als Hangendem auf und bestehen aus Nieren und Kugeln, welche durch kohlensauren Kalk oder Thon unter einander verbunden sind. Zwischen den Brauneisenknollen finden sich in gleichmässiger Vertheilung Phos- phoritknollen, theils winzig klein, theils bis zu Faustgrösse, mit einem Phosphorgehalte von ca. 10--12 Proc. Da eine Trennung derselben von den Erzen nur in sehr beschränktem Maasse zu bewirken ist, so besitzen auch die letzteren, wie die unten mitgetheilten Analysen be- weisen, einen beträchtlichen Durchschnittsgehalt an Phosphor.
Auch Frankreich ist reich an Bohnerzen (Franche Comte, Berry, Champagne).
Ein eigenthümliches feinkörniges Erz, welches erst seit Anfang der sechziger Jahre Beachtung fand und den Namen Minette erhielt, seitdem aber für eine nicht unbedeutende Zahl grosser Hochofenwerke zum hauptsächlich oder ausschliesslich benutzten Material geworden ist, gehört ebenfalls den oolithischen Erzen an. Es enthält nicht selten neben dem Eisenhydroxyd noch kohlensaures Eisen (Eisenoxydul), aus dessen Umwandlung es hervorgegangen ist; seine Farbe ist, je nachdem es noch reicher an diesem kohlensauren Eisen ist oder bereits voll- ständig in Oxydhydrat überging, grünlich grau oder braun, auch wohl schwarz oder röthlich. Es ist fast immer reich an Phosphor. Eine Hauptlagerstätte dieses Erzes zieht sich von Nancy durch Elsass- Lothringen, Luxemburg bis nach Longwy in Frankreich und Athus in Belgien. Dieselbe erreicht an einzelnen Stellen, z. B. an der Luxem- burger Grenze, eine Mächtigkeit bis zu 30 m und bildet die Grund- lage eines grossartigen Hochofenbetriebes sowohl in Luxemburg als in Elsass-Lothringen und den angrenzenden deutschen und französischen Bezirken.
Beispiele für die Zusammensetzung.
[Tabelle]
1. Bohnerz von Grube Eschwege bei Gebhardshagen im Braunschweigischen (Percy-Wedding, Eisenhüttenkunde, Abth. 1, S. 360).
2. Oolithisches Liaserz aus Bayern. Im Laboratorium des Verfassers untersucht.
3. Thoniges Erz von Adenstedt bei Peine, in den Ilseder Hochöfen verhüttet. Vom Verfasser untersucht.
Die Erze. Bohnerze und oolithische Erze.
als Hangendem auf und bestehen aus Nieren und Kugeln, welche durch kohlensauren Kalk oder Thon unter einander verbunden sind. Zwischen den Brauneisenknollen finden sich in gleichmässiger Vertheilung Phos- phoritknollen, theils winzig klein, theils bis zu Faustgrösse, mit einem Phosphorgehalte von ca. 10—12 Proc. Da eine Trennung derselben von den Erzen nur in sehr beschränktem Maasse zu bewirken ist, so besitzen auch die letzteren, wie die unten mitgetheilten Analysen be- weisen, einen beträchtlichen Durchschnittsgehalt an Phosphor.
Auch Frankreich ist reich an Bohnerzen (Franche Comté, Berry, Champagne).
Ein eigenthümliches feinkörniges Erz, welches erst seit Anfang der sechziger Jahre Beachtung fand und den Namen Minette erhielt, seitdem aber für eine nicht unbedeutende Zahl grosser Hochofenwerke zum hauptsächlich oder ausschliesslich benutzten Material geworden ist, gehört ebenfalls den oolithischen Erzen an. Es enthält nicht selten neben dem Eisenhydroxyd noch kohlensaures Eisen (Eisenoxydul), aus dessen Umwandlung es hervorgegangen ist; seine Farbe ist, je nachdem es noch reicher an diesem kohlensauren Eisen ist oder bereits voll- ständig in Oxydhydrat überging, grünlich grau oder braun, auch wohl schwarz oder röthlich. Es ist fast immer reich an Phosphor. Eine Hauptlagerstätte dieses Erzes zieht sich von Nancy durch Elsass- Lothringen, Luxemburg bis nach Longwy in Frankreich und Athus in Belgien. Dieselbe erreicht an einzelnen Stellen, z. B. an der Luxem- burger Grenze, eine Mächtigkeit bis zu 30 m und bildet die Grund- lage eines grossartigen Hochofenbetriebes sowohl in Luxemburg als in Elsass-Lothringen und den angrenzenden deutschen und französischen Bezirken.
Beispiele für die Zusammensetzung.
[Tabelle]
1. Bohnerz von Grube Eschwege bei Gebhardshagen im Braunschweigischen (Percy-Wedding, Eisenhüttenkunde, Abth. 1, S. 360).
2. Oolithisches Liaserz aus Bayern. Im Laboratorium des Verfassers untersucht.
3. Thoniges Erz von Adenstedt bei Peine, in den Ilseder Hochöfen verhüttet. Vom Verfasser untersucht.
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Die Erze. Bohnerze und oolithische Erze.
als Hangendem auf und bestehen aus Nieren und Kugeln, welche durch
kohlensauren Kalk oder Thon unter einander verbunden sind. Zwischen
den Brauneisenknollen finden sich in gleichmässiger Vertheilung Phos-
phoritknollen, theils winzig klein, theils bis zu Faustgrösse, mit einem
Phosphorgehalte von ca. 10—12 Proc. Da eine Trennung derselben
von den Erzen nur in sehr beschränktem Maasse zu bewirken ist, so
besitzen auch die letzteren, wie die unten mitgetheilten Analysen be-
weisen, einen beträchtlichen Durchschnittsgehalt an Phosphor.
Auch Frankreich ist reich an Bohnerzen (Franche Comté, Berry,
Champagne).
Ein eigenthümliches feinkörniges Erz, welches erst seit Anfang
der sechziger Jahre Beachtung fand und den Namen Minette erhielt,
seitdem aber für eine nicht unbedeutende Zahl grosser Hochofenwerke
zum hauptsächlich oder ausschliesslich benutzten Material geworden
ist, gehört ebenfalls den oolithischen Erzen an. Es enthält nicht selten
neben dem Eisenhydroxyd noch kohlensaures Eisen (Eisenoxydul), aus
dessen Umwandlung es hervorgegangen ist; seine Farbe ist, je nachdem
es noch reicher an diesem kohlensauren Eisen ist oder bereits voll-
ständig in Oxydhydrat überging, grünlich grau oder braun, auch wohl
schwarz oder röthlich. Es ist fast immer reich an Phosphor. Eine
Hauptlagerstätte dieses Erzes zieht sich von Nancy durch Elsass-
Lothringen, Luxemburg bis nach Longwy in Frankreich und Athus in
Belgien. Dieselbe erreicht an einzelnen Stellen, z. B. an der Luxem-
burger Grenze, eine Mächtigkeit bis zu 30 m und bildet die Grund-
lage eines grossartigen Hochofenbetriebes sowohl in Luxemburg als in
Elsass-Lothringen und den angrenzenden deutschen und französischen
Bezirken.
Beispiele für die Zusammensetzung.
1. Bohnerz von Grube Eschwege bei Gebhardshagen im Braunschweigischen
(Percy-Wedding, Eisenhüttenkunde, Abth. 1, S. 360).
2. Oolithisches Liaserz aus Bayern. Im Laboratorium des Verfassers untersucht.
3. Thoniges Erz von Adenstedt bei Peine, in den Ilseder Hochöfen verhüttet.
Vom Verfasser untersucht.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/205>, abgerufen am 05.12.2024.
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