Lavater, Johann Caspar: Physiognomische Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und Menschenliebe. Bd. 3. Leipzig u. a., 1777.IV. Abschnitt. III. Fragment. Drittes Fragment. Des III. Ban-H. b. Dreyzehn Hände. Umrisse. des XIX. Tafel. 1) Obgleich die Zeichnung etwas verfehlt seyn mag -- sicherlich keine Hand eines edeln, fein fühlenden, weislich würkenden Mannes. 2) Auch keines rohen -- eines feinen und beherzten Mannes. 3) Eines beynah erhabnen Künstlers -- oder Kunstfähigen. Viel Ausdruck davon scheint schon allein in diesem Umrisse des Daumens zu liegen. 4) Viel gemeiner -- doch kann sie noch eines Künstlers Hand seyn; nur gewiß keines so erhabnen, so fein fühlenden, wie 3. 5) Eines beredten, leichtthätigen, gescheuten Mannes von Geschmacke. 6) Sehr wahrscheinlich eines phlegmatisch-sanguinischen; der gewiß in seinen Schriften und seinem Hauswesen keine Ordnung hat. 7) Eine würklich erhabne, edle Hand. 8) Durch die Länge und Form der Finger noch um einen merklichen Grad erhabener. 9) Nicht nur der Stellung, sondern auch der Zeichnung nach eines beredten, geschäfftigen, wohlanstelligen Mannes. 10) Von demselben Charakter. 11) Gewiß keines harten, spröden -- gewiß keines neidischen; keines steifen, hart- näckigen. 12) Eines
IV. Abſchnitt. III. Fragment. Drittes Fragment. Des III. Ban-H. b. Dreyzehn Haͤnde. Umriſſe. des XIX. Tafel. 1) Obgleich die Zeichnung etwas verfehlt ſeyn mag — ſicherlich keine Hand eines edeln, fein fuͤhlenden, weislich wuͤrkenden Mannes. 2) Auch keines rohen — eines feinen und beherzten Mannes. 3) Eines beynah erhabnen Kuͤnſtlers — oder Kunſtfaͤhigen. Viel Ausdruck davon ſcheint ſchon allein in dieſem Umriſſe des Daumens zu liegen. 4) Viel gemeiner — doch kann ſie noch eines Kuͤnſtlers Hand ſeyn; nur gewiß keines ſo erhabnen, ſo fein fuͤhlenden, wie 3. 5) Eines beredten, leichtthaͤtigen, geſcheuten Mannes von Geſchmacke. 6) Sehr wahrſcheinlich eines phlegmatiſch-ſanguiniſchen; der gewiß in ſeinen Schriften und ſeinem Hausweſen keine Ordnung hat. 7) Eine wuͤrklich erhabne, edle Hand. 8) Durch die Laͤnge und Form der Finger noch um einen merklichen Grad erhabener. 9) Nicht nur der Stellung, ſondern auch der Zeichnung nach eines beredten, geſchaͤfftigen, wohlanſtelligen Mannes. 10) Von demſelben Charakter. 11) Gewiß keines harten, ſproͤden — gewiß keines neidiſchen; keines ſteifen, hart- naͤckigen. 12) Eines
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IV. Abſchnitt. III. Fragment.
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1) Obgleich die Zeichnung etwas verfehlt ſeyn mag — ſicherlich keine Hand eines
edeln, fein fuͤhlenden, weislich wuͤrkenden Mannes.
2) Auch keines rohen — eines feinen und beherzten Mannes.
3) Eines beynah erhabnen Kuͤnſtlers — oder Kunſtfaͤhigen. Viel Ausdruck davon ſcheint
ſchon allein in dieſem Umriſſe des Daumens zu liegen.
4) Viel gemeiner — doch kann ſie noch eines Kuͤnſtlers Hand ſeyn; nur gewiß keines ſo
erhabnen, ſo fein fuͤhlenden, wie 3.
5) Eines beredten, leichtthaͤtigen, geſcheuten Mannes von Geſchmacke.
6) Sehr wahrſcheinlich eines phlegmatiſch-ſanguiniſchen; der gewiß in ſeinen Schriften
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7) Eine wuͤrklich erhabne, edle Hand.
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10) Von demſelben Charakter.
11) Gewiß keines harten, ſproͤden — gewiß keines neidiſchen; keines ſteifen, hart-
naͤckigen.
12) Eines
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