Durchschnittlich dürfte die Höhe der Schüttung in den Generatoren 1 m betragen; es folgt aber aus dem Gesagten, dass die zweck- mässigste Höhe nicht in allen Fällen dieselbe sein kann. Je grob- stückiger der Brennstoff ist, je weniger flüchtige Körper bei der ein- fachen Zersetzung desselben entweichen, je schärfer der vorhandene Zug ist, desto höher kann die Schüttung sein. Ein scharfer Zug be- fördert nicht nur die Ausnutzung des Generators durch Lieferung grösserer Gasmengen, sondern verringert auch aus demselben Grunde die relativen Wärmeverluste durch Ausstrahlung u. s. w. (bezogen auf die Gewichtseinheit vergaster Kohlen) und erleichtert also in doppelter Hinsicht die Erzielung eines heissen Ganges im Generator.
Vorwärmung der Luft ist ein anderes erfolgreiches Mittel zur Temperaturerhöhung des Generators und somit zur Erzielung reicherer Gase. Der Grund hierfür ist S. 24 ausführlicher erörtert worden: durch Anwendung warmer Luft wird die bei der Verbrennung gewonnene Wärmemenge vermehrt ohne Vermehrung der Verbrennungserzeugnisse, mithin die Temperatur gesteigert. Bei neueren Generatoranlagen er- wärmt man bisweilen die Luft, indem man sie durch Kanäle im Mauer- werk des Generators hindurchführt. 1) Der Aschenfall muss dann luft- dicht geschlossen sein, damit nicht von aussen her kalte Luft zutrete. Das Mittel würde zweifellos häufiger, als es in Wirklichkeit geschieht, benutzt werden, wenn nicht eine praktische Schwierigkeit sich der Anwendung entgegen stellte: die geringere Haltbarkeit der Roststäbe, welche durch kalte Luft ununterbrochen gekühlt werden. Eine künst- liche Kühlung derselben aber, wie sie u. a. bei dem erwähnten Möller'schen Generator in Anwendung ist, beeinträchtigt wieder nicht unwesentlich die Einfachheit der Construction.
In Rücksicht auf den schädlichen Einfluss, welchen die durch die Entgasung roher Brennstoffe hervorgerufene Abkühlung auf den Ver- lauf der Vergasung ausübt, und umgekehrt in Rücksicht auf den un- günstigen Verlauf der Entgasung, wenn man durch allzu hohe Schüttung die Temperatur im Vergasungsraume zu steigern sucht, ist man neuer- dings vielfach bemüht gewesen, den Vorgang der Entgasung örtlich von dem der Vergasung zu trennen. Die unten mitgetheilten Beispiele ausgeführter Generatoren werden hierfür die Erläuterung geben.
Jede Aufschüttung frischen Brennstoffes in den Generator ruft natürlich eine Abkühlung desselben und somit eine Aenderung (Ver- schlechterung) in der Zusammensetzung des Gases hervor. Um diese Ungleichmässigkeiten zu umgehen oder doch abzuschwächen, legt man nicht selten mehrere Generatoren, welche zu verschiedenen Zeiten be- schickt werden, zu einer Gruppe zusammen und vereinigt die Gase der- selben in einer gemeinschaftlichen Leitung (Siemens'sche Generatoren). Bei einem Betriebe in grösserem Maassstabe erreicht man dadurch den Vortheil einer Centralisirung der gesammten Gaserzeugung und kann dieselbe in besonderen Räumlichkeiten, getrennt von dem Orte der Ver- wendung des Gases, ausführen. Je länger aber die Gasleitung ist, desto mehr wird das aus dem Generator kommende, immerhin noch heisse
1) Z. B. bei einem von C. Möller in Kupferhammer construirten Generator, D. R. P. Nr. 6113.
Die Gase.
Durchschnittlich dürfte die Höhe der Schüttung in den Generatoren 1 m betragen; es folgt aber aus dem Gesagten, dass die zweck- mässigste Höhe nicht in allen Fällen dieselbe sein kann. Je grob- stückiger der Brennstoff ist, je weniger flüchtige Körper bei der ein- fachen Zersetzung desselben entweichen, je schärfer der vorhandene Zug ist, desto höher kann die Schüttung sein. Ein scharfer Zug be- fördert nicht nur die Ausnutzung des Generators durch Lieferung grösserer Gasmengen, sondern verringert auch aus demselben Grunde die relativen Wärmeverluste durch Ausstrahlung u. s. w. (bezogen auf die Gewichtseinheit vergaster Kohlen) und erleichtert also in doppelter Hinsicht die Erzielung eines heissen Ganges im Generator.
Vorwärmung der Luft ist ein anderes erfolgreiches Mittel zur Temperaturerhöhung des Generators und somit zur Erzielung reicherer Gase. Der Grund hierfür ist S. 24 ausführlicher erörtert worden: durch Anwendung warmer Luft wird die bei der Verbrennung gewonnene Wärmemenge vermehrt ohne Vermehrung der Verbrennungserzeugnisse, mithin die Temperatur gesteigert. Bei neueren Generatoranlagen er- wärmt man bisweilen die Luft, indem man sie durch Kanäle im Mauer- werk des Generators hindurchführt. 1) Der Aschenfall muss dann luft- dicht geschlossen sein, damit nicht von aussen her kalte Luft zutrete. Das Mittel würde zweifellos häufiger, als es in Wirklichkeit geschieht, benutzt werden, wenn nicht eine praktische Schwierigkeit sich der Anwendung entgegen stellte: die geringere Haltbarkeit der Roststäbe, welche durch kalte Luft ununterbrochen gekühlt werden. Eine künst- liche Kühlung derselben aber, wie sie u. a. bei dem erwähnten Möller’schen Generator in Anwendung ist, beeinträchtigt wieder nicht unwesentlich die Einfachheit der Construction.
In Rücksicht auf den schädlichen Einfluss, welchen die durch die Entgasung roher Brennstoffe hervorgerufene Abkühlung auf den Ver- lauf der Vergasung ausübt, und umgekehrt in Rücksicht auf den un- günstigen Verlauf der Entgasung, wenn man durch allzu hohe Schüttung die Temperatur im Vergasungsraume zu steigern sucht, ist man neuer- dings vielfach bemüht gewesen, den Vorgang der Entgasung örtlich von dem der Vergasung zu trennen. Die unten mitgetheilten Beispiele ausgeführter Generatoren werden hierfür die Erläuterung geben.
Jede Aufschüttung frischen Brennstoffes in den Generator ruft natürlich eine Abkühlung desselben und somit eine Aenderung (Ver- schlechterung) in der Zusammensetzung des Gases hervor. Um diese Ungleichmässigkeiten zu umgehen oder doch abzuschwächen, legt man nicht selten mehrere Generatoren, welche zu verschiedenen Zeiten be- schickt werden, zu einer Gruppe zusammen und vereinigt die Gase der- selben in einer gemeinschaftlichen Leitung (Siemens’sche Generatoren). Bei einem Betriebe in grösserem Maassstabe erreicht man dadurch den Vortheil einer Centralisirung der gesammten Gaserzeugung und kann dieselbe in besonderen Räumlichkeiten, getrennt von dem Orte der Ver- wendung des Gases, ausführen. Je länger aber die Gasleitung ist, desto mehr wird das aus dem Generator kommende, immerhin noch heisse
1) Z. B. bei einem von C. Möller in Kupferhammer construirten Generator, D. R. P. Nr. 6113.
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Die Gase.
Durchschnittlich dürfte die Höhe der Schüttung in den Generatoren
1 m betragen; es folgt aber aus dem Gesagten, dass die zweck-
mässigste Höhe nicht in allen Fällen dieselbe sein kann. Je grob-
stückiger der Brennstoff ist, je weniger flüchtige Körper bei der ein-
fachen Zersetzung desselben entweichen, je schärfer der vorhandene
Zug ist, desto höher kann die Schüttung sein. Ein scharfer Zug be-
fördert nicht nur die Ausnutzung des Generators durch Lieferung
grösserer Gasmengen, sondern verringert auch aus demselben Grunde
die relativen Wärmeverluste durch Ausstrahlung u. s. w. (bezogen auf
die Gewichtseinheit vergaster Kohlen) und erleichtert also in doppelter
Hinsicht die Erzielung eines heissen Ganges im Generator.
Vorwärmung der Luft ist ein anderes erfolgreiches Mittel zur
Temperaturerhöhung des Generators und somit zur Erzielung reicherer
Gase. Der Grund hierfür ist S. 24 ausführlicher erörtert worden: durch
Anwendung warmer Luft wird die bei der Verbrennung gewonnene
Wärmemenge vermehrt ohne Vermehrung der Verbrennungserzeugnisse,
mithin die Temperatur gesteigert. Bei neueren Generatoranlagen er-
wärmt man bisweilen die Luft, indem man sie durch Kanäle im Mauer-
werk des Generators hindurchführt. 1) Der Aschenfall muss dann luft-
dicht geschlossen sein, damit nicht von aussen her kalte Luft zutrete.
Das Mittel würde zweifellos häufiger, als es in Wirklichkeit geschieht,
benutzt werden, wenn nicht eine praktische Schwierigkeit sich der
Anwendung entgegen stellte: die geringere Haltbarkeit der Roststäbe,
welche durch kalte Luft ununterbrochen gekühlt werden. Eine künst-
liche Kühlung derselben aber, wie sie u. a. bei dem erwähnten
Möller’schen Generator in Anwendung ist, beeinträchtigt wieder nicht
unwesentlich die Einfachheit der Construction.
In Rücksicht auf den schädlichen Einfluss, welchen die durch die
Entgasung roher Brennstoffe hervorgerufene Abkühlung auf den Ver-
lauf der Vergasung ausübt, und umgekehrt in Rücksicht auf den un-
günstigen Verlauf der Entgasung, wenn man durch allzu hohe Schüttung
die Temperatur im Vergasungsraume zu steigern sucht, ist man neuer-
dings vielfach bemüht gewesen, den Vorgang der Entgasung örtlich
von dem der Vergasung zu trennen. Die unten mitgetheilten Beispiele
ausgeführter Generatoren werden hierfür die Erläuterung geben.
Jede Aufschüttung frischen Brennstoffes in den Generator ruft
natürlich eine Abkühlung desselben und somit eine Aenderung (Ver-
schlechterung) in der Zusammensetzung des Gases hervor. Um diese
Ungleichmässigkeiten zu umgehen oder doch abzuschwächen, legt man
nicht selten mehrere Generatoren, welche zu verschiedenen Zeiten be-
schickt werden, zu einer Gruppe zusammen und vereinigt die Gase der-
selben in einer gemeinschaftlichen Leitung (Siemens’sche Generatoren).
Bei einem Betriebe in grösserem Maassstabe erreicht man dadurch den
Vortheil einer Centralisirung der gesammten Gaserzeugung und kann
dieselbe in besonderen Räumlichkeiten, getrennt von dem Orte der Ver-
wendung des Gases, ausführen. Je länger aber die Gasleitung ist, desto
mehr wird das aus dem Generator kommende, immerhin noch heisse
1) Z. B. bei einem von C. Möller in Kupferhammer construirten Generator,
D. R. P. Nr. 6113.
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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/119>, abgerufen am 05.12.2024.
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