Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777.XI. Abschnitt. XII. Fragment. [Abbildung]
Zwölftes Fragment. Drey weibliche Silhouetten. Und zwar nicht gemeine! Mir ist keine von Angesicht bekannt; aber ich finde alle drey trefflich -- Alle drey sind im Charakter von Reinheit und Einfachheit, Adel und Würde. Nichts heterogenes, widersprechendes in keiner. Nicht der obere Theil -- Natur -- der untere Kunst oder Leidenschaft. Nicht eine Zu- Alle drey sind Gesichter, die in einer künftigen Physiognomik, mit einigen Zwischenphy- Die
XI. Abſchnitt. XII. Fragment. [Abbildung]
Zwoͤlftes Fragment. Drey weibliche Silhouetten. Und zwar nicht gemeine! Mir iſt keine von Angeſicht bekannt; aber ich finde alle drey trefflich — Alle drey ſind im Charakter von Reinheit und Einfachheit, Adel und Wuͤrde. Nichts heterogenes, widerſprechendes in keiner. Nicht der obere Theil — Natur — der untere Kunſt oder Leidenſchaft. Nicht eine Zu- Alle drey ſind Geſichter, die in einer kuͤnftigen Phyſiognomik, mit einigen Zwiſchenphy- Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="312" facs="#f0502"/> <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Abſchnitt. <hi rendition="#aq">XII.</hi> Fragment.</hi> </fw><lb/> <figure/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Zwoͤlftes Fragment.<lb/><hi rendition="#g">Drey weibliche Silhouetten.</hi></hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">U</hi>nd zwar nicht gemeine! Mir iſt keine von Angeſicht bekannt; aber ich finde alle drey trefflich —<lb/> Sie koͤnnten der Aehnlichkeit nach Schweſtern ſeyn, aber ſie ſind’s nicht.</p><lb/> <p>Alle drey ſind im Charakter von Reinheit und Einfachheit, Adel und Wuͤrde.</p><lb/> <p>Nichts heterogenes, widerſprechendes in keiner.</p><lb/> <p>Nicht der obere Theil — Natur — der untere Kunſt oder Leidenſchaft. Nicht eine Zu-<lb/> ſammenſetzung von geraden und krummen Linien — Geradheit und Rundung ſind (die Stirn von<lb/> 1. ausgenommen) ſehr gluͤcklich zuſammengefloſſen.</p><lb/> <p>Alle drey ſind Geſichter, die in einer kuͤnftigen Phyſiognomik, mit einigen Zwiſchenphy-<lb/> ſiognomien unterſetzt — gewiß in Eine Klaſſe kommen werden.</p><lb/> <fw type="catch" place="bottom">Die</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [312/0502]
XI. Abſchnitt. XII. Fragment.
[Abbildung]
Zwoͤlftes Fragment.
Drey weibliche Silhouetten.
Und zwar nicht gemeine! Mir iſt keine von Angeſicht bekannt; aber ich finde alle drey trefflich —
Sie koͤnnten der Aehnlichkeit nach Schweſtern ſeyn, aber ſie ſind’s nicht.
Alle drey ſind im Charakter von Reinheit und Einfachheit, Adel und Wuͤrde.
Nichts heterogenes, widerſprechendes in keiner.
Nicht der obere Theil — Natur — der untere Kunſt oder Leidenſchaft. Nicht eine Zu-
ſammenſetzung von geraden und krummen Linien — Geradheit und Rundung ſind (die Stirn von
1. ausgenommen) ſehr gluͤcklich zuſammengefloſſen.
Alle drey ſind Geſichter, die in einer kuͤnftigen Phyſiognomik, mit einigen Zwiſchenphy-
ſiognomien unterſetzt — gewiß in Eine Klaſſe kommen werden.
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/502 |
Zitationshilfe: | Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lavater_fragmente03_1777/502>, abgerufen am 03.03.2025. |