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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Die Form und der Bau des Hochofens.

Als eine Abart dieser Ofenform kann die in Fig. 52 skizzirte be-
trachtet werden. Der Herd des Ofens, d. h. der unterhalb der Formen
befindliche Sammelraum für Roheisen und Schlacken, ist hier etwas
geräumiger als bei der ersten Form.

Will man graues Roheisen darstellen, so ist hierfür in Rücksicht
auf die erforderliche Reduction von Silicium wie auf die grössere Streng-
flüssigkeit der Beschickung eine höhere Temperatur im Schmelzraume
des Hochofens unmittelbar über den Formen erforderlich als für Weiss-
eisendarstellung. Durch einen engen Querschnitt des Ofens an dieser
Stelle lässt sich die Erzielung einer höheren Temperatur erleichtern;
denn je enger der Querschnitt ist, desto rascher werden die Gase hin-
durchziehen, desto weniger Wärme werden sie innerhalb dieses Quer-
schnittes abgeben, desto weniger abgekühlt werden sie denselben ver-
lassen. Auf diesem Umstande beruht die Anwendung einer Ofenform,

[Abbildung] Fig. 51.
[Abbildung] Fig. 52.
[Abbildung] Fig. 53.
wie sie in Fig. 53 dargestellt ist, und welche in den meisten Ländern
schon seit alter Zeit wohl am häufigsten angewendet wird, wenn Grau-
eisen dargestellt werden soll, jedoch auch nicht selten zur Weisseisen-
darstellung benutzt wird. Ein solcher Ofen besteht, wie die Skizze er-
kennen lässt, aus drei Theilen. Zu unterst, den Verbrennungsraum
und Schmelzraum einschliessend, findet sich das Gestell a, cylindrisch
(in einzelnen Fällen prismatisch) geformt oder ganz schwach nach oben
sich erweiternd, eng im Durchmesser und nach unten wieder in dem
Herde endigend; auf das Gestell setzt sich als Mittelstück die nach
oben sich stark erweiternde Rast b; den oberen Theil des Ofens bildet
der Schacht (im engeren Sinne) c. Die Trennungsebene zwischen Rast
und Schacht da, wo der Ofen seinen grössten Durchmesser besitzt,
heisst auch hier der Kohlensack.

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Die Form und der Bau des Hochofens.

Als eine Abart dieser Ofenform kann die in Fig. 52 skizzirte be-
trachtet werden. Der Herd des Ofens, d. h. der unterhalb der Formen
befindliche Sammelraum für Roheisen und Schlacken, ist hier etwas
geräumiger als bei der ersten Form.

Will man graues Roheisen darstellen, so ist hierfür in Rücksicht
auf die erforderliche Reduction von Silicium wie auf die grössere Streng-
flüssigkeit der Beschickung eine höhere Temperatur im Schmelzraume
des Hochofens unmittelbar über den Formen erforderlich als für Weiss-
eisendarstellung. Durch einen engen Querschnitt des Ofens an dieser
Stelle lässt sich die Erzielung einer höheren Temperatur erleichtern;
denn je enger der Querschnitt ist, desto rascher werden die Gase hin-
durchziehen, desto weniger Wärme werden sie innerhalb dieses Quer-
schnittes abgeben, desto weniger abgekühlt werden sie denselben ver-
lassen. Auf diesem Umstande beruht die Anwendung einer Ofenform,

[Abbildung] Fig. 51.
[Abbildung] Fig. 52.
[Abbildung] Fig. 53.
wie sie in Fig. 53 dargestellt ist, und welche in den meisten Ländern
schon seit alter Zeit wohl am häufigsten angewendet wird, wenn Grau-
eisen dargestellt werden soll, jedoch auch nicht selten zur Weisseisen-
darstellung benutzt wird. Ein solcher Ofen besteht, wie die Skizze er-
kennen lässt, aus drei Theilen. Zu unterst, den Verbrennungsraum
und Schmelzraum einschliessend, findet sich das Gestell a, cylindrisch
(in einzelnen Fällen prismatisch) geformt oder ganz schwach nach oben
sich erweiternd, eng im Durchmesser und nach unten wieder in dem
Herde endigend; auf das Gestell setzt sich als Mittelstück die nach
oben sich stark erweiternde Rast b; den oberen Theil des Ofens bildet
der Schacht (im engeren Sinne) c. Die Trennungsebene zwischen Rast
und Schacht da, wo der Ofen seinen grössten Durchmesser besitzt,
heisst auch hier der Kohlensack.

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[323/0369] Die Form und der Bau des Hochofens. Als eine Abart dieser Ofenform kann die in Fig. 52 skizzirte be- trachtet werden. Der Herd des Ofens, d. h. der unterhalb der Formen befindliche Sammelraum für Roheisen und Schlacken, ist hier etwas geräumiger als bei der ersten Form. Will man graues Roheisen darstellen, so ist hierfür in Rücksicht auf die erforderliche Reduction von Silicium wie auf die grössere Streng- flüssigkeit der Beschickung eine höhere Temperatur im Schmelzraume des Hochofens unmittelbar über den Formen erforderlich als für Weiss- eisendarstellung. Durch einen engen Querschnitt des Ofens an dieser Stelle lässt sich die Erzielung einer höheren Temperatur erleichtern; denn je enger der Querschnitt ist, desto rascher werden die Gase hin- durchziehen, desto weniger Wärme werden sie innerhalb dieses Quer- schnittes abgeben, desto weniger abgekühlt werden sie denselben ver- lassen. Auf diesem Umstande beruht die Anwendung einer Ofenform, [Abbildung Fig. 51.] [Abbildung Fig. 52.] [Abbildung Fig. 53.] wie sie in Fig. 53 dargestellt ist, und welche in den meisten Ländern schon seit alter Zeit wohl am häufigsten angewendet wird, wenn Grau- eisen dargestellt werden soll, jedoch auch nicht selten zur Weisseisen- darstellung benutzt wird. Ein solcher Ofen besteht, wie die Skizze er- kennen lässt, aus drei Theilen. Zu unterst, den Verbrennungsraum und Schmelzraum einschliessend, findet sich das Gestell a, cylindrisch (in einzelnen Fällen prismatisch) geformt oder ganz schwach nach oben sich erweiternd, eng im Durchmesser und nach unten wieder in dem Herde endigend; auf das Gestell setzt sich als Mittelstück die nach oben sich stark erweiternde Rast b; den oberen Theil des Ofens bildet der Schacht (im engeren Sinne) c. Die Trennungsebene zwischen Rast und Schacht da, wo der Ofen seinen grössten Durchmesser besitzt, heisst auch hier der Kohlensack. 21*

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/369>, abgerufen am 28.11.2024.