Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777.Fünftes Fragment. Des III Ban-Vier Ohren. 1. des XXVIII. Tafel. Noch nichts von den Ohren überhaupt! Schon mehrmals ist angemerkt worden: Es Also dießmal nur über einzelne Ohren. Hier eine Tafel mit vieren. Keines von einem außerordentlichen Menschen. Keines von einem Kraft- und Geistvollen, Das erste von einem gemeinen, schwachen Menschen. Das zweyte schon um die Wahl offner und bestimmter. Das dritte -- von einem Menschen, der sehr viel Fähigkeit hat, zu lernen und zu lehren; Ja das vierte -- fast denk' ich, es ist von einem äußerst schwachen Kopfe. Das breite, Nachstehendes Ohr -- ist zu bestimmt, um von einem plumpen, und zu rundig, um von [Abbildung]
Sechstes
Fuͤnftes Fragment. Des III Ban-Vier Ohren. 1. des XXVIII. Tafel. Noch nichts von den Ohren uͤberhaupt! Schon mehrmals iſt angemerkt worden: Es Alſo dießmal nur uͤber einzelne Ohren. Hier eine Tafel mit vieren. Keines von einem außerordentlichen Menſchen. Keines von einem Kraft- und Geiſtvollen, Das erſte von einem gemeinen, ſchwachen Menſchen. Das zweyte ſchon um die Wahl offner und beſtimmter. Das dritte — von einem Menſchen, der ſehr viel Faͤhigkeit hat, zu lernen und zu lehren; Ja das vierte — faſt denk’ ich, es iſt von einem aͤußerſt ſchwachen Kopfe. Das breite, Nachſtehendes Ohr — iſt zu beſtimmt, um von einem plumpen, und zu rundig, um von [Abbildung]
Sechstes
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Fuͤnftes Fragment.
Vier Ohren.
1.
Noch nichts von den Ohren uͤberhaupt! Schon mehrmals iſt angemerkt worden: Es
giebt eine eigene Phyſiognomik der Ohren. Jch bin aber noch ſo weit zuruͤck, daß ich
nur aͤußerſt wenig druͤber zu ſagen weiß.
Alſo dießmal nur uͤber einzelne Ohren. Hier eine Tafel mit vieren.
Keines von einem außerordentlichen Menſchen. Keines von einem Kraft- und Geiſtvollen,
rechts und links, und hoch und tief, und nah und fern, und leicht und treffend wuͤrkenden Menſchen.
Das erſte von einem gemeinen, ſchwachen Menſchen.
Das zweyte ſchon um die Wahl offner und beſtimmter.
Das dritte — von einem Menſchen, der ſehr viel Faͤhigkeit hat, zu lernen und zu lehren;
wie gebildet zum Schulmeiſter, Vorſinger, und nicht gefuͤhlloſen Vielwiſſer. Das Laͤppchen unten,
wie ungleich feiner, als aller uͤbrigen — beſonders als 4.
Ja das vierte — faſt denk’ ich, es iſt von einem aͤußerſt ſchwachen Kopfe. Das breite,
platte, randloſe Weſen obenher iſt zwar ſonſt auch an vortrefflichen Genies — und beſonders an vie-
len muſikaliſchen Ohren zu merken — hier aber hat das Ganze eine ſo allgemeine Flachheit, Plump-
heit, Gedehntheit, (ich rede vom vorliegenden Kupferſtiche) daß ich ſehr zweifle, ob je ein natuͤrliches
Genie ſo ein Ohr haben koͤnne?
Nachſtehendes Ohr — iſt zu beſtimmt, um von einem plumpen, und zu rundig, um von
einem außerordentlich feinen Menſchen zu ſeyn.
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