Wer will dieser Stirn, diesem Auge, dieser Nase, dieser festen Mannskraft widerste- hen? ... Man verzeihe die fürchterliche Härte dieses Stückes. Jn diesem Grade war sie nicht physiognomisch nothwendig -- Die Physiognomie ist zu wichtig, als daß ich sie hätte unterdrücken können. Nicht ein Zug von Weichlichkeit und Gedehntheit; so allenthal- ben das volle ruhige, feste Bewußtseyn seiner Kraft. Stirn allein, Augenbraunen allein, vornehm- lich die Lage derselben; Auge allein, Nase allein, von der Wurzel bis zur Spitze -- auch der Mund allein -- jeglicher Zug an sich hat vollkommen denselben Charakter von fester, treffender, bestimmter Kraft! wie viel mehr alles zusammen; da alles so trefflich zusammen verbunden ist. Wie sehr ver- deutscht ist nachstehende Vignette, Copey vermuthlich von demselben Originale! Wo der Drang der Stirne? die feste Bestimmtheit der Augen? die Schärfe und Beschnittenheit der Nase? die Kraft des Mundes -- was noch ist, ist zwischen den Augenbraunen, die, wie viel wieder, durch ihre Höhe über den Augen verlieren?
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Tafel
V.Fragment.
Griechiſche Geſichter. TafelC. Demoſthenes.
4. Tafel des III. Bandes.
Wer will dieſer Stirn, dieſem Auge, dieſer Naſe, dieſer feſten Mannskraft widerſte- hen? ... Man verzeihe die fuͤrchterliche Haͤrte dieſes Stuͤckes. Jn dieſem Grade war ſie nicht phyſiognomiſch nothwendig — Die Phyſiognomie iſt zu wichtig, als daß ich ſie haͤtte unterdruͤcken koͤnnen. Nicht ein Zug von Weichlichkeit und Gedehntheit; ſo allenthal- ben das volle ruhige, feſte Bewußtſeyn ſeiner Kraft. Stirn allein, Augenbraunen allein, vornehm- lich die Lage derſelben; Auge allein, Naſe allein, von der Wurzel bis zur Spitze — auch der Mund allein — jeglicher Zug an ſich hat vollkommen denſelben Charakter von feſter, treffender, beſtimmter Kraft! wie viel mehr alles zuſammen; da alles ſo trefflich zuſammen verbunden iſt. Wie ſehr ver- deutſcht iſt nachſtehende Vignette, Copey vermuthlich von demſelben Originale! Wo der Drang der Stirne? die feſte Beſtimmtheit der Augen? die Schaͤrfe und Beſchnittenheit der Naſe? die Kraft des Mundes — was noch iſt, iſt zwiſchen den Augenbraunen, die, wie viel wieder, durch ihre Hoͤhe uͤber den Augen verlieren?
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Tafel
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V. Fragment.
Griechiſche Geſichter. Tafel C. Demoſthenes.
Wer will dieſer Stirn, dieſem Auge, dieſer Naſe, dieſer feſten Mannskraft widerſte-
hen? ... Man verzeihe die fuͤrchterliche Haͤrte dieſes Stuͤckes. Jn dieſem Grade
war ſie nicht phyſiognomiſch nothwendig — Die Phyſiognomie iſt zu wichtig, als daß
ich ſie haͤtte unterdruͤcken koͤnnen. Nicht ein Zug von Weichlichkeit und Gedehntheit; ſo allenthal-
ben das volle ruhige, feſte Bewußtſeyn ſeiner Kraft. Stirn allein, Augenbraunen allein, vornehm-
lich die Lage derſelben; Auge allein, Naſe allein, von der Wurzel bis zur Spitze — auch der Mund
allein — jeglicher Zug an ſich hat vollkommen denſelben Charakter von feſter, treffender, beſtimmter
Kraft! wie viel mehr alles zuſammen; da alles ſo trefflich zuſammen verbunden iſt. Wie ſehr ver-
deutſcht iſt nachſtehende Vignette, Copey vermuthlich von demſelben Originale! Wo der Drang der
Stirne? die feſte Beſtimmtheit der Augen? die Schaͤrfe und Beſchnittenheit der Naſe? die Kraft
des Mundes — was noch iſt, iſt zwiſchen den Augenbraunen, die, wie viel wieder, durch ihre Hoͤhe
uͤber den Augen verlieren?
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Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/74>, abgerufen am 17.11.2024.
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