziemlich häufig. Besonders reich an denselben pflegt
die nach dem Ausblasen des Hochofens im Herde zurückbleibende so-
genannte Ofensau zu sein. Schon das Eisen dieser Sau an und für
sich zeigt infolge der sehr langsamen Abkühlung, welcher es unter-
worfen war, manches Bemerkenswerthe. Gewöhnlich ist es kohlenstoff-
arm, schmiedeeisenartig, mit grobblättrigem Gefüge. An anderen Stellen,
1) Eisenoxyd kann auch durch Umwandlung verflüchtigten Eisenchlorids ent-
stehen.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/655>, abgerufen am 27.11.2024.
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