mit festen Brennstoffen betriebenen Hochofen von aussen her noch reducirende Gase zuzuführen, um die Reduction der Erze durch Kohlen- oxyd zu erleichtern und insbesondere die Oxydationswirkung der bei der Reduction entstandenen Kohlensäure auf feste Kohle oberhalb des Schmelzraumes abzuschwächen. Dass die vielfach beobachtete günstige Einwirkung eines Zusatzes unverkohlter Brennstoffe beim Hochofen- betriebe jedenfalls theilweise auf der hierdurch bewirkten Vermehrung der reducirenden Gase beruhe, wurde oben erwähnt. In den meisten Fällen jedoch wird die Erzeugung und Zuleitung solcher reducirenden Gase grössere Kosten verursachen, als der durch Anwendung dieses Mittels erreichbaren Ersparung an Brennstoff im Hochofen entsprechen würde.
In der That bildet, wie schon von anderen Metallurgen (z. B. Lürmann) hervorgehoben worden ist, jeder zur Darstellung von Roh- eisen bestimmte Hochofen gemäss der früher besprochenen Bestimmung der ihm zugeführten Kohlen einen Gasgenerator, in welchem ein Theil der Gase sogleich zur Reduction der mit den Kohlen aufgegebenen Erze verbraucht wird, während die bei der Vergasung frei werdende Wärme das Mittel zur Erlangung der für Reduction und Schmelzung erforder- lichen Temperatur bildet. Es liegt, so lange der Hochofen zur Roh- eisenerzeugung bestimmt ist, schwerlich ein triftiger Grund vor, eine örtliche Trennung dieser mit Wärmebildung verbundenen Gaserzeugung von der Gasverwendung einzuführen. Anders ist es bei der Darstellung schmiedbaren Eisens aus den Erzen, wo die durch Anwendung fester Brennstoffe begünstigte Aufnahme fremder Körper -- Kohle, Silicium, Mangan -- verhindert werden muss.
In der dritten Abtheilung dieses Buches werden jedoch die Gründe erörtert werden, weshalb auch in diesem Falle ein mit Gasen betriebener Schachtofen voraussichtlich keine Aussicht auf eine allgemeine Ein- führung besitzt.
4. Die Betriebsergebnisse.
Auf Grundlage der von den Aufsehern geführten täglichen Notizen über den Verbrauch an Erzen, Zuschlägen, Kohlen und über den Erfolg an Roheisen wird das Schmelzbuch (auch Betriebsbuch, Betriebsregister genannt) geführt, welches in übersichtlicher Weise neben einander den stattgehabten Verbrauch wie den Roheisenerfolg erkennen lässt, und zwar zunächst in täglichen Summen, aus denen sich durch Addition alsdann die Summen per Woche, per Monat u. s. w. ergeben. Neben dieser Abrechnung pflegt das Schmelzbuch tägliche Notizen über Pressung und Temperatur des Windes, Beschaffenheit des erfolgten Roheisens und über alle jene Vorkommnisse zu enthalten, deren Kenntniss von Belang für die Beurtheilung des Hochofenganges ist. Auf diese Weise bildet ein mit Sorgfalt geführtes Schmelzbuch eine Chronik des Hoch- ofenbetriebes, lehrreich für den, welcher sie mit Aufmerksamkeit studirt.
In bestimmten Zeitabschnitten aber, häufig allwöchentlich, jeden- falls monatlich und der Regel nach auch am Jahresschlusse, berechnet man aus den Summen des stattgehabten Materialienverbrauches und gewonnenen Roheisens die durchschnittlichen Betriebsergebnisse, bezogen
Die Betriebsergebnisse.
mit festen Brennstoffen betriebenen Hochofen von aussen her noch reducirende Gase zuzuführen, um die Reduction der Erze durch Kohlen- oxyd zu erleichtern und insbesondere die Oxydationswirkung der bei der Reduction entstandenen Kohlensäure auf feste Kohle oberhalb des Schmelzraumes abzuschwächen. Dass die vielfach beobachtete günstige Einwirkung eines Zusatzes unverkohlter Brennstoffe beim Hochofen- betriebe jedenfalls theilweise auf der hierdurch bewirkten Vermehrung der reducirenden Gase beruhe, wurde oben erwähnt. In den meisten Fällen jedoch wird die Erzeugung und Zuleitung solcher reducirenden Gase grössere Kosten verursachen, als der durch Anwendung dieses Mittels erreichbaren Ersparung an Brennstoff im Hochofen entsprechen würde.
In der That bildet, wie schon von anderen Metallurgen (z. B. Lürmann) hervorgehoben worden ist, jeder zur Darstellung von Roh- eisen bestimmte Hochofen gemäss der früher besprochenen Bestimmung der ihm zugeführten Kohlen einen Gasgenerator, in welchem ein Theil der Gase sogleich zur Reduction der mit den Kohlen aufgegebenen Erze verbraucht wird, während die bei der Vergasung frei werdende Wärme das Mittel zur Erlangung der für Reduction und Schmelzung erforder- lichen Temperatur bildet. Es liegt, so lange der Hochofen zur Roh- eisenerzeugung bestimmt ist, schwerlich ein triftiger Grund vor, eine örtliche Trennung dieser mit Wärmebildung verbundenen Gaserzeugung von der Gasverwendung einzuführen. Anders ist es bei der Darstellung schmiedbaren Eisens aus den Erzen, wo die durch Anwendung fester Brennstoffe begünstigte Aufnahme fremder Körper — Kohle, Silicium, Mangan — verhindert werden muss.
In der dritten Abtheilung dieses Buches werden jedoch die Gründe erörtert werden, weshalb auch in diesem Falle ein mit Gasen betriebener Schachtofen voraussichtlich keine Aussicht auf eine allgemeine Ein- führung besitzt.
4. Die Betriebsergebnisse.
Auf Grundlage der von den Aufsehern geführten täglichen Notizen über den Verbrauch an Erzen, Zuschlägen, Kohlen und über den Erfolg an Roheisen wird das Schmelzbuch (auch Betriebsbuch, Betriebsregister genannt) geführt, welches in übersichtlicher Weise neben einander den stattgehabten Verbrauch wie den Roheisenerfolg erkennen lässt, und zwar zunächst in täglichen Summen, aus denen sich durch Addition alsdann die Summen per Woche, per Monat u. s. w. ergeben. Neben dieser Abrechnung pflegt das Schmelzbuch tägliche Notizen über Pressung und Temperatur des Windes, Beschaffenheit des erfolgten Roheisens und über alle jene Vorkommnisse zu enthalten, deren Kenntniss von Belang für die Beurtheilung des Hochofenganges ist. Auf diese Weise bildet ein mit Sorgfalt geführtes Schmelzbuch eine Chronik des Hoch- ofenbetriebes, lehrreich für den, welcher sie mit Aufmerksamkeit studirt.
In bestimmten Zeitabschnitten aber, häufig allwöchentlich, jeden- falls monatlich und der Regel nach auch am Jahresschlusse, berechnet man aus den Summen des stattgehabten Materialienverbrauches und gewonnenen Roheisens die durchschnittlichen Betriebsergebnisse, bezogen
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[553/0613]
Die Betriebsergebnisse.
mit festen Brennstoffen betriebenen Hochofen von aussen her noch
reducirende Gase zuzuführen, um die Reduction der Erze durch Kohlen-
oxyd zu erleichtern und insbesondere die Oxydationswirkung der bei
der Reduction entstandenen Kohlensäure auf feste Kohle oberhalb des
Schmelzraumes abzuschwächen. Dass die vielfach beobachtete günstige
Einwirkung eines Zusatzes unverkohlter Brennstoffe beim Hochofen-
betriebe jedenfalls theilweise auf der hierdurch bewirkten Vermehrung
der reducirenden Gase beruhe, wurde oben erwähnt. In den meisten
Fällen jedoch wird die Erzeugung und Zuleitung solcher reducirenden
Gase grössere Kosten verursachen, als der durch Anwendung dieses
Mittels erreichbaren Ersparung an Brennstoff im Hochofen entsprechen
würde.
In der That bildet, wie schon von anderen Metallurgen (z. B.
Lürmann) hervorgehoben worden ist, jeder zur Darstellung von Roh-
eisen bestimmte Hochofen gemäss der früher besprochenen Bestimmung
der ihm zugeführten Kohlen einen Gasgenerator, in welchem ein Theil
der Gase sogleich zur Reduction der mit den Kohlen aufgegebenen Erze
verbraucht wird, während die bei der Vergasung frei werdende Wärme
das Mittel zur Erlangung der für Reduction und Schmelzung erforder-
lichen Temperatur bildet. Es liegt, so lange der Hochofen zur Roh-
eisenerzeugung bestimmt ist, schwerlich ein triftiger Grund vor, eine
örtliche Trennung dieser mit Wärmebildung verbundenen Gaserzeugung
von der Gasverwendung einzuführen. Anders ist es bei der Darstellung
schmiedbaren Eisens aus den Erzen, wo die durch Anwendung fester
Brennstoffe begünstigte Aufnahme fremder Körper — Kohle, Silicium,
Mangan — verhindert werden muss.
In der dritten Abtheilung dieses Buches werden jedoch die Gründe
erörtert werden, weshalb auch in diesem Falle ein mit Gasen betriebener
Schachtofen voraussichtlich keine Aussicht auf eine allgemeine Ein-
führung besitzt.
4. Die Betriebsergebnisse.
Auf Grundlage der von den Aufsehern geführten täglichen Notizen
über den Verbrauch an Erzen, Zuschlägen, Kohlen und über den Erfolg
an Roheisen wird das Schmelzbuch (auch Betriebsbuch, Betriebsregister
genannt) geführt, welches in übersichtlicher Weise neben einander den
stattgehabten Verbrauch wie den Roheisenerfolg erkennen lässt, und
zwar zunächst in täglichen Summen, aus denen sich durch Addition
alsdann die Summen per Woche, per Monat u. s. w. ergeben. Neben
dieser Abrechnung pflegt das Schmelzbuch tägliche Notizen über Pressung
und Temperatur des Windes, Beschaffenheit des erfolgten Roheisens
und über alle jene Vorkommnisse zu enthalten, deren Kenntniss von
Belang für die Beurtheilung des Hochofenganges ist. Auf diese Weise
bildet ein mit Sorgfalt geführtes Schmelzbuch eine Chronik des Hoch-
ofenbetriebes, lehrreich für den, welcher sie mit Aufmerksamkeit studirt.
In bestimmten Zeitabschnitten aber, häufig allwöchentlich, jeden-
falls monatlich und der Regel nach auch am Jahresschlusse, berechnet
man aus den Summen des stattgehabten Materialienverbrauches und
gewonnenen Roheisens die durchschnittlichen Betriebsergebnisse, bezogen
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/613>, abgerufen am 23.11.2024.
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