Hochofenbetrieb fast ausschliesslich benutzte Brennmaterial; nur ver- einzelt setzt man den Holzkohlen Koks zu.
Die wichtigsten Eisenerzlager Schwedens, sofern sie die Grundlage für die schwedische Eisenindustrie bilden, finden sich zwischen dem 59. und 61. Breitengrade in einem Gürtel, welcher von Nordost nach Südwest durch den südlichen Theil von Gefleborgs-Län, den südöst- lichen Theil von Kopparbargs-Län, den nördlichen Theil von Westeras- Län, den grössten Theil von Oerebro-Län und das östliche Wermland hindurchzieht. Mächtige, im Norden auftretende, Lager besitzen vor- läufig wegen mangelnder Verkehrsmittel und dünner Bevölkerung für die Eisenindustrie keine besondere Bedeutung; wichtiger und theilweise hochberühmt sind die weiter südlich auftretenden Vorkommnisse in Upsala-Län, Stockholm-Län, Jönköpings-Län u. a. Zu diesen gehören das berühmte Dannemora und der Eisenberg zu Taberg an der Süd- spitze des Wetternsees in Smaland. In den genannten Bezirken hat sich daher die schwedische Hochofenindustrie vorzugsweise entfaltet.
Die hier auftretenden Erze bestehen vornehmlich aus Magnet- eisenerzen, Eisenglanz und Rotheisensteinen, und man pflegt diese Erz- gattungen in Schweden mit dem gemeinschaftlichen Namen Bergerze zu bezeichnen; Seeerze und Raseneisensteine werden in Smaland ge- wonnen. Die erwähnten Bergerze sind ausgezeichnet durch geringen Phosphorgehalt; seiner Reinheit von Phosphor und der auf derselben beruhenden grossen Zähigkeit verdankt das schwedische Eisen eine Berühmtheit, die demselben -- sowohl dem Roheisen als dem schmied- baren Eisen -- auch im Auslande eine gewisse Verbreitung gesichert hat. Man erzeugt weissstrahliges und halbirtes Roheisen für den Herd- frischprocess, Spiegeleisen, graues Roheisen für die Giesserei und den Bessemerprocess. Der Menge nach dürfte das halbirte Roheisen für den Frischprocess vorwiegen.
In wissenschaftlicher Beziehung findet die schwedische Eisen- industrie eine kräftige Stütze durch die Stockholmer Bergakademie und die Veröffentlichungen des Jernkontoret (Eisencontor), dessen "Annaler" in den zahlreichen seit Anfang der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts erschienenen Jahrgängen eine Fülle hochwichtiger Ergebnisse wissen- schaftlicher und praktischer Untersuchungen im Gebiete des Eisen- hüttenwesens einschliessen.
Literatur.
A. Einzelne Werke.
Perey-Wedding, Eisenhüttenkunde, Abth. II, S. 536 und 603 (Gattirung der Erze, Berechnung der Beschickung), S. 733 (Arbeiten beim Hochofen), S. 804 (Hochofenbetrieb in verschiedenen Ländern).
P. Tunner, Das Eisenhüttenwesen in Schweden. Freiberg 1858.
P. Tunner, Ueber die Eisenindustrie Russlands. Petersburg 1870.
P. Tunner, Russlands Montanindustrie, insbesondere dessen Eisen- hütten wesen. Leipzig 1871.
P. Tunner, Das Eisenhüttenwesen der Vereinigten Staaten von Nord- amerika. Wien 1877.
Der Hochofenbetrieb.
Hochofenbetrieb fast ausschliesslich benutzte Brennmaterial; nur ver- einzelt setzt man den Holzkohlen Koks zu.
Die wichtigsten Eisenerzlager Schwedens, sofern sie die Grundlage für die schwedische Eisenindustrie bilden, finden sich zwischen dem 59. und 61. Breitengrade in einem Gürtel, welcher von Nordost nach Südwest durch den südlichen Theil von Gefleborgs-Län, den südöst- lichen Theil von Kopparbargs-Län, den nördlichen Theil von Westerås- Län, den grössten Theil von Oerebro-Län und das östliche Wermland hindurchzieht. Mächtige, im Norden auftretende, Lager besitzen vor- läufig wegen mangelnder Verkehrsmittel und dünner Bevölkerung für die Eisenindustrie keine besondere Bedeutung; wichtiger und theilweise hochberühmt sind die weiter südlich auftretenden Vorkommnisse in Upsala-Län, Stockholm-Län, Jönköpings-Län u. a. Zu diesen gehören das berühmte Dannemora und der Eisenberg zu Taberg an der Süd- spitze des Wetternsees in Småland. In den genannten Bezirken hat sich daher die schwedische Hochofenindustrie vorzugsweise entfaltet.
Die hier auftretenden Erze bestehen vornehmlich aus Magnet- eisenerzen, Eisenglanz und Rotheisensteinen, und man pflegt diese Erz- gattungen in Schweden mit dem gemeinschaftlichen Namen Bergerze zu bezeichnen; Seeerze und Raseneisensteine werden in Småland ge- wonnen. Die erwähnten Bergerze sind ausgezeichnet durch geringen Phosphorgehalt; seiner Reinheit von Phosphor und der auf derselben beruhenden grossen Zähigkeit verdankt das schwedische Eisen eine Berühmtheit, die demselben — sowohl dem Roheisen als dem schmied- baren Eisen — auch im Auslande eine gewisse Verbreitung gesichert hat. Man erzeugt weissstrahliges und halbirtes Roheisen für den Herd- frischprocess, Spiegeleisen, graues Roheisen für die Giesserei und den Bessemerprocess. Der Menge nach dürfte das halbirte Roheisen für den Frischprocess vorwiegen.
In wissenschaftlicher Beziehung findet die schwedische Eisen- industrie eine kräftige Stütze durch die Stockholmer Bergakademie und die Veröffentlichungen des Jernkontoret (Eisencontor), dessen „Annaler“ in den zahlreichen seit Anfang der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts erschienenen Jahrgängen eine Fülle hochwichtiger Ergebnisse wissen- schaftlicher und praktischer Untersuchungen im Gebiete des Eisen- hüttenwesens einschliessen.
Literatur.
A. Einzelne Werke.
Perey-Wedding, Eisenhüttenkunde, Abth. II, S. 536 und 603 (Gattirung der Erze, Berechnung der Beschickung), S. 733 (Arbeiten beim Hochofen), S. 804 (Hochofenbetrieb in verschiedenen Ländern).
P. Tunner, Das Eisenhüttenwesen in Schweden. Freiberg 1858.
P. Tunner, Ueber die Eisenindustrie Russlands. Petersburg 1870.
P. Tunner, Russlands Montanindustrie, insbesondere dessen Eisen- hütten wesen. Leipzig 1871.
P. Tunner, Das Eisenhüttenwesen der Vereinigten Staaten von Nord- amerika. Wien 1877.
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Der Hochofenbetrieb.
Hochofenbetrieb fast ausschliesslich benutzte Brennmaterial; nur ver-
einzelt setzt man den Holzkohlen Koks zu.
Die wichtigsten Eisenerzlager Schwedens, sofern sie die Grundlage
für die schwedische Eisenindustrie bilden, finden sich zwischen dem
59. und 61. Breitengrade in einem Gürtel, welcher von Nordost nach
Südwest durch den südlichen Theil von Gefleborgs-Län, den südöst-
lichen Theil von Kopparbargs-Län, den nördlichen Theil von Westerås-
Län, den grössten Theil von Oerebro-Län und das östliche Wermland
hindurchzieht. Mächtige, im Norden auftretende, Lager besitzen vor-
läufig wegen mangelnder Verkehrsmittel und dünner Bevölkerung für
die Eisenindustrie keine besondere Bedeutung; wichtiger und theilweise
hochberühmt sind die weiter südlich auftretenden Vorkommnisse in
Upsala-Län, Stockholm-Län, Jönköpings-Län u. a. Zu diesen gehören
das berühmte Dannemora und der Eisenberg zu Taberg an der Süd-
spitze des Wetternsees in Småland. In den genannten Bezirken hat
sich daher die schwedische Hochofenindustrie vorzugsweise entfaltet.
Die hier auftretenden Erze bestehen vornehmlich aus Magnet-
eisenerzen, Eisenglanz und Rotheisensteinen, und man pflegt diese Erz-
gattungen in Schweden mit dem gemeinschaftlichen Namen Bergerze
zu bezeichnen; Seeerze und Raseneisensteine werden in Småland ge-
wonnen. Die erwähnten Bergerze sind ausgezeichnet durch geringen
Phosphorgehalt; seiner Reinheit von Phosphor und der auf derselben
beruhenden grossen Zähigkeit verdankt das schwedische Eisen eine
Berühmtheit, die demselben — sowohl dem Roheisen als dem schmied-
baren Eisen — auch im Auslande eine gewisse Verbreitung gesichert
hat. Man erzeugt weissstrahliges und halbirtes Roheisen für den Herd-
frischprocess, Spiegeleisen, graues Roheisen für die Giesserei und den
Bessemerprocess. Der Menge nach dürfte das halbirte Roheisen für
den Frischprocess vorwiegen.
In wissenschaftlicher Beziehung findet die schwedische Eisen-
industrie eine kräftige Stütze durch die Stockholmer Bergakademie und
die Veröffentlichungen des Jernkontoret (Eisencontor), dessen „Annaler“
in den zahlreichen seit Anfang der zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts
erschienenen Jahrgängen eine Fülle hochwichtiger Ergebnisse wissen-
schaftlicher und praktischer Untersuchungen im Gebiete des Eisen-
hüttenwesens einschliessen.
Literatur.
A. Einzelne Werke.
Perey-Wedding, Eisenhüttenkunde, Abth. II, S. 536 und 603 (Gattirung der
Erze, Berechnung der Beschickung), S. 733 (Arbeiten beim Hochofen), S. 804
(Hochofenbetrieb in verschiedenen Ländern).
P. Tunner, Das Eisenhüttenwesen in Schweden. Freiberg 1858.
P. Tunner, Ueber die Eisenindustrie Russlands. Petersburg 1870.
P. Tunner, Russlands Montanindustrie, insbesondere dessen Eisen-
hütten wesen. Leipzig 1871.
P. Tunner, Das Eisenhüttenwesen der Vereinigten Staaten von Nord-
amerika. Wien 1877.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/640>, abgerufen am 24.11.2024.
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