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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Der Hochofenprocess.

Der Unterschied in dem Wärmeverbrauche für Kühlwasser und
Ausstrahlung erklärt sich zum Theil aus der relativ geringeren
Leistung des Kokshochofens. Derselbe liefert bei einem Rauminhalte
von 584 cbm täglich 63000 kg, per cbm also 108 kg, der Holzkohlen-
hochofen zu Vordernberg liefert bei 31.9 cbm Inhalt täglich 15000 kg
oder per cbm 470 kg Roheisen, d. i. mehr als viermal so viel als jener.
Hierzu kommt aber noch der Umstand, dass die Temperatur in dem
mit Koks auf graues Roheisen betriebenen Hochofen beträchtlich höher
ist und nothwendigerweise höher sein muss, als in dem andern Ofen;
die Ofenwände werden stärker erhitzt, bedürfen einer ausgedehnteren
Kühlung, strahlen reichlicher Wärmemengen aus, und der Wärmever-
brauch fällt höher aus.

Literatur.

A. Einzelne Werke.

Percy-Wedding, Handbuch der Eisenhüttenkunde, Abth. 2, S. 215--306
(Analysenr von Hochofengasen u. s. w.); S. 658--682 (Veränderungen der festen
Körper).
E. F. Dürre, Die Anlage und der Betrieb der Eisenhütten. Bd. 2, S. 8 ff.
M. L. Gruner, Analytische Studien über den Hochofen. Nach dem Fran-
zösischen bearbeitet von J. H. Steffen. Wiesbaden 1875.
R. Akerman, Studien über die Wärmeverhältnisse des Eisenhochofen-
processes
. Deutsch von P. Tunner. Leipzig 1872.
J. L. Lowthian Bell, Ueber die Entwickelung und Verwendung der
Wärme in Eisenhochöfen verschiedener Dimensionen
(vergl. S. 285).

B. Abhandlungen.

Rob. Bunsen, Ueber die gasförmigen Producte des Hochofens und ihre
Benutzung als Brennmaterial
. Poggend. Annalen, Bd. 46 (zweite Reihe,
Bd. 16), S. 193.
Th. Scheerer und Chr. Lang, Untersuchung der Gichtgase eines nor-
wegischen Eisenhochofens
. Poggend. Annalen, Bd. 60 (2. Reihe, Bd. 30),
S. 489.
L. Rinman und B. Fernquist, Untersuchungen über Zusammensetzung,
Pressung und Temperatur der Hochofengase
. Berg- und hüttenm.
Zeitg. 1865, S. 257.
G. Wepfer, Versuche über den Niedergang der Gichten im Hochofen.
Berg- und hüttenm. Zeitg. 1865, S. 398.
A. Tamm, Researches on the composition of the gases escaping from
the Swedish Blast-furnaces
. Iron vol. XVI, p. 23, 46, 310, 400, 411;
vol. XVII, p. 22, 58.
C. Cochrane, Der Betrieb von Hochöfen von grossen Dimensionen bei
hohen Temperaturen mit besonderer Berücksichtigung der Stellung
der Formen
. "Stahl und Eisen" 1882, S. 434.
Ch. Cochrane, On the Working of blast-furnaces with special reference
to the analysis of the escaping gases
. Iron vol. XXI, p. 96. Deutsch in
"Stahl und Eisen" 1883, S. 201.
M. L. Gruner, Etudes sur les hauts-fourneaux. Annales des mines, ser. VII.
t. II, p. 1 (in deutscher Uebersetzung von Steffen, vergl. unter A.).
J. L. Bell, The Chemistry of the blast-furnace. Journal of the Chemical
Society, Juni 1869; in französischer Uebersetzung: Revue universelle, t. XXVIII,
p. 87.
Der Hochofenprocess.

Der Unterschied in dem Wärmeverbrauche für Kühlwasser und
Ausstrahlung erklärt sich zum Theil aus der relativ geringeren
Leistung des Kokshochofens. Derselbe liefert bei einem Rauminhalte
von 584 cbm täglich 63000 kg, per cbm also 108 kg, der Holzkohlen-
hochofen zu Vordernberg liefert bei 31.9 cbm Inhalt täglich 15000 kg
oder per cbm 470 kg Roheisen, d. i. mehr als viermal so viel als jener.
Hierzu kommt aber noch der Umstand, dass die Temperatur in dem
mit Koks auf graues Roheisen betriebenen Hochofen beträchtlich höher
ist und nothwendigerweise höher sein muss, als in dem andern Ofen;
die Ofenwände werden stärker erhitzt, bedürfen einer ausgedehnteren
Kühlung, strahlen reichlicher Wärmemengen aus, und der Wärmever-
brauch fällt höher aus.

Literatur.

A. Einzelne Werke.

Percy-Wedding, Handbuch der Eisenhüttenkunde, Abth. 2, S. 215—306
(Analysenr von Hochofengasen u. s. w.); S. 658—682 (Veränderungen der festen
Körper).
E. F. Dürre, Die Anlage und der Betrieb der Eisenhütten. Bd. 2, S. 8 ff.
M. L. Gruner, Analytische Studien über den Hochofen. Nach dem Fran-
zösischen bearbeitet von J. H. Steffen. Wiesbaden 1875.
R. Åkerman, Studien über die Wärmeverhältnisse des Eisenhochofen-
processes
. Deutsch von P. Tunner. Leipzig 1872.
J. L. Lowthian Bell, Ueber die Entwickelung und Verwendung der
Wärme in Eisenhochöfen verschiedener Dimensionen
(vergl. S. 285).

B. Abhandlungen.

Rob. Bunsen, Ueber die gasförmigen Producte des Hochofens und ihre
Benutzung als Brennmaterial
. Poggend. Annalen, Bd. 46 (zweite Reihe,
Bd. 16), S. 193.
Th. Scheerer und Chr. Lang, Untersuchung der Gichtgase eines nor-
wegischen Eisenhochofens
. Poggend. Annalen, Bd. 60 (2. Reihe, Bd. 30),
S. 489.
L. Rinman und B. Fernquist, Untersuchungen über Zusammensetzung,
Pressung und Temperatur der Hochofengase
. Berg- und hüttenm.
Zeitg. 1865, S. 257.
G. Wepfer, Versuche über den Niedergang der Gichten im Hochofen.
Berg- und hüttenm. Zeitg. 1865, S. 398.
A. Tamm, Researches on the composition of the gases escaping from
the Swedish Blast-furnaces
. Iron vol. XVI, p. 23, 46, 310, 400, 411;
vol. XVII, p. 22, 58.
C. Cochrane, Der Betrieb von Hochöfen von grossen Dimensionen bei
hohen Temperaturen mit besonderer Berücksichtigung der Stellung
der Formen
. „Stahl und Eisen“ 1882, S. 434.
Ch. Cochrane, On the Working of blast-furnaces with special reference
to the analysis of the escaping gases
. Iron vol. XXI, p. 96. Deutsch in
„Stahl und Eisen“ 1883, S. 201.
M. L. Gruner, Etudes sur les hauts-fourneaux. Annales des mines, sér. VII.
t. II, p. 1 (in deutscher Uebersetzung von Steffen, vergl. unter A.).
J. L. Bell, The Chemistry of the blast-furnace. Journal of the Chemical
Society, Juni 1869; in französischer Uebersetzung: Revue universelle, t. XXVIII,
p. 87.
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[502/0562] Der Hochofenprocess. Der Unterschied in dem Wärmeverbrauche für Kühlwasser und Ausstrahlung erklärt sich zum Theil aus der relativ geringeren Leistung des Kokshochofens. Derselbe liefert bei einem Rauminhalte von 584 cbm täglich 63000 kg, per cbm also 108 kg, der Holzkohlen- hochofen zu Vordernberg liefert bei 31.9 cbm Inhalt täglich 15000 kg oder per cbm 470 kg Roheisen, d. i. mehr als viermal so viel als jener. Hierzu kommt aber noch der Umstand, dass die Temperatur in dem mit Koks auf graues Roheisen betriebenen Hochofen beträchtlich höher ist und nothwendigerweise höher sein muss, als in dem andern Ofen; die Ofenwände werden stärker erhitzt, bedürfen einer ausgedehnteren Kühlung, strahlen reichlicher Wärmemengen aus, und der Wärmever- brauch fällt höher aus. Literatur. A. Einzelne Werke. Percy-Wedding, Handbuch der Eisenhüttenkunde, Abth. 2, S. 215—306 (Analysenr von Hochofengasen u. s. w.); S. 658—682 (Veränderungen der festen Körper). E. F. Dürre, Die Anlage und der Betrieb der Eisenhütten. Bd. 2, S. 8 ff. M. L. Gruner, Analytische Studien über den Hochofen. Nach dem Fran- zösischen bearbeitet von J. H. Steffen. Wiesbaden 1875. R. Åkerman, Studien über die Wärmeverhältnisse des Eisenhochofen- processes. Deutsch von P. Tunner. Leipzig 1872. J. L. Lowthian Bell, Ueber die Entwickelung und Verwendung der Wärme in Eisenhochöfen verschiedener Dimensionen (vergl. S. 285). B. Abhandlungen. Rob. Bunsen, Ueber die gasförmigen Producte des Hochofens und ihre Benutzung als Brennmaterial. Poggend. Annalen, Bd. 46 (zweite Reihe, Bd. 16), S. 193. Th. Scheerer und Chr. Lang, Untersuchung der Gichtgase eines nor- wegischen Eisenhochofens. Poggend. Annalen, Bd. 60 (2. Reihe, Bd. 30), S. 489. L. Rinman und B. Fernquist, Untersuchungen über Zusammensetzung, Pressung und Temperatur der Hochofengase. Berg- und hüttenm. Zeitg. 1865, S. 257. G. Wepfer, Versuche über den Niedergang der Gichten im Hochofen. Berg- und hüttenm. Zeitg. 1865, S. 398. A. Tamm, Researches on the composition of the gases escaping from the Swedish Blast-furnaces. Iron vol. XVI, p. 23, 46, 310, 400, 411; vol. XVII, p. 22, 58. C. Cochrane, Der Betrieb von Hochöfen von grossen Dimensionen bei hohen Temperaturen mit besonderer Berücksichtigung der Stellung der Formen. „Stahl und Eisen“ 1882, S. 434. Ch. Cochrane, On the Working of blast-furnaces with special reference to the analysis of the escaping gases. Iron vol. XXI, p. 96. Deutsch in „Stahl und Eisen“ 1883, S. 201. M. L. Gruner, Etudes sur les hauts-fourneaux. Annales des mines, sér. VII. t. II, p. 1 (in deutscher Uebersetzung von Steffen, vergl. unter A.). J. L. Bell, The Chemistry of the blast-furnace. Journal of the Chemical Society, Juni 1869; in französischer Uebersetzung: Revue universelle, t. XXVIII, p. 87.

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/562>, abgerufen am 22.12.2024.