hier nach e, um sich mit den in f aufsteigenden Gasen zu mischen. Die geschilderte Anordnung gewährt eine ausgedehnte Berührungsfläche zwischen der zu erhitzenden Luft und den als Heizmaterial dienenden Verbrennungsgasen; um dieselbe jedoch noch zu vergrössern sowie auch, um die Bewegung von Gas und Luft innerhalb des Recuperators zu erschweren, sind je zwei benachbarte Gaskanäle wie auch zwei benachbarte Luftkanäle durch eingemauerte horizontale Chamotteröhren (Hohlsteine) von rechteckigem Querschnitte mit innerer, der grösseren Haltbarkeit halber angebrachter, Zwischenwand unter einander ver- bunden. Fig. 28 lässt diese horizontalen Verbindungsröhren in der Stirnansicht, Fig. 29 im Längsschnitte erkennen. Indem man die in zwei über einander befindlichen Reihen angeordneten Verbindungsstücke gegen einander versetzt (vergl. Fig. 28), zwingt man Gas und Luft, sich in Windungen zu bewegen, ähnlich wie es in vielen Siemens- regeneratoren durch Ver- setzung der Steine über einander erreicht wird (vergl. oben Fig. 25).
In dem Ponsard- ofen lässt sich, wie aus der gegebenen Beschrei- bung sich leicht erklärt, eine sehr bedeutende Er- hitzung der Verbrennungs- luft erreichen, so dass der- selbe in seiner Wirkung dem Siemensofen kaum nachsteht; er hat vor die- sem den Vortheil voraus, dass die Zugrichtung un- verändert bleibt, ein Um- stand, der allerdings in manchen Fällen die Con- struction wie die Bedie- nung des Ofens erleich- tert; und er ermöglicht eine fernere Verwendung der
[Abbildung]
Fig. 29.
Abhitze zur Kesselheizung, was bei den Siemensöfen unmög- lich ist.
Dagegen ist die Herstellung wie die Reinigung und Reparatur des Ponsard'schen Lufterhitzers schwierig und kostspielig; trotz der von dem Erfinder angewendeten sorgfältigen Zusammenfügung der Steine ist es jedenfalls unvermeidlich, dass infolge der wechselnden Ausdehnung und Zusammenziehung in den Wänden der Kanäle Risse entstehen, durch welche die Luft, den kürzeren Weg wählend, aus- treten kann, um sich mit den abwärts ziehenden Verbrennungsgasen zu mischen, ohne ihre Bestimmung zu erfüllen.
Dieser Uebelstand ist es hauptsächlich, welcher sich einer aus- gedehnteren Anwendung der übrigens vorzüglichen Ponsardöfen ent- gegen gestellt hat und es erklärlich macht, dass dieselben bislang fast
Die verschiedenen Ofengattungen.
hier nach e, um sich mit den in f aufsteigenden Gasen zu mischen. Die geschilderte Anordnung gewährt eine ausgedehnte Berührungsfläche zwischen der zu erhitzenden Luft und den als Heizmaterial dienenden Verbrennungsgasen; um dieselbe jedoch noch zu vergrössern sowie auch, um die Bewegung von Gas und Luft innerhalb des Recuperators zu erschweren, sind je zwei benachbarte Gaskanäle wie auch zwei benachbarte Luftkanäle durch eingemauerte horizontale Chamotteröhren (Hohlsteine) von rechteckigem Querschnitte mit innerer, der grösseren Haltbarkeit halber angebrachter, Zwischenwand unter einander ver- bunden. Fig. 28 lässt diese horizontalen Verbindungsröhren in der Stirnansicht, Fig. 29 im Längsschnitte erkennen. Indem man die in zwei über einander befindlichen Reihen angeordneten Verbindungsstücke gegen einander versetzt (vergl. Fig. 28), zwingt man Gas und Luft, sich in Windungen zu bewegen, ähnlich wie es in vielen Siemens- regeneratoren durch Ver- setzung der Steine über einander erreicht wird (vergl. oben Fig. 25).
In dem Ponsard- ofen lässt sich, wie aus der gegebenen Beschrei- bung sich leicht erklärt, eine sehr bedeutende Er- hitzung der Verbrennungs- luft erreichen, so dass der- selbe in seiner Wirkung dem Siemensofen kaum nachsteht; er hat vor die- sem den Vortheil voraus, dass die Zugrichtung un- verändert bleibt, ein Um- stand, der allerdings in manchen Fällen die Con- struction wie die Bedie- nung des Ofens erleich- tert; und er ermöglicht eine fernere Verwendung der
[Abbildung]
Fig. 29.
Abhitze zur Kesselheizung, was bei den Siemensöfen unmög- lich ist.
Dagegen ist die Herstellung wie die Reinigung und Reparatur des Ponsard’schen Lufterhitzers schwierig und kostspielig; trotz der von dem Erfinder angewendeten sorgfältigen Zusammenfügung der Steine ist es jedenfalls unvermeidlich, dass infolge der wechselnden Ausdehnung und Zusammenziehung in den Wänden der Kanäle Risse entstehen, durch welche die Luft, den kürzeren Weg wählend, aus- treten kann, um sich mit den abwärts ziehenden Verbrennungsgasen zu mischen, ohne ihre Bestimmung zu erfüllen.
Dieser Uebelstand ist es hauptsächlich, welcher sich einer aus- gedehnteren Anwendung der übrigens vorzüglichen Ponsardöfen ent- gegen gestellt hat und es erklärlich macht, dass dieselben bislang fast
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Die verschiedenen Ofengattungen.
hier nach e, um sich mit den in f aufsteigenden Gasen zu mischen.
Die geschilderte Anordnung gewährt eine ausgedehnte Berührungsfläche
zwischen der zu erhitzenden Luft und den als Heizmaterial dienenden
Verbrennungsgasen; um dieselbe jedoch noch zu vergrössern sowie
auch, um die Bewegung von Gas und Luft innerhalb des Recuperators
zu erschweren, sind je zwei benachbarte Gaskanäle wie auch zwei
benachbarte Luftkanäle durch eingemauerte horizontale Chamotteröhren
(Hohlsteine) von rechteckigem Querschnitte mit innerer, der grösseren
Haltbarkeit halber angebrachter, Zwischenwand unter einander ver-
bunden. Fig. 28 lässt diese horizontalen Verbindungsröhren in der
Stirnansicht, Fig. 29 im Längsschnitte erkennen. Indem man die in
zwei über einander befindlichen Reihen angeordneten Verbindungsstücke
gegen einander versetzt (vergl. Fig. 28), zwingt man Gas und Luft,
sich in Windungen zu bewegen, ähnlich wie es in vielen Siemens-
regeneratoren durch Ver-
setzung der Steine über
einander erreicht wird
(vergl. oben Fig. 25).
In dem Ponsard-
ofen lässt sich, wie aus
der gegebenen Beschrei-
bung sich leicht erklärt,
eine sehr bedeutende Er-
hitzung der Verbrennungs-
luft erreichen, so dass der-
selbe in seiner Wirkung
dem Siemensofen kaum
nachsteht; er hat vor die-
sem den Vortheil voraus,
dass die Zugrichtung un-
verändert bleibt, ein Um-
stand, der allerdings in
manchen Fällen die Con-
struction wie die Bedie-
nung des Ofens erleich-
tert; und er ermöglicht eine
fernere Verwendung der
[Abbildung Fig. 29.]
Abhitze zur Kesselheizung, was bei den Siemensöfen unmög-
lich ist.
Dagegen ist die Herstellung wie die Reinigung und Reparatur
des Ponsard’schen Lufterhitzers schwierig und kostspielig; trotz der
von dem Erfinder angewendeten sorgfältigen Zusammenfügung der
Steine ist es jedenfalls unvermeidlich, dass infolge der wechselnden
Ausdehnung und Zusammenziehung in den Wänden der Kanäle Risse
entstehen, durch welche die Luft, den kürzeren Weg wählend, aus-
treten kann, um sich mit den abwärts ziehenden Verbrennungsgasen
zu mischen, ohne ihre Bestimmung zu erfüllen.
Dieser Uebelstand ist es hauptsächlich, welcher sich einer aus-
gedehnteren Anwendung der übrigens vorzüglichen Ponsardöfen ent-
gegen gestellt hat und es erklärlich macht, dass dieselben bislang fast
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/165>, abgerufen am 24.11.2024.
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