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Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884.

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Literatur.
F. Kupelwieser, Ueber den basischen Bessemerprocess. Zeitschr. d. berg-
und hüttenm. Ver. für Steiermark und Kärnten 1880, S. 369.
P. Kupelwieser, Der basische Bessemerprocess. „Stahl und Eisen“ 1881,
S. 180.
Dephosphoration au convertisseur basique. Revue universelle des mines,
sér. II, tome VIII, p. 143 (Verhandlungen auf der Versammlung des Iron and
Steel Institute in Düsseldorf im Jahre 1880).
M. Delafond, Note sur la fabrication de l’acier au moyen de fontes
phosphoreuses aux usines de Creusot
. Annales des mines, sér. VIII,
tome I, p. 366; auszugsweise in „Stahl und Eisen“ 1882, S. 595.
Ueber die Nutzbarmachung der beim basischen Entphosphorungs-
processe fallenden Schlacke in der Landwirthschaft
. „Stahl und
Eisen“ 1882, S. 303.

V. Die Darstellung des Tempereisens und
schmiedbaren Gusses.
1. Allgemeines.

Roheisen wird im glühenden Zustande, ohne geschmolzen zu
werden
, oxydirenden Einflüssen ausgesetzt, durch welche sein Gehalt
an gebundenem Kohlenstoff verbrannt und es in schmiedbares Eisen
umgewandelt wird. Man pflegt diesen Vorgang als Glühfrischen zu
bezeichnen, um ihn von dem Frischen des flüssigen Roheisens zu unter-
scheiden (S. 282).

Das Verfahren ist schon ziemlich alt und scheint bereits im sieben-
zehnten Jahrhunderte, vielleicht noch früher geübt worden zu sein.
Die erste Beschreibung desselben findet sich in dem Werke Réaumur’s,
L’art de convertir le fer forgé en acier et l’art d’adoucir le fer fondu,
Paris 1722; sowie in dem andern Buche desselben Verfassers: Nouvel
art d’adoucir le fer fondu et de faire des ouvrages de fer fondu aussi
finis que de le fer forgé. Vielfach ging das Verfahren Hand in Hand
mit einem sehr ähnlichen Verfahren, dem einfachen Ausglühen ge-
gossener Gegenstände in Körpern, die eine besondere chemische Ein-
wirkung nicht ausüben und nur die Berührung mit der Luft verhindern
sollen, Holzkohle, Asche oder dergleichen. In letzterem Falle wird ein-
fach ein Zerfallen der Eisenkohlenstofflegirung herbeigeführt; Cement-
kohle (S. 238) oder — in gewissen Fällen — Graphit wird gebildet.
Beim Glühfrischen wird gebundene Kohle verbrannt und verflüchtigt;
in beiden Fällen also wird der Gehalt des Eisens an gebundener
Kohle verringert. Der Erfolg ist deshalb auch in beiden Fällen ein
ähnlicher: Das Eisen wird weicher, geschmeidiger, mit schneidenden
Werkzeugen leichter bearbeitbar und — unter Umständen — schmied-
bar. Letzteres Ziel allerdings ist nur dann erreichbar, wenn nicht in
allzu reichem Maasse Graphitbildung (beim Glühen siliciumreichen
Eisens) stattfindet.

Wegen der Aehnlichkeit in der Ausführung beider Methoden und
der Aehnlichkeit des Erfolges hat man beiden den gemeinschaftlichen

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Zitationshilfe: Ledebur, Adolf: Handbuch der Eisenhüttenkunde. Leipzig, 1884, S. 933. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ledebur_eisenhuettenkunde_1884/1021>, abgerufen am 22.01.2025.