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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Gichtgase.
VII. Die Nebenerzeugnisse des Hochofen-
betriebes und ihre Verwendung.
1. Die Gichtgase.

Bei dem bedeutenden Brennwerthe, welchen die Gichtgase besitzen
und wegen der Eigenthümlichkeiten des Hochofenprocesses nothwendiger-
weise besitzen müssen, bilden dieselben ein werthvolles Nebenerzeugniss
des Hochofenbetriebes. Die Abhängigkeit der Zusammensetzung der
Gichtgase von dem Verlaufe des Hochofenprocesses, von der Reducir-
barkeit der Erze u. s. w. ergiebt sich aus dem früher Gesagten von
selbst; gewöhnlich wird die Zusammensetzung innerhalb folgender
Ziffern sich bewegen:

1)

Die Wärmeleistung eines Cubikmeters oder eines Kilogramms trocke-
ner Gichtgase lässt sich aus der chemischen Zusammensetzung unschwer
berechnen; ebenso der für die Verbrennung theoretisch erforderliche
Luftbedarf.

Es lässt sich leicht ermessen, dass, wenn der Kohlensäuregehalt
der Gichtgase vor ihrer Benutzung zu Kohlenoxyd reducirt würde --
etwa durch Hindurchleiten der Gase durch glühende Kohlen in einem

1) Die Gase des Hochofens und der Siemens-Generatoren, S. 20.
Die Gichtgase.
VII. Die Nebenerzeugnisse des Hochofen-
betriebes und ihre Verwendung.
1. Die Gichtgase.

Bei dem bedeutenden Brennwerthe, welchen die Gichtgase besitzen
und wegen der Eigenthümlichkeiten des Hochofenprocesses nothwendiger-
weise besitzen müssen, bilden dieselben ein werthvolles Nebenerzeugniss
des Hochofenbetriebes. Die Abhängigkeit der Zusammensetzung der
Gichtgase von dem Verlaufe des Hochofenprocesses, von der Reducir-
barkeit der Erze u. s. w. ergiebt sich aus dem früher Gesagten von
selbst; gewöhnlich wird die Zusammensetzung innerhalb folgender
Ziffern sich bewegen:

1)

Die Wärmeleistung eines Cubikmeters oder eines Kilogramms trocke-
ner Gichtgase lässt sich aus der chemischen Zusammensetzung unschwer
berechnen; ebenso der für die Verbrennung theoretisch erforderliche
Luftbedarf.

Es lässt sich leicht ermessen, dass, wenn der Kohlensäuregehalt
der Gichtgase vor ihrer Benutzung zu Kohlenoxyd reducirt würde —
etwa durch Hindurchleiten der Gase durch glühende Kohlen in einem

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[583/0643] Die Gichtgase. VII. Die Nebenerzeugnisse des Hochofen- betriebes und ihre Verwendung. 1. Die Gichtgase. Bei dem bedeutenden Brennwerthe, welchen die Gichtgase besitzen und wegen der Eigenthümlichkeiten des Hochofenprocesses nothwendiger- weise besitzen müssen, bilden dieselben ein werthvolles Nebenerzeugniss des Hochofenbetriebes. Die Abhängigkeit der Zusammensetzung der Gichtgase von dem Verlaufe des Hochofenprocesses, von der Reducir- barkeit der Erze u. s. w. ergiebt sich aus dem früher Gesagten von selbst; gewöhnlich wird die Zusammensetzung innerhalb folgender Ziffern sich bewegen: 1) Die Wärmeleistung eines Cubikmeters oder eines Kilogramms trocke- ner Gichtgase lässt sich aus der chemischen Zusammensetzung unschwer berechnen; ebenso der für die Verbrennung theoretisch erforderliche Luftbedarf. Es lässt sich leicht ermessen, dass, wenn der Kohlensäuregehalt der Gichtgase vor ihrer Benutzung zu Kohlenoxyd reducirt würde — etwa durch Hindurchleiten der Gase durch glühende Kohlen in einem 1) Die Gase des Hochofens und der Siemens-Generatoren, S. 20.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 583. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/643>, abgerufen am 25.11.2024.