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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Form und der Bau des Hochofens.
gang des Schmelzprocesses in Frage stellen können und sich nur mit
grosser Schwierigkeit beseitigen lassen würden.

Bei der zweiten Ofengattung, den in Fig. 59 dargestellten Hoch-
öfen mit offener Brust
oder Sumpföfen, ist durch eine Oeff-
nung a in der Herdwand, welche bis ungefähr zur Formebene hinan-
reicht, das Innere des Herdes von aussen her zugänglich gemacht und
zugleich ein grösserer Sammelraum für das geschmolzene Roheisen, der
sogenannte Eisenkasten geschaffen; an der vorderen Seite wird der

[Abbildung] Fig. 58.
[Abbildung] Fig. 59.
letztere durch den von einer der nach aussen verlängerten Seiten-
wände quer zur andern hinübergehenden Wall oder Wallstein ab-
geschlossen. In dem Wallsteine, gewöhnlich an einer Seite desselben,
befindet sich das Stichloch für das Roheisen; über den obern Rand
desselben hinweg fliesst die Schlacke ab oder wird -- bei mangelnder
Dünnflüssigkeit -- von Zeit zu Zeit abgezogen. Bei flüssiger Schlacke
(Laufschlacke) pflegt man, wie in der Abbildung angedeutet ist, vor
dem Wallsteine an der einen Seite desselben aus Sand und Kohlen-

Die Form und der Bau des Hochofens.
gang des Schmelzprocesses in Frage stellen können und sich nur mit
grosser Schwierigkeit beseitigen lassen würden.

Bei der zweiten Ofengattung, den in Fig. 59 dargestellten Hoch-
öfen mit offener Brust
oder Sumpföfen, ist durch eine Oeff-
nung a in der Herdwand, welche bis ungefähr zur Formebene hinan-
reicht, das Innere des Herdes von aussen her zugänglich gemacht und
zugleich ein grösserer Sammelraum für das geschmolzene Roheisen, der
sogenannte Eisenkasten geschaffen; an der vorderen Seite wird der

[Abbildung] Fig. 58.
[Abbildung] Fig. 59.
letztere durch den von einer der nach aussen verlängerten Seiten-
wände quer zur andern hinübergehenden Wall oder Wallstein ab-
geschlossen. In dem Wallsteine, gewöhnlich an einer Seite desselben,
befindet sich das Stichloch für das Roheisen; über den obern Rand
desselben hinweg fliesst die Schlacke ab oder wird — bei mangelnder
Dünnflüssigkeit — von Zeit zu Zeit abgezogen. Bei flüssiger Schlacke
(Laufschlacke) pflegt man, wie in der Abbildung angedeutet ist, vor
dem Wallsteine an der einen Seite desselben aus Sand und Kohlen-

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[327/0373] Die Form und der Bau des Hochofens. gang des Schmelzprocesses in Frage stellen können und sich nur mit grosser Schwierigkeit beseitigen lassen würden. Bei der zweiten Ofengattung, den in Fig. 59 dargestellten Hoch- öfen mit offener Brust oder Sumpföfen, ist durch eine Oeff- nung a in der Herdwand, welche bis ungefähr zur Formebene hinan- reicht, das Innere des Herdes von aussen her zugänglich gemacht und zugleich ein grösserer Sammelraum für das geschmolzene Roheisen, der sogenannte Eisenkasten geschaffen; an der vorderen Seite wird der [Abbildung Fig. 58.] [Abbildung Fig. 59.] letztere durch den von einer der nach aussen verlängerten Seiten- wände quer zur andern hinübergehenden Wall oder Wallstein ab- geschlossen. In dem Wallsteine, gewöhnlich an einer Seite desselben, befindet sich das Stichloch für das Roheisen; über den obern Rand desselben hinweg fliesst die Schlacke ab oder wird — bei mangelnder Dünnflüssigkeit — von Zeit zu Zeit abgezogen. Bei flüssiger Schlacke (Laufschlacke) pflegt man, wie in der Abbildung angedeutet ist, vor dem Wallsteine an der einen Seite desselben aus Sand und Kohlen-

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/373>, abgerufen am 27.11.2024.